Der Tag hatte gerade erst begonnen, aber schon hatte ich schlechte Laune. Das lag nicht zuletzt an der Gartenarbeit, die ich nun schon seit knapp einer Stunde ausführte, doch der ausschlagebende Grund war mein Betreuungslehrer. Das McDonald-Eis. Mister Beckleburg-McFlurry. Ich rackerte mich ab und er saß mit einem Bier in der Hand auf einem Liegestuhl und beobachtete mich. Das Unkraut nahm kein Ende und die Rosen warteten darauf umgepflanzt zu werden, doch der liebe Becky ließ sich nicht dazu herab mir zu helfen!
Völlig fertig riss ich auch das letzte Unkraut aus dem Boden, doch mir war schmerzlich bewusst, dass spätestens Übermorgen wieder die ersten Sprieße zu sehen waren. Das Umgraben sollte ich erst am Abend übernehmen, wofür ich dankbar war. Meine letzte Aufgabe für den Morgen war es nurnoch einen japanischen Kirschblütenbaum, der circa 1,70m groß war, und eine Tamarinde, die ungefähr 2 Meter hoch war, in den internationalen Baumgarten zu pflanzen. Erschöpft schnappte ich nach Luft. Bevor ich die Bäume in den Boden setzen konnte, musste ich erstmal zwei Löcher graben, die groß genug für die Wurzeln waren. "Können sie mir die Schaufel reichen?", keuchte ich außer Atem. Becky sah von seiner Zeitung auf und zickte: "Sei nicht faul und beweg dich! Wir haben nicht ewig Zeit! Heute Abend schon, aber heute Morgen nicht!"Er kotzte mich an. Er kotzte mich so dermaßen an! "Tja! Sie könnten mir auch helfen anstatt faul auf der Liege zu liegen und ein Bier zu trinken", konterte ich wütend, doch Becky antwortete sofort: "Wer hat bis zum geht nicht mehr getrunken und hat sich seine Strafe durchaus verdient?"
Scheiße...1:0 für Becky.
Frustriert umfasste ich den Holzgriff der Schaufel und fing an zu graben. Nach einer halben Stunde Hochleistung waren die Löcher gegraben, aber meine Sorge waren sowieso nie die Löcher gewesen. Eher hatte ich mich gefragt, wie ich einen zwei Meter Baum jemals stemmen könnte. Also begann ich mit dem kleineren Baum. 30 Zentimeter machten viel aus! Ich schaffte es mehr oder weniger. Mit meinen Händen hielt ich den Baum und mit meinen Füßen trat ich den Erdberg wieder in die Grube. Nach einiger Zeit stand der Baum und ich konnte mit der Schaufel fortfahren. Mit einem Seitblick musterte ich Becky. Er lag immernoch entspannt auf der Liege. Dreckskerl.
Der Kirschblütenbaum war im Boden, nur die Tamarinde fehlte noch. "Weißt du was Kirschblütenbaum auf Japanisch heißt?", fragte mich plötzlich Becky. Ich drehte mich zu ihm um und schaute einfach nur verwirrt. Wieso fragte er mich das? Als hätte er meine Gedanken gehört, antwortete er: "Kreuzworträtsel"
Ich überlegte kurz und gurrte dann: "Sakura, Maddy meinte es heißt Sakura."
Er nickte nachdenklich und zeichnete dann die Buchstaben ein. "Es passt", gab er zufrieden von sich und drehte sich auf seiner Liege um.
Auch ich drehte mich wieder weg und machte mir an der Tamarinde zu schaffen.
Er hätte wenigstens zum Dank helfen können...Meine Muskeln brannten als ich den Baum in die Grube wuchtete. Ich sollte Gewichtheberin werden...
Mit einem Satz sprang ich nach hinten zur Schaufel, aber diese Rechnung hatte ich ohne die Tamarinde gemacht. Ich hörte es knarzen. Meine Augen folgten dem Stamm, der umkippte.
Entsetzt versuchte ich zu retten, was zu retten war, indem ich mich unter den Stamm warf. Plötzlich stieß mich jemand zur Seite. Becky hatte sich an meinen Platz gestellt und stoppte den jungen Baum.
Ich lag mit dem Gesicht in Dreck. In Matsch. Wütend richtete ich mich wieder auf und strich mir den größten Teil des Erdreiches aus dem Gesicht. Das Erste was ich sah, als ich aufschaute war Becky.
Er schob die Tamarinde wieder gerade hin und befestigte sie ein wenig in der Erde. "Ich will heute mal nicht so sein. Ich helfe dir. Los, ich höre! Du kannst dich jetzt gerne bedanken!", grunzte er arrogant. Er entschuldigte sich nicht mal dafür mich in den Matsch gestoßen zu haben!
Ich verdrehte, meine Wut gnadenlos zurückhaltend, meine Augen und grummelte ein Dankeschön um ihn zufriedenzustellen. Ich stellte mich an die Tamarinde und hielt sie fest, während Becky die Schaufel nahm und das Loch zuschaufelte. "Begraben sie mich gefälligst nicht mit!", schimpfte ich wutentbrannt, doch Becky schien das nicht zu stören. Er schaufelte weiter Erde auf meine Füße. Schnell sprang ich aus der Grube und hielt den Baum von außen fest.
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McFlurry-Sweeter than ice cream
Teenfikce"You can close your eyes if you don't want to see something, but you can't close your heart if you don't want to feel something"-Johnny Depp Kloë, Emily, Madeleine und Brittany sind Schülerinnen an einer berühmten Eliteschule, doch das Leben mag nic...