NEUN | Dragged Me Out The Bar To The Backseat Of A Car

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Nervös sitze ich in Hallo Pizza. Meine ganzen Aufzeichnungen über Traumdeutung liegen vor mir ausgebreitet. Ich habe mir bereits etwas bestellt, da ich vor Nervosität vergessen habe, dass das unhöflich ist.
Ich blicke auf und sehe ihn. Wie er sich seine blonden Locken uns dem Gesicht streift, wie seine wundervollen blauen Augen mich treffen, wie sich seine schönen Lippen zu seinem Lächeln verziehen, wie sich seine Muskeln bei seinen Bewegungen unter seinem T-Shirt abzeichnen, wie er lässig seine Tasche auf den Boden fallen lässt und er sich mir gegenüber setzt.
„Hi...", bringe ich heraus und zwinge mich zurück in die Wirklichkeit, was erheblich durch seine Stimme erschwert wird.
„Hey!", erwidert er mit seiner ruhigen, sanften, rauen Stimme.
Ich ermahne mich selbst zur Ruhe. Er ist nur wegen der Uni hier...!
„Ich habe schon bestellt, ich hoffe, das ist kein Problem", gebe ich kleinlaut zu. Er lacht leise und ich muss mich zwingen nicht in Schwärmerei zu versinken.
„Das ist nicht schlimm. Ich habe nicht so Hunger. Ich bekomme doch sicher ein Stück von dir ab", grinst er.
Ich nicke bloß.
„Was wolltest du wissen?", frage ich, um etwas zu haben, auf das ich mich konzentrieren kann und das nicht Jake heißt.
„Nichts", erwidert er lässig.
„Wie nichts?", frage ich verwirrt.
„Ehrlich gesagt, ich wollte dich einfach sehen. Du bist mir aufgefallen. Du gefällst mir. Du bist klug. Du bist hübsch", sagt er und lächelt süß.
„Echt?", ich bin etwas überwältigt.
„Ja" Er fährt sich durch die Haare. Gosh er ist hot...
„Lass uns zu mir gehen", schlägt er vor.
„Aber die Pizza?"
„Die nehmen wie mit. Ich habe ein paar gute Filme da. Du kannst bei mir schlafen. Komm schon Xenia", fordert er mich heraus.
Ich muss nicht überlegen, sondern nicke in Trance. Mich stört noch nicht einmal, dass er mich Xenia nennt.
Wir warten auf die Pizza und er nimmt beim Herausgehen meine Hand. Wow. Ich lächle. Er schiebt mich in sein Auto und wir fahren zu seiner Wohnung.
„Was willst du gucken?", fragt er mich.
„Das ist mir eigentlich egal", solange du bei mir bist, füge ich in Gedanken hinzu.
Er legt einen Film ein und zieht mich an sich. Wir kuscheln und reden. Den Film beachten wir kaum. Ich weiß nicht mal, welcher Film es überhaupt ist.
„Weißt du Jake...", überwinde ich mich nach einer Weile zu sagen, „alle Mädchen stehen auf dich. Und... Ich auch..." Ich senke schüchtern den Kopf, doch er hebt ihn wieder an und sieht in meine Augen und dann auf meine Lippen. Er grinst siegessicher und schließt die Lücke zwischen uns. Er küsst mich. Einfach so. Und es fühlt sich gut an. Mein Körper kribbelt und er streichelt sanft meinen Rücken.

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„Er hat dich einfach geküsst?", fragt Ally am nächsten Tag begeistert von den tollen Neuigkeiten.
„Meinst du er fühlt das gleiche für mich, wie ich für ihn?", frage ich bedrückt.
„Er hat dich geküsst!", ruft Ally. In dem Moment steckt Luke den Kopf zur Tür herein. Seine verstrubbelten Haare stehen süß in alle Richtungen ab. Wir haben notgedrungen Matratzen in der Wohnung verteilt. Und Ally war zeitig wach, und konnte mich empfangen als ich von Jake wiederkam. Erst hat sie nicht gefragt und wir haben nur über die Jungs gefangirlt. Aber dann habe ich es nicht mehr ausgehalten und sie eingeweiht.
„Wer hat wen geküsst?", fragt Luke verwirrt.
„Jake und Xen!", kommt Ally mir zuvor.
„Oh... Alles klar... Ich wollte nur sagen wir haben Frühstück gemacht", sagt Luke.
Er klingt wieder so komisch wie gestern.
Außerdem haben wir gar nicht mitbekommen, wann die Vier Frühstück gemacht haben. Als wir in die Küche kommen, wird klar warum. Auf dem Tisch stehen zwei Pizzakartons, sechs Fertigsalate und ein paar eingeschweißte Sandwichs.
Allyson und ich lachen.
„Euer Kühlschrank ist eine Einöde! Was sollten wir denn tun?", verteidigt Cal lachend.
„Ihr seid so süß!", sagen Ally und ich gleichzeitig.
Wir setzen uns an den Tisch und beginnen zu essen.

Als wir fertig sind, räumen wir den Müll weg.
„Also ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich will zocken!", ruft Michael motiviert.
„Und wie bitte willst du das machen? Wir haben keine Konsole", stelle ich fest.
„Wir sind doch ausgerüstet." Er schnappt sich die Schlüssel und geht nach unten.
Als er nach einer halben Stunde nicht wiederkommt sehen wir aus dem Fenster.
Michael steht umringt von einigen Mädchen vor der Tür, die Konsole in der Hand.
„Jemand muss ihn retten...", lache ich und verlasse die Wohnung.
Ich trete vor die Tür und quetsche mich durch die Mädchen, sodass ich neben Mike stehe. Die Fans ignoriere ich gekonnt. Allerdings machen sie sofort Bilder.
„Kommst du auch noch wieder hoch?", frage ich mit einem Lächeln.
Michael lehnt sich zu mir: „Wäre ich schon lange doch ich wurde aufgehalten. Ich will zocken, hol mich hier raus"
Mir wird warm und ich muss kichern. Es gibt immer noch Momente wie diesen, in denen ich mich frage, wie ich das alles verdient habe und wie wundervoll es ist.
Ich werde aus den Gedanken gerissen. „Bist du seine Freundin?", werde ich gefragt.
Na toll. Ich sehe unsicher zu Michael.
„Nein. Ich bin nicht seine Freundin", sage ich ehrlich, „Aber ich bin eine gute Freundin"
Die Mädchen beginnen zu tuscheln und auf ihre Handys zu tippen. Ich ergreife die Chance und Mickey bei der Hand und ziehe ihn nach drinnen. Hinter der Tür bleiben wir stehen.
„Du weißt, was das bedeutet oder?", fragt Michael mich mit besorgtem Gesicht.
„Was?", frage ich verwirrt.
„In fünf Minuten wirst du, als meine geheime Freundin, im Internet bekannt sein.", sagt er ernst.
Oh shit... Daran hatte ich beim besten Willen nicht gedacht.

Berlin Love AffairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt