SIEBENUNDDREISSIG | Let's Be Unpredictable

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Ally und ich warten in ihrer Kabine, während die Jungs duschen und sich umziehen.
„Ally?", frage ich und durchbreche unser kurzes Schweigen.
„Mhm?", macht sie und sieht erwartungsvoll zu mir.
„Ich weiß nicht wie ich mich fühle. Ich bin unendlich glücklich, dass die ganze Odyssee mit Luke endlich zu Ende ist, aber ich weiß nicht so Recht, wie ich mit ihm umgehen soll. Wir haben seit Ewigkeiten nicht mehr richtig miteinander geredet... Und das was er mir angetan hat... Und ich ihm... Ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll", spreche ich die Bedenken aus, die ich seit dem Moment auf der Bühne verspüre.
„Du kannst mit mir über viele Dinge reden... Aber das ist glaube ich etwas, dass du mit Luke alleine klären solltest", sagt sie nach einer Weile des Überlegens.
„Was willst du mit mir klären?", fragt ein strahlender Luke mich, der eben durch die Tür gekommen ist.
Doch bevor ich antworten oder mir eine Ausrede einfallen lassen kann kommen Michael und Calum durch die Tür gestürmt und umarmen mich. Ash kommt langsam hinterher. Zögerlich umarmt er mich, nachdem die anderen beiden mich losgelassen haben.
„Alles okay?", frage ich leise.
Er nickt und ich spüre, wie er mich fester an sich drückt.
„Das glaube ich dir nicht", flüstere ich.
„Ich hab dich vermisst Xen...", sagt er ebenso leise.
„Ich doch auch Ash", gebe ich zu.
„Können wir dann reden?", fragt er so laut, dass auch Luke es hört.
„Lässt du meine Freundin auch wieder los?", lacht dieser und zieht mich aus Ashs Armen an seine Brust. Er macht es einfach so. Und es fühlt sich verdammt gut an, dass ich mich nicht mehr fühle, als würde er mich hassen. Es fühlt sich gut an, aber irgendwie nicht richtig. Mein Bauch kribbelt, meine Gedanken spielen verrückt und ich weiß, dass ich ihn liebe, und doch fühlt es sich anders an als früher. Da ist so viel, das mittlerweile zwischen uns steht, das erstmal geklärt werden muss. Und dann küsst er mich wieder. Und ich spüre wie viel Gefühl darin liegt.
„Das wollte ich schon ewig machen", flüstert er lächelnd, als wir uns gelöst haben.
Ashton sieht mich erwartungsvoll an.
„Ist morgen Mittag okay?", frage ich. Ich weiß nicht wen ich eher frage, Luke oder Ash, aber beide nicken.

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„Was hast du vorhin mit Ally geredet?", fragt Luke mich, als wie abends kuschelnd im Bett liegen.
Ich habe mit der Frage gerechnet. Und mir eine Antwort schon parat gelegt.
„Ich liebe dich Luke. Das steht fest und nichts und niemand auf der Welt wird da je wieder etwas daran ändern. Und trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich dich nicht mehr kenne. Ich meine, wir haben so lange nichts mehr gemacht, seit Ewigkeiten nicht mehr miteinander gesprochen... Wir können uns gar nicht mehr richtig kennen...", bringe ich die schmerzhaften Worte hervor und wende den Blick ab.
„Xen... Baby...", sagt er leise und hebt meinen Kopf an, „Wir bekommen das hin. Ich liebe dich und ich werde dich nie wieder freiwillig gehen lassen und ich weiß, dass es dir genauso geht, also bekommen wir das hin. Alles wird gut. Und wenn du meinst, dass wir uns nicht kennen, dann lernen wir uns eben neu kennen. Ich weiß nur, dass ich mein Leben um jeden Preis mit dir verbringen möchte. Ganz egal was kommt und wer sich zwischen uns drängen will."
Seine Worte treiben mir Tränen in die Augen.
„Danke Luke", flüstere ich und lächle ihn an. Ich lege meine Hand an seine Wange und kraule ihm durch die Haare. Meine Hand rutscht in seinen Nacken und ich ziehe ihn zu mir, um ihm einen sanften Kuss zu geben. Ich lege all meine Gefühle hinein. Das Glück, die Angst, die Liebe und die Zweifel. Ich liebe ihn... Wirklich... Und ich will nie wieder einen anderen als ihn.
Als ich einschlafe liege ich halb auf ihm und lausche seinem gleichmäßigen Atem und Herzschlag. Er beruhigt mich und wiegt mich sanft in die Träume.

Ich werde von sanften Küssen auf den Kopf geweckt und öffne müde die Augen.
„Guten Morgen mein Engel", flüstert Luke in mein Ohr und seine raue Stimme fühlt sich wie Balsam an auf meiner geschundenen, halb depressiven Seele.
Er liebt mich!, trifft mich die Erkenntnis erneut und ich verfalle in ein dümmliches Grinsen.
„Guten Morgen Lukey", murmle ich vor mich hin.
Ich wende mein Gesicht seinem zu und sofort treffen seine weichen Lippen auf meine. Es fühlt sich gut an, richtig an, von ihm geküsst zu werden und ich weiß genau, dass ich hier hingehöre. In sein Bett, in seine Arme, mit meinen Lippen auf Seinen.
Leicht spüre ich sein Gewicht auf mir, als er unsere Position verändert. Ich halte kurz inne und öffne die Augen. Seine Lippen umspielt ein seliges Lächeln und er schlägt ebenfalls die Augen auf. Ich verliere mich in dem blauen Abgrund seiner Augen und sehe nichts außer Zuneigung und Gier.
„Ich habe so lange auf dich gewartet", flüstere ich gegen seine Lippen.
„Und ich war so lange ein Idiot", stellt er leise resigniert fest.
Ich schüttle mit dem Kopf. Ich kann zwar nicht vergessen, aber verziehen habe ich ihm schon lange, was er getan hat. Wie er mit mir und meinen Gefühlen gespielt und mich verletzt hat. Es sollte mir nicht so leicht fallen, wieder eine Bindung zu ihm einzugehen, doch das tut es. Es fühlt sich an, als wäre es das normalste der Welt.
„Ich liebe dich Luke Hemmings", sage ich und lächle ihn an.
„Und ich liebe dich mein Engel", erwidert er glücklich.
Von dem Schmerz, oder was auch immer es war, über die 'schwierige Phase mit Arzaylea', der gestern noch in seinem Gesicht zu lesen war, ist nichts mehr da. Es wird geziert von dem glückseligstem Lächeln und den strahlendsten Augen, die ich je bei ihm gesehen habe. Ich küsse ihn wieder und wieder. Ich habe mich so sehr danach gesehnt und jetzt kann ich ihn endlich haben.

Er ist das totale Gegenteil von Ashton, wie ich feststelle, als wir Hand in Hand in den Frühstückssaal gehen.
Wir bedienen uns am Buffet, bevor wir uns zu den anderen setzen, die bereits essen.
Allys Blick verrät mir, noch bevor wir sie mit einem 'Guten Morgen' begrüßen konnten, dass sie später alles wissen wollen würde.
Als ich sitze, gibt Luke mir einen kurzen Kuss, bevor er beginnt wahllos durcheinander das auf seinem Teller angehäufte Essen in sich hineinzustopfen. Mein Blick wandert zu Michael, der uns lächelnd mustert.
„Xuke also?", grinst er und ich werde rot.
„Scheint wohl so", grinse ich zurück und lächle Luke an.
„Na endlich. Ich habe doch gesagt, dass alles gut wird", sagt er zwinkernd.
Ich nicke. Ich hatte es ihm nicht geglaubt, doch irgendwie hatte es sich als eine Art Mantra in meinem Kopf festgesetzt.
Mein Blick schweift zu Calum, doch er ist vertieft in sein Essen und beachtet dabei nicht einmal Ally, also uns erst recht nicht. Mein Grinsen wird noch ein Stück breiter und ich schüttle amüsiert den Kopf.
Bei Ashton verschwindet mein Lächeln. Tiefe dunkle Augenringe und rote Augen und Wangen zeigen seinen Schlafmangel und wie viel er weint. Mir fällt auch auf, dass er dünner geworden ist und mir ist wieder klar, dass ich daran Schuld trage. Ich muss das unbedingt wieder geradebiegen. Gleich heute Mittag. Wie versprochen.

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