ELF | Is It Too Late Now To Say Sorry?

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Ich öffne müde meine Augen und meine Decke fühlt sich unendlich schwer an. Ich versuche sie mit einer Hand, da die andere irgendwie eingeklemmt ist, anzuheben, doch es funktioniert nicht. Als auch meine restlichen Sinne wach werden stelle ich fest, dass ein Mensch auf mir liegt. Jake? Ich denke kurz nach und mir fällt Luke wieder ein. Ich öffne meine Augen jetzt ganz. Lukes Gesicht liegt an meinem Hals vergraben und seine Haare kitzeln an meiner Wange. Einer seiner Arme liegt um mich und erst dann realisiere ich, dass er mit der anderen Hand meine festhält. Mir wird auf die gleiche Art schwindelig wie gestern Abend. Und auch unsere Beine sind irgendwie miteinander verknotet.
Okay Xen ganz ruhig. Das ist total normal... Daran wirst du dich jetzt sofort gewöhnen!, befehle ich mir selbst.
Als ich mich endlich wieder beruhigt habe widme ich mich wieder Luke.
Ich hebe meinen freien Arm und kraule ihm durch die Haare, um ihn sanft zu wecken, während ich leise seinen Namen flüstere. Als er anfängt sich zu bewegen muss ich lächeln. Schließlich sieht er mich mit müden Augen an, aber unsere Position hat sich nicht geändert.
„Guten Morgen Xen", sagt er und hat ein verschlafenes Lächeln auf den Lippen.
„Guten Morgen Lukey", erwidere ich.
„Was hast du heute vor?", fragt er mich nun schon wacher.
Ich zucke nur mit den Schultern. Erst da scheint Luke unsere Position zu bemerken. Denn er löst unsere Hände voneinander und auch sonst alle anderen Körperteile, die gerade noch Kontakt zueinander hatten. Es setzt sich neben mich ins Bett und kratzt sich verlegen im Nacken.
„T- tut mir leid, das ist... so eine blöde Angewohnheit von mir...", murmelt er.
Ich schüttle nur mit dem Kopf.
„Es ist nicht schlimm. Ich... Ich fand es schön", gebe ich zu und werde rot.
Er sieht auf und grinst mich an. Ich lächle verlegen zurück.
„Wollen wir heute was zusammen machen?", fragt Luke mich jetzt und greift somit das Thema wieder auf.
Ich nicke. „Gerne", sage ich.

Als wir endlich zu den anderen in die Küche gehen ist es bereits elf.
Wir haben nicht mal Zeit 'Guten Morgen' zu sagen, da springt Ally auch schon auf und zieht mich zurück aus dem Raum.
„Was?", frage ich sie verwirrt.
„Wie was? Du hast sowas wie einen Freund. Es gibt Fotos von dir mit Michael und du schläfst so mit Luke in einem Bett!", äußert sie ihre Beschwerden.
„Ja genau... Du weißt, dass ich total verknallt in Jake bin! Du weist genau, dass das mit Michael ein riesiges Missverständnis ist. Und Luke ist gestern Abend bei mir gewesen, weil er mich nicht alleine lassen wollte", sage ich etwas aufgebracht.
„Du checkst es echt nicht oder?", fragt Ally und lacht bitter auf.
„Was denn?"
„Luke ist total verknallt in dich!", sagt sie eindringlich und schüttelt mich durch. Ich fange an zu lachen.
„Never! Das würde ich wissen!"
Ally verdreht die Augen. „Und die Sache mit Michael? Nur weil du ihm gesagt hast, dass er machen soll, dass es aufhört passiert das nicht. Jeder kennt dich jetzt! J-E-D-E-R!", buchstabiert sie mir.
Ich werde ruhig. Das habe ich total verdrängt.
„Du hast Recht, ich habe zu sehr auf mich selbst geachtet", sage ich schuldbewusst.
Sie nickt und geht wieder in die Küche.
Ich nehme mein Handy aus der Tasche und öffne Instagram. Irgendwer hat wohl meinen Namen herausgefunden und jetzt bin ich auf 2759 Bildern markiert und habe über 8000 Abbo-Anfragen. Holy Shit...
Ich schlucke und packe mein Handy weg.
Ich gehe in die Küche zurück und setze mich an den Frühstückstisch.
Wir essen schweigend.

Luke und ich wollen heute ein bisschen durch Dresden laufen. Als wie gerade los wollen bitte ich ihn noch einen Moment zu warten.
Ich gehe durch die Wohnung und suche Michael.
Ich finde ihn im Wohnzimmer und er ist Gott sei Dank alleine.
„Mhm... Hey...", sage ich leise.
Er setzt sich auf und richtet seinen Blick auf mich.
„Michael es tut mir leid... Ich war egoistisch...", fahre ich fort, „Ich habe dich einfach damit alleine gelassen. Das- das hätte ich nicht tun sollen, aber es war einfach viel zu viel für mich und jetzt kennen mich alle und ich will das gar nicht und ...und ... Und...", ich muss vom schnellen Sprechen Luft holen, weiß aber auch nicht weiter was ich sagen soll.
Michael grinst mich an, steht auf und breitet seine Arme aus.
Ich atme erleichtert aus und begebe mich in seine Umarmung.
„Mir macht das nicht so viel aus wie dir, das weiß ich. Also mach dir keine Sorgen um mich. Und du warst nicht egoistisch, du hast die Flucht ergriffen und das ist Okay. Du kennst das nicht. Ich hätte an deiner Stelle dasselbe getan. Wir schaffen das zusammen wieder aus der Welt, wenn du soweit bist okay, Xenia?", spricht er mir ruhig zu.
Ich schiebe ihn lächelnd von mir weg.
„Ich habe eine Bedingung", sage ich.
„Jetzt stellt sie noch Bedingungen für das was sie auch will", scherzt er, „Nein im Ernst, was ist es?", fragt er mich.
„Nennt mich nie wieder Xenia. So nennen mich nur Fremde. Und du bist ja schließlich mein Freund", lache ich.
„Das bekomme ich hin... XEN...", erwidert er. Ich grinse und gehe zurück zu Luke.
Dieser lächelt mich glücklich an und hält mir die Tür auf.
„Können wir?", fragt er.
Ich nicke und Laufe vor ihm durch die Wohnungstür.

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