Kapitel 6

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Manus Sicht:
Nelly war mittlerweile wach. Sie durfte nichts essen wegen des Ultraschalls und der folgenden OP.  Es ging ihr aber eigentlich ganz gut. "Soo.. Frau Neuer, wir würden jetzt den Ultraschall machen, dann können sie erstmal wieder hierher zurück kommen."kam Dr Jünger ins Zimmer. Nelly gab mir noch einen Kuss und dann folgte sie ihm. Ich wartete im Zimmer. Ich hatte Basti und Mario bescheid gesagt, eigentlich war heute nämlich Training angesagt. Sie wollten vielleicht heute Abend mal vorbeikommen um nach ihr zu sehen. Zum Glück war Frank heute zu Hause, da wusste ich wenigstens dass die Kinder gut versorgt sind.

Es dauerte nur wenige Minuten bis Nelly wieder im Zimmer war. "Also.. ihre Frau hat mich gebeten ihnen zu sagen, was wir gesehen haben."kam der Arzt ihr hinterher. Ich setzte mich zu Nelly aufs Bett, wo sie sich an mich kuschelte. "Sie hat zwei große Tumore in der Lunge. Wir werden sie noch heute Abend operieren."erklärte der Arzt. Ich saß einfach nur da. Irgendwie überforderte mich das. "Wie lange hat sie das schon? So Tumore sind doch nicht plötzlich ganz groß."stellte ich fest. "Sie müssen über mehrere Jahre gewachsen sein. Ihre Frau hat großes Glück dass sie überhaupt noch lebt. Tumore sind sehr anstrengend für den Körper und die Schwangerschaften packen da nochmal was oben drauf. Die meisten Frauen hätten das nicht überlebt."erklärte Dr. Jünger. Scheiße, meine arme Nelly. "Ich lasse sie jetzt mal alleine und bereite alles für die OP vor."sagte er noch und verließ das Zimmer. Nelly fing an zu weinen. "Ach Schatz, du schaffst das. Ich weiß dass du es schaffst."sagte ich und hielt sie fest im Arm. Sie war blass und müde. Sie sah ehrlich gesagt aus als hätte sie nicht mal mehr Kraft ihren Arm hochzuheben, geschweige denn ihre Füße. Sie sah aus, als würde sie gleich einfach umfallen und einschlafen.

Während Nelly doch schon früher in die Nakose für die OP gelegt wurde, ging ich raus. Die frische Luft tat echt gut. Aber nichts lenkte mich von meinen Sorgen ab. Der Arzt musste mir garnicht sagen, dass Nelly bei der OP sterben könnte, das wusste ich auch so. Wie sollte ich das den Kindern erklären? Und Amy. Und Frank. Oder den Jungs und Jogi. Wie soll ich da überhaupt mit umgehen? Basti und Mario hatten geschrieben, dass sie jetzt vorbei kommen also wartete ich draußen. Da kamen sie mir auch schon entgegen. "Hey."sagten die beiden wie aus einem Munde und wir schlugen ein. "Wie geht's Nelly?"fragte Basti. Ich schaute auf meine Uhr. "Nicht gut. Sie müsste jetzt im OP sein."sagte ich. "Und dir? Du siehst auch nicht besonders gut aus."hinterfragte Mario. "Wie soll es mir gehen? Meine Frau stirbt vielleicht gerade dadrin und ich kann nichts machen. Absolut garnichts."sagte ich verzweifelt. "Scheiße. Es ist also doch was schlimmes?"fragte Mario. "Sie hat zwei große Tumore in der Lunge."sagte ich zu Boden schauend. "Scheiße."sagte Basti. "Aber wie kann das denn sein, dass nie jemand was bemerkt hat?"fügte er hinzu. "Keine Ahnung.."sagte ich nur. Wir gingen ins Café. Aber weder den Kaffee, noch den Kuchen bekam ich runter. Meine Sorge, den Kindern heute Abend vielleicht den Tod ihrer Mutter beibringen zu müssen beschäftigte mich zu sehr. Wir saßen noch eine ganze Weile dort. Zwischendurch hatte ich mit Frank telefoniert, die Kinder wussten dass Nelly im Krankenhaus ist aber wir entschieden dass es besser ist erst die OP abzuwarten, anstatt ihnen Angst zu machen. Frank machte sich große Sorgen. Klar, es ist seine Tochter.

Es dauerte noch ewig bis endlich ein Arzt auf uns zukam. Basti und Mario wollten nicht gehen bevor sie nicht wussten wie die OP lief. "Herr Neuer.. ihre Frau ist noch in Nakose, sie sollte aber in ein paar Stunden wieder wach werden.
Die OP ist gut verlaufen, zwischendurch dachten wir wir verlieren sie aber es ist alles gut gegangen."erklärte der Arzt zufrieden. Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen. "Danke! Danke Herr Jünger, sie glauben garnicht wie erleichtert ich bin."sagte ich mit Tränen in den Augen.
"Das ist mein Job. Gehen sie schonmal ins Zimmer. Ihre Frau wird gleich wieder dorthin gebracht."sagte er und ging dann weil sein Pieperdings piepte. Erleichtert lächelten Mario, Basti und ich uns an. Auf dem Weg zum Zimmer rief ich Frank an. Es war zwar schon Mitternacht aber ich wusste dass er eh nicht schlafen kann. Er würde morgen früh direkt mit den Kindern herkommen.

So, habe doch noch einen Teil für diese Woche fertig bekommen. Ich hoffe dass ich es nächste Woche auch schaffe 🙈

Lasst mir gerne Feedback da, darüber würde ich mich sehr freuen ❤️

Liebe, die Nummer eins im Leben {Manuel Neuer FF Fortsetzung}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt