Kapitel 18

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Jetzt war Manu schon eine Woche weg und ich habe ihn seitdem nicht mehr gesehen. Die Kinder fragen oft nach ihm und ich heule mich nachts in den Schlaf. Wir müssen miteinander reden, das geht doch so nicht. Heute hat Manu Training mit der Nationalmannschaft. Ich bin zwar noch in Mutterschutz aber ich wollte eh mal mit Jogi sprechen, vielleicht kann er mir ja helfen. Also packte ich Justus ins Auto und fuhr zum Trainingsgelände. Mit Justus auf dem Arm ging ich zum Platz, wo schon fleißig trainiert wurde. „Nelly. Was machst du denn hier?"kam Basti mir entgegen. „Ich muss mit Manu sprechen. Die Kinder vermissen ihn.. und ich auch."sagte ich. „Ich finde ja auch dass ihr reden solltet aber meinst du echt das ist eine gute Idee so vor versammelter Mannschaft?"hinterfragte Basti und streichelte Justus über den Kopf. „Wahrscheinlich hast du Recht... meinst du Jogi hat einen Moment Zeit für mich?"fragte ich. „Für dich habe ich immer einen Moment Zeit."sagte plötzlich Jogi, der hinter mir stand. Ich drehte mich zu ihm um. „Da ist ja der kleine Justus."freute er sich dann schaute er mich an. „Na komm, wir gehen ins Büro. Basti! Bring den Kleinen mal zu Manu."sagte Jogi und ich gab Basti Justus auf den Arm.

„Was ist denn bei euch los? Manu sieht total müde aus und ist total unkonzentriert. Und du siehst aus als hättest du die letzten Tage nicht nur einmal geweint."schoss Jogi los als wir im Büro waren. „Manu ist ausgezogen... Ich weiß nicht mal wo er im Moment schläft."sagte ich und könnte schon wieder heulen. „Was? Warum denn?"fragte Jogi ungläubig. Ich erzählte Jogi alles. Dass Manu mich betrogen hat, dass wir uns aber eigentlich zusammenreißen wollten und dass er meinte es wäre besser dass er gegangen ist. „Das tut mir alles so leid Nelly... wenn ich dir irgendwie helfen kann, du kannst mich immer anrufen."sagte Jogi. „Danke... Kannst du nicht mal mit Manu reden? Die Kinder fragen ständig nach ihm und ich vermisse ihn auch. Ich heule mich in den Schlaf und selbst wenn ich dann mal schlafe werde ich ständig wieder wach."erzählte ich verzweifelt und ein paar wenige Tränen flossen meine Wangen runter. „Ja, ich rede heute nach dem Training mal mit ihm."sagte er. „Danke, ich weiß wirklich nicht was ich sonst machen soll."sagte ich. Wir verabschiedeten uns und ich ging wieder raus. Manu kam mit Justus auf dem Arm auf mich zu. „War irgendwas? Ist was mit den Kindern?"fragte er ganz aufgeregt und gab mir Justus. „Ja, es ist was mit den Kindern.." „Was denn?" „Das Gleiche wie mit mir... wir vermissen dich.."sagte ich und ein weiteres Mal könnte ich anfangen zu Heulen. Manu sah mich traurig, mitleidig an. Wieso sagt er nichts? Ich drehte mich um und ging zum Auto.

Manus Sicht:
Verdammt, was mache ich? Wieso sage ich nicht, dass ich sie auch vermisse? Was ist denn nur los mit mir? Ich sah wie Basti zum Parkplatz verschwand. Ich bin froh, dass er für Nelly da ist und sich um sie kümmert. Ich ging zurück an meinen Platz und machte mit dem Training weiter.
Nach dem Training wollte Jogi noch mit mir reden. Er hatte mit Nelly über uns gesprochen und ich weiß ja dass es so nicht weiter gehen kann aber... es ist doch egal was ich tue, Nelly wird immer die leidtragende sein. Jogi legte mir ans Herz dass wir noch mal ganz in Ruhe über alles reden sollen. Das hatte ich ja sowieso vor, ich weiß nur nicht wie.
Thomas wartete schon im Auto auf mich.
Auf der Heimfahrt kamen wir auch auf Nelly zu sprechen. „Nelly sah ganz schön müde aus."sagte Thomas. „Sie hat Jogi erzählt, dass sie kaum schläft.."sagte ich. Nelly sah wirklich müde aus, Jogi hat gesagt sie weint mehr als sie schläft. Klar tut mir das leid aber ich weiß einfach momentan nicht was ich machen soll. „Ihr müsst miteinander reden Manu. Du bist doch auch nicht glücklich so wie es jetzt ist."sagte Thomas. „Ja... aber ich weiß nicht was ich tun soll. Ich habe das Gefühl egal was ich mache, ich tue Nelly weh und das will ich nicht."erklärte ich. „Ich habe in letzter Zeit oft gedacht dass es vielleicht besser wäre... wenn ich mich wirklich von Nelly trenne, dann kann ich ihr auch nicht mehr wehtun."fügte ich wenig später hinzu. „Das meinst du doch nicht ernst? Ich dachte du liebst Nelly?" „Gerade weil ich sie liebe."sagte ich. „Und die Kinder?"hinterfragte Thomas. „Ich wäre ja nicht aus der Welt."sagte ich nur.

Was soll ich sagen? Eine Woche später saß ich mit Nelly bei einem Paartherapeuten und er hielt eine vorübergehende Trennung für garnicht so blöd. Nelly weinte aber sie versuchte es als Chance zu sehen. Und ich? Ich weinte auch. Zu Hause. In meiner kleinen Wohnung, die so unglaublich leer war ohne die Kinder, ohne Nelly. Aber vielleicht ist es besser so. Auch wenn es wehtut.

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Ich hoffe, wie immer, dass euch das Kapitel gefallen hat und würde mich über Feedback freuen 😊

Liebe, die Nummer eins im Leben {Manuel Neuer FF Fortsetzung}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt