Kapitel 9

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Kapitel 9

„Tja, damit musst du dich aber abfinden. Ich bin das Alphatier und auch wenn wir unsere Frauen sehr schätzen, sind es trotzdem nur Frauen, die niemals die Autorität des Rudelanführers oder eines anderen Werwolfes höheren Ranges in Frage stellen dürfen", ich presste meine Lippen zusammen und sah kurz nach unten, was ein Fehler war. Jetzt konnte ich deutlich die Muskeln unter dem engen T-Shirt sehen das er trug und augenblicklich spielte sich ein Film in meinem Kopf ab, der ganz gewiss eine Altersbegrenzung gehabt hätte, wenn er veröffentlicht worden wäre. Ich erschrak über mich selbst und sah sofort wieder nach oben, aber das war noch schlimmer. Er musterte mich ganz genau und schien zu erraten, was ich gedacht hatte und wo mich vorher noch die kalten Alphatieraugen angesehen hatten, sahen mich jetzt zwei männliche Augen an, die voller Begierde steckten. Er streckte ganz vorsichtig eine Hand nach meinem Gesicht aus, strich mit den Fingerspitzen meine Wange hinab und sah abwechselnd auf meine Augen und meinen Mund. Mir wurde knallheiß und mein Körper verlangte urplötzlich nach männlicher Nähe, nach Händen die besitzergreifend meinen Körper umschlangen. Und dann erschien plötzlich das Bild von der wunderschönen Frau vor meinem inneren Auge und ich wendete mein Gesicht ab und zog seine Hand von meinem Gesicht. Es fiel mir schwer und es tat weh, als ich mich von ihm entfernte und zwischen ihm und mir die Küchenanrichte stand, aber ich musste es tun. Niemals würde ich einer anderen Frau etwas wegnehmen was sie liebte und brauchte. Er sah mich erst verblüfft und dann enttäuscht an, fasste sich aber schnell wieder. Ich musste ein paar Mal tief Luft holen um das Thema fallen zu lassen und so zu tun, als wäre nichts passiert.
„Ich wollte noch einiges fragen...ähm...wo ich telefonieren kann, ich brauche die Adresse von hier, einen Computer und einen Drucker...achso und einen Fotoapparat", er sah mich an mit einem Gesichtsausdruck bei dem ich hätte meinen können, er würde gleich fragen, ob das vielleicht ein Witz sein sollte, aber dann sah ich ihn nur nicken.
„Es wird alles gebracht werden, ihr seid hier keine Gefangenen, ihr könnt gehen, aber dann seid ihr auf euch allein gestellt", ich nickte.
„Danke, ich geh dann mal wieder ins Bett", ich biss mir auf die Lippe, drehte mich um und lief die Gänge zurück in mein Zimmer. Was war das denn? Wenn er keine Freundin gehabt hätte, hätte ich mich von ihm küssen lassen! War ich vielleicht langsam dabei verrückt zu werden? Ich schlug mir mit der flachen Hand auf die Stirn und verfluchte mich selbst dafür. Aber Rhys sah so gut aus und mit ihm konnte man sogar reden, wenn es nicht über das Autoritätsding hinaus ging zumindest, aber wieso machte ich mir überhaupt Gedanken darüber. Er hatte eine Freundin und bei dieser Frau wäre jeder Mann glücklich. Naja, er anscheinend nicht, wenn er sich an mich heranmachte, aber das war ein Minuspunkt für ihn. Angenommen, er hätte keine Freundin und wäre noch zu haben und ich würde mich mit ihm einlassen, würde er mich doch sowieso wieder fallen lassen. Ich war ein Spielzeug. Genau das hatten die Vampire immer zu mir gesagt. Ich schlief sofort ein, kaum dass ich mich aufs Bett gelegt hatte und diesmal schlief ich sehr lange.

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