Die erste Aufgabe

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Drina's Sicht:

"Driinaaaa, steh jetzt auf!", brüllte mich Hermine an, die mich versuchte, am Arm wachzurütteln, "Drina, wenn du jetzt nicht aufstehst, kommen wir zu spät zum Frühstück und du musst vor dem Tunier dringend was essen!"

Ich schlug schlagartig die Augen auf.

Oh mein Gott! Das Tunier! Heute würde die erste Aufgabe stattfinden!

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch stand ich auf, zog mich an und ging dann mit Hermine runter in den Gemeinschaftsraum, wo wir auf Ron trafen. Harry konnte ich nicht sehen, daher nahm ich an, dass er schon runtergegangen war. Ich sprach Ron besser nicht auf Harry an, denn er war zurzeit nicht gut auf ihn zu sprechen. Und auch mit mir redete er seit der Wahl kaum ein Wort, aber bei mir war es nicht ganz so schlimm, wie bei Harry. Ihn ignorierte Ron völlig. Er wollte uns einfach nicht glauben, dass wir unsere Zettel nicht in den Kelch geworfen hatten. Ich versuchte mir die ganze Zeit einzureden, dass Ron nur eifersüchtig war, da er gern Harrys Ruhm hätte und das Tunier wäre seine Chance dazu gewesen. Seit dem Tag war unsere Gruppe gespalten, was ich persönlich ziemlich traurig fand. Auch Hermine war meiner Meinung. Zum Glück glaubte sie mir und Harry und war auf unserer Seite. Doch mit Ron wollte sie es sich auch nicht verscherzen, deswegen war sie mal bei mir und Harry und dann wiederherum bei Ron. Wir beide hofften innerlich sehr, dass sich die Jungs bald wieder zusammenraufen würden.

Am Gryffindortisch angekommen, konnte ich auch dort nirgends Harry entdecken.

Wo war er nur?

Doch ich hatte nicht lange Zeit mich zu wundern, denn Hermine zog mich neben sich auf die Bank und ich nahm mir einen Toast. Ron saß gegenüber von mir und stopfte sich mal wieder mit allem Möglichen voll.

"Und bist du schon aufgeregt, wegen der ersten Aufgabe?", fragte mich Hermine.

Das komische Gefühl in meinem Bauch kehrte zurück und ich bekam einen Kloß im Hals.

"Es geht!", brachte ich mit Mühe hervor.

Hermine drückte meinen Arm und schaute mich fürsorglich an.

"Du schaffst das Drina! Denk einfach an das, was wir besprochen haben! Ich glaub an dich! Du bist schlau und talentiert, wenn jemand das schaffen kann, dann du!" Ich lächelte sie an.

Sie wusste einfach immer, was sie sagen musste, um mich aufzuheitern!

Nachdem ich gegessen hatte, kam Professor McGonagall zu mir und führte mich mit den anderen Chamions zum Quidditchplatz. Doch dort waren nicht mehr die Ringe, sondern es war in eine Art rießiges Stadion umgebaut worden und innen befanden sich lauter Steine und kleine Felsen. Wir kamen an einem großen weißen Zelt an, in das wir hineingingen. McGonagall gab uns allen ein Trikot. Meins war rot, wie Gryffindor und hinten stand MALFOY drauf. Kurze Zeit später stürmte Harry schwer atmend ins Zelt und entschuldigte sich mehrmals. Ich gab ihm sein Trikot, dass er sich schnell umwarf. Draußen hörte man schon den Lärmpegel der anderen Schüler.

"Wo warst du?", zischte ich Harry zu.

"Hab verschlafen", flüsterte er mir zu. Ich verdrehte die Augen.

Typisch Harry!

Dann kam Dumbledore mit Barti Crouch herein. Barti hatte einen kleinen Beutel dabei, den er uns jetzt nacheinander hinhielt. Zuerst nahm Cedric etwas aus dem Beutel. Es war ein kleiner Minidrache.

"Ein schwedischer Kurzschnäuzler!", flüsterte er. Dann ging er zu Fleur Delacour.

"Der walisische Grünling!", flüsterte er wieder. Dann war Victor Krumm an der Reihe.

"Ooh der chinesische Feuerball!", sagte er jetzt etwas lauter als die vorherigen Male. Dann ging er zu Harry.

"Der norwegische Stachelbuckel!"

Und ich kam zum Schluss. Ich langte in den Beutel und etwas Spitzes stach mir in die Hand. Ich verzog mein Gesicht und holte den letzten Minidrachen heraus.

"Ooooh, der ungarische Hornschanz. Sehr gemein!", rief Barti und klatschte in die Hände, um die Aufmerksamkeit der Champions zu erlangen, "also Kinder! Die Aufgabe lautet: Draußen ist ein goldenes Ei. Holt das Ei! Aber seid gewarnt! Eure Drachen, die ihr gezogen habt, werden es euch sicherlich nicht leicht machen, das Ei zu holen. Geht taktisch vor!"

Super und ich hatte ausgerechnet den fiesesten Drachen gezogen. Wie sollte ich bitte an dem vorbeikommen?

Cedric war als Erstes dran. Die Minuten verstrichen, bis draußen tosender Applaus ausbrach. Er hatte es geschafft! Dann kam Fleur. Auch sie hatte es nach kurzer Zeit geschafft. Ich wurde immer nervöser und nervöser und ging somit beunruhigt im Zelt herum, bis Harry es schaffte, mich etwas zu beruhigen. Inzwischen war auch Victor fertig. Nun war Harr an der Reihe!

"Viel glück Harry! Und pass bitte auf dich auf!", rief ich ihm noch hinterher.

"Danke, dir auch ganz viel Glück Drina!", rief er über seine Schulter und ging aus dem Zelt.

Jetzt war ich ganz allein. Ich zitterte vor Angst. Mein Herz schlug viel zu schnell und ich konnte kaum stillsitzen. Ich merkte, wie meine Arme schon wieder kribbelten und es im Zelt immer eisiger wurde.

Oh nein! Nicht schon wieder!

An der Zeltdecke bildeten sich Eisblumen.

Was war das nur???

Ich sah auf meine Hände herab und erschrak furchtbar, denn ich trug meine Handschuhe nicht.

Ich musste sie vor lauter Eile heute morgen vergessen haben, anzuziehen! Verdammt, dann musste es auch so gehen!

Dann, es kam mir wie eine Ewigkeit vor, brach wieder tosender Applaus aus. Harry hatte es geschafft. Ich atmete etwas auf und erhob mich. Jetzt war ich an der Reihe! Meine Knie waren weich und mein Herz drohte, aus meinem Brustkorb zu springen, so schnell schlug es. Als ich aus dem Zelt trat, schaute ich mich erstmal um. Überall rund herum saßen Menschen und alle Blicke waren auf mich gerichtet. Mir gefiel das gar nicht. Ich hasste zuviel Aufmerksamkeit. Ich suchte die Bänke nach meinem Bruder ab und fand ihn sogleich. Er saß mal wieder zwischen Goyle und Crabbe und Pansy. Er sah mich an und unsere Blicke trafen sich. Zuerst kuckte er wie immer: Total arrogant und mit einem fiesen Grinsen im Gesicht, doch dann nahm sein Ausdruck ein winzigen Teil von Besorgnis an und ich glaubte auch etwas Angst darin zu lesen. Aber bestimmmt bildete ich mir das nur ein.

Mein Bruder und Besorgnis oder Angst!! Der sorgte sich nicht mal daheim um mich, wenn mich Vater wieder mal verdroschen hatte!

Ich sah schnell weg und ließ mein Blick herum schweifen, auf der Suche, nach dem goldenen Ei, das ich schließlich fand. Es war direkt in der Mitte des Stadions auf einem Felsen. Ich war schon freudig losgelaufen, da schlug plötzlich etwas hinter mir ein und ich erkannte einen hornigen Schwanz. Ich duckte mich schnell hinter einen Felsen und sah den Drachen. Er war wirkliich gigantisch. Überall auf seinen Hautschuppen hatte er lange spitze Hörner. Ich duckte mich immer wieder hinter Felsen hinweg, um den hornigen Schwanz nicht zu spüren zu kriegen. Als ich schon so nah an dem Ei dran war, flog der Schwanz direkt über meinem Kopf hinweg. Ich wollte schon wieder hinter eine Felsen sprinten, doch diesmal war ich zu langsam. Der Schwanz traf mich direkt an der Brust und schleuderte mich gegen einen Felsen. Hart schlug ich am Bode auf und hörte irgendwas knacken. Das musste wohl mein Arm gewesen sein. In meiner linken Schulter durchzuckte so ein schlimmer Schmerz, dass ich nur mit viel Kraft die Schreie zurückhalten konnte. Vorsichtig stand ich auf. Ich war noch etwas wackelig auf den Beinen, doch ich lief schnurstracks auf das Ei zu. Der Drache stellte sich Direkt davor und drohte schon wieder auszuholen, da hob ich meine Hand und rief laut "Stopp!" Der Drache hielt inne und kuckte mich mit seinen großen runden Augen an. "Bitte lass mich vorbei, ich brauch doch nur das Ei. Bitte ich will dir doch gar nichts tun. Ich brauch nur das goldene Ei und das gehört ja nicht zu deinen Eiern. Also lass mich doch vorbei!", sagte ich vorsichtig, obwohl ich wusste, dass er mich eh nicht verstehen konnte. Der Drache kuckte mich nur weiterhin an, dann ganz plötzlich ging er ein paar Schritte zur Seite, sodass ich an ihm vorbei konnte. ICh lief schnell zu dem goldenen Ei und hielt es hoch. Tosender Applaus brach los. ICh hatte es tatsächlich geschafft! ICh hatte die erste Aufgabe bewältigt. ICh war so glücklich, wie schon lange nicht mehr!

Die Teufelin (Harry Potter FF) [WURDE ÜBERARBEITET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt