4.Kapitel

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Als wir schweigend die Straße entlang gehen, habe ich Zeit nachzudenken.Ich muss Mike sagen, dass ich eine Jägerin bin, doch das würde bedeuten, das er sich nicht mit mir treffen will.Was soll ich tun?"Ella mir ist kalt", holt mich mein Bruder aus meinen Gedanken.

Sam, denke ich und würde am Liebsten aufschreien vor Freude.Wieso habe ich nicht die ganze Zeit daran gedacht?"Los, wir gehen zu Sam", sage ich und ziehe ihn hinter mir her.Wir gehen die linke Straße hinein und am Ende kann ich schon sein Haus erblicken.Im gelblichen Schein der Straßenlaterne sieht es aus wie ein kleines Schloss.Sams Eltern haben viel geerbt und so ihr Haus herausgeputzt, doch sein Vater ist spielsüchtig geworden und sie haben alles verloren und nun droht ihnen der Staat ihnen das Haus wegzunehmen.Wir gehen weiter und mir wird immer mehr bewusst in was für einer Lage wir uns befinden.Das Haus sieht leer aus.Es brennt kein Licht."Ich kann nicht mehr", äußert mein Bruder neben mir.Ich schaue ihn an und bleibe stehen."Wir sind gleich da", sage ich zu ihn.Er nickt und geht weiter.Ich folge ihn.Endlich sind wir angekommen.Er klingelt und stellt sich neben mich. "Ich komme", höre ich eine hohe freundliche Stimme hinter der Tür.Ich lächle und fahre meinen kleinen Bruder durchs Haar.Sie steckt den Schlüssel ins Schlüsseloch und dreht ihn zweimal nach rechts.

"Ella, was ist los?Du bist so blass, Schätzchen", sie schiebt mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht."Können wir reinkommen?", frage ich sie.Sie nickt und öffnet uns die Tür.Wir treten ein und ziehen unsere Schuhe aus."Kommt ins Wohnzimmer", sagt sie und geht vor.So wie außen sieht auch das Haus innen aus.Es ist prunkvoll ausgestattet.Wie ein Schloss aus dem Mittelalter. Mikes Haus ist eher Modern dekoriert und dieses hier setzt noch eines drauf. Wenn ich nicht so runter gekommen aussehen würde, würde ich glauben ich sei eine Prinzessin."Joey, gehe hinauf zu Hope und sag, dass du heute bei ihr schläfst, sie freut sich bestimmt.Ich bringe euch dann noch etwas zu essen", sagt sie freundlich.So ist Sams Mum Maisie.

"Erzähl mir, was los ist", sagt sie und reicht mir eine Tasse mit Kaffee.Sie lässt sich neben mich auf die Bank fallen und reibt sie ihren Bauch.Sie ist wieder schwanger.Das ist ihr fünftes Kind und Moment kann sie keines gebrauchen, aber Abtreibung ist verboten."Mum", sage ich und schaue auf die schwarze Brüe in der Tasse."Sie hat Joey geschlagen", ich beginne zu heulen.Die Tränen fließen nur so."Nein", murmelt Maisie vor sich hin.Mit ihren dürren Händen fährt sie meine Wirbelsäule nach."Hast du es nicht gemerkt?", fragt sie, ich schüttle den Kopf.Sie atmet tief ein und aus. Maisie legt ihrem Arm um meine Schultern"Wo ist deine Mutter jetzt?"."Zu Hause", sage ich.Ich merke, wie sie nickt und dann sagt sie:" Ihr bleibt hier für eine Weile.Ich werde morgen mit deiner Mutter reden", sie drückt meine Hand."Danke", sage ich und gehe die Treppen hoch.Hier kenn ich mich aus wie in meiner eigenen Hosentasche.Bei der Tür am Ende des Ganges bleibe ich stehen und klopfe an."Ja", höre ich Sams Stimme.Ich öffne die Tür und stecke den Kopf hinein."Ella", sagt er und springt von seinem Schreibtischsessel auf."Was ist los?", ich falle ihn in die Arme und weine schon wieder."Komm setzten wir uns auf das Bett", sagt er.Ich nehme seine Hand und erzähle ihm alles.Ich lege mich hin und erschöpft schlafe ich ein.

Die Sonne kitzelt meine Nase. Ich versuche meine Augen zu öffnen, doch es fühlte sich an als wären sie zugeklebt. Noch ein paar Minuten genieße ich die Ruhe und dann versuche ich es noch einmal. Als ich meine Augen geöffnet habe, blendet mich die Sonne. Ich schaue mich um und plötzlich sehe, dass meine Hand mit Sams verschlungen ist.Scheiße, denke ich und ziehe sie zurück. "Guten Morgen", sagt er neben mir. "Ähm. Ich hatte einen Albtraum", sage ich und füge hinzu: "Meine Mutter hat mich und meinen Bruder geschlagen. Ein richtiger Albtraum", sage ich. Sein lächeln verschwindet aus seinem Gesicht. "Das war kein Traum", sagt er. Nein!Denke ich. "Übrigens dein Handy hat geläutet", sofort springe ich auf und mir wird schwindelig. Alles dreht sich. Das war wohl zu ruckartig. Ich stolpere zu meinem Koffer. Ich suche mein Handy und kaum fünf Sekunden später hab ich es gefunden. Mit zittrigen Händen entsperre ich es. 1 neue Nachricht leuchtet auf den Bildschirm auf. Ich drücke auf Anzeigen.

Hallo Ella

Wie geht es dir? Hast du lust dich mit mir heute zu treffen? Ich würde mich freuen!

LG Mike

Ein lächeln huscht über mein Gesicht. So eine süße SMS, ich werde sie nie löschen. Ja, schreibe ich zurück und warte gespannnt auf eine antwort. Nach einigen Minuten bekomme ich sie. 

Um 12 im La Rouge! Bis Später

LG Mike

Wow, ins La Rouge und er lädt mich ein. Kavier, Fisch, Trüffel, mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Unglaublich und ich beginne wieder zu lächeln. "Mit wem schreibst du", erschrocken drehe ich mich um. "Ähm mit Mike", stottere ich. Er nickt und blickt skeptisch drein. "Er weiß es nicht oder? Ich meine, dass du Jägerin bist", fragt er. Ich schüttle den Kopf. "Egal ich muss mich fertigmachen und muss dann gehen", ich schnappe mir meinen Koffer und gehe ins Bad. In diesem ganzen Gewirr finde ich nichts, Lange suche ich, bis ich mein Schminkzeug und mein Lila knielanges Kleid finde. Ich ziehe mich und style mich. Ich binde meine Haare zu einem Zopf zusammen. Jetzt bist du wieder hübsch, denke ich und gehe aus dem Bad. "Wow", ich merke, wie mich Sam anstarrt und scharf die Luft einzieht. "Ich gehe. Bis dann", äußere ich und schließe die Tür hinter mir. 

Da steht er ganz cool, an die Wand gelehnt, und als er mich kommen sieht, winkt er. Ich lächle und mache dieselbe Geste. Als ich vor ihm stehe, verbeugt er sich und ich grinse. "Häng dich ein, ich habe einen Tisch reserviert." 

Wow, hier ist es schön. Kristall ­Luster ziehren die Decke und die Sessel sind mit weißem Stoff überzogen. Wir setzen uns auf den für uns reservierten Tisch und der Kellner zündet die Kerze auf unseren Tisch an. "Die Karte, Miss", sagt der Kellner, und bevor er sie mir geben kann, sagt Mike:" wir brauchen sie nicht. Ich bestelle dasselbe wie immer und zwei Himbeer Sekt".

 "Wie gefällt es dir", fragt er. "Es ist wunderschön", schwärme ich. Ich muss es ihm sagen, denke ich. Bevor, ich nachdenken kann, rutscht es mir schon heraus."Ich muss dir was sagen", er schaut mir in die Augen. "Ich bin kein Glossy sondern eine Jägerin", er schaut erstaunt drein. "Nein", murmelt er vor sich hin. "Wir müssen gehen", sagt er, nimmt meine Hand und zieht mich aus dem Restaurant. Wir laufen einige Straßen entlang und am Ende kommen wir an einem kleinen Häuschen aus Holz an. Es sieht aus wie ein Geräteschuppen. "Was willst du?", frage ich ihn. "Psst! Hier nicht. Wir gehen hinein". Er öffnet die Tür und muffeliger Duft kommt mir entgegen. "Sag mir endlich, was los ist", sage ich bockig. Er setzt sich und beginnt zu erzählen. "Es sind überall Kameras. In den Restaurants auf den Straßen. Sie beobachten uns. Wenn sie uns zwei zusammen sehen werden wir getötet verstehst du? Sie wollen, dass alles friedlich bleibt. Das jeder mit dem richtigem zusammen kommt.", ich schlucke. Mir wird erst jetzt klar was hier alles passiert. "Woher weißt du das?", frage ich nach. "ich hab meinen Vater bei seinen Telefonaten belauscht. Sie haben so viel vor! Ich weiß es schon sehr lange und habe nach einem Ort gesucht, wo ich nicht belauscht und beobachtet werde. Dann fand ich das hier. Es ist ein toterwinkel. Ich suchte nach jemandem der mit mir zusammenarbeitet und nun ja da fand ich dich", sagt er. Ich muss schlucken. "Und was ist mit Jane?", frage ich. Er winkt ab. "Ich dachte sie wäre es mit der ich zusammen arbeiten kann doch sie war nur auf das eine aus", erschüttelt den Kopf. "Ich will gegen den Staat kämpfen! Ich will nicht wie ein Legehuhn überwacht werden.", sagt er ernst. Ich nicke. Er hat recht und ich möchte meinen Vater finden. "Ich helfe dir, wenn du mir hilfst, meinen Vater zu finden", schlage ich ihn vor. "Wer ist dein Vater?", fragt er mich. "Samuel Levi", seine Augen beginne zu leuchten. "Levi?", fragt er. Ich nicke. "Deine Urgroßeltern waren bei den Gründern dabei", sagt er. "Ich weiß und gebracht hat es mir auch nichts", gebe ich zurück. "Mhm", kommt es von ihm. "Was passiert wenn wir auserwählt werden?", frage ich ihn. "Das habe ich noch nicht herausgefunden. Darum müssen wir öffen das einer von uns auserwählt", sagt er. "Ich habe eine Idee", sage ich. "Wir gehen wohin". Ich nehme ich bei der Hand und wir gehen los

Ich läute bei Sams Haus an. Kurz später öffnet er mir die Tür. "Morgen ist dein Tag wir brauchen deine Hilfe"

Ella&Mike(on hold)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt