16.Kapitel

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Ich habe es ihn gesagt. Ich habe ihn gesagt das ich heiraten werde. Er hat mich angestarrt und Tränen haben sich in seinen Augen gebildet. Ich konnte es nicht ertragen, ihn so zu sehen. Ich musste gehen. Mike ist der eigentliche Mann den ich heiraten will, mit den ich zusammen Leben will. 

Ich spanne den Bogen und ziele auf den kleinen Hasen der einige Meter vor mir hin und her hoppelt. Getroffen. Ich stecke den Bogen in meine Tasche und laufe zu den toten Tier. Ein Schuss durch das Herz. Ich ziehe den Pfeil heraus und wische das Blut ab. Der Pfeil kommt in den Köcher und das Tuch stopfe ich in meinen Rucksack.

Ich gehe seit zwei Wochen wieder zu Schule. Es ist so viel passiert seit ich aus dem Gefängnis raus bin. Ich muss Sam heiraten. Ich habe nichts mehr von Dani gehört und auch nichts von der geplanten Rebellion. Ich habe sie zwar in der Schule gesehen doch seit ich mit Sam verlobt bin werde ich von Wachen verfolgt, nur in den zwei Stunden jagen bin ich alleine. Richtig befreiend.

Ich nehme den Hasen bei den Beinen und gehe zu einer Wache. Ich lege ihn auf den Stapel von toter Tieren. Das ist unser Essen. Ich wende mich der Wache zu. "Das ist mein dritter heute. Ich möchte jetzt gerne nach Hause", die Wache legt den Kopf schief und deutet mir mit einer Geste das ich gehen kann.  Ich gehe den kleinen Trampelpfad entlang. Am Ende des Weges werden wieder Wachen auf mich warten und mich verfolgen. Ich werde langsamer und bleibe stehen: Der Schatten einer Eiche spendet mir Schatten. Ich schätze das es heute einer der heißesten Tage ist. 30 Grad im Schatten.

Ich nippe an meienr Wasserflasche und wische mir den Schweiß aus meinen Gesicht. Langsam gehe ich weiter. Ich kann schon das Ende des Weges sehen. Ich will nicht! Ich will Frei seien.

Etwas warmes legt sich auf meine Schulter. Ich drehe mich ruckartig um. Ein Mädchen so groß wie ich steht vor mir. Ich muss zwei mal hin schauen damit ich erkenne das es Dani ist: "Was machst du hier", zische ich ihr zu. "Wir müssen reden", sie nimmt mich bei meiner Hand und zieht mich durch das Gebüsch. Sie schleicht langsam vor sich hin während ich hinter ihr her stolpere, wie ein Elefant. Wir gehen durch Gebüsche und ich spüre das sich Dornen in meine Haut bohren.

Ihre schritte verlangsamen sich und schlussendlich bleibt sie vor einen Steinhügel stehen. Sie pfeift zweimal. "Was soll das? Dani sie werden mich suchen", sie schüttelt den Kopf und starrt weiter gerade aus. Ein Stein bewegt sich und eine Hölle erscheint dahinter. Sie schaut herum. Danach gehen wir hinein.

Ich muss mich an das dunkle Dämmerlicht gewöhnen. Ein großer Raum breitet sich vor mir aus und in der Mitte brennt ein Feuer. Ich schaue in viele fremde Gesichter. Der Stein wird wider zurück geschoben. Erst jetzt lässt Dani meine Hand los. "Das ist Ella. Sie ist unsere Rettung", brüllt sie. Die Leute beginnen wie wild zu klatschten und zu jubeln. Ich werde rot und stehe benommen da. Wie soll ich bloß reagieren? Hunderte von Leuten stehen vor mir und starren mich an. "Ihr könnt jetzt weiter arbeiten",sagt Dani. Die Leute wenden sich ab. 

Doch ein Junge bleibt stehen und kommt zu uns herüber. "Du hast es geschafft", er umarmt Dani. Die beiden küssen sich. Jetzt erkenne ich ihn. Sebastian. Der Junge den ich aus den Zug kenne. "Ich danke auch dir", er küsst mich auf die Wange und legt wieder seinen Arm um Dani's Taille.

"Es ist toll hier",staune ich. Dani setzt sich zu mir auf den Boden neben den Feuer. "Wie viele Leute sind es?", sie lächelt. "200. Aber es schließen sich immer mehr Leute an", Ich beobachte sie von der Seite. Sie hat sich so verändert.

Ihre Haare sind kurz geschoren und sie trägt zu große braune Hosen und ein zu großes schwarzes Hemd. Sie ist nicht geschminkt, aber doch ist sie wunderschön. Ihre hohen Wangenknochen. Ihre braunen Augen. Ich lächle. Es ist schön Unterstüzung zu haben.

"Wir sind bald soweit", ich starre noch immer ins Feuer. Egal wie lange sie noch brauchen. Sie werden es nicht schaffen. Die 'großen vier' sind zu stark. "MMMMHH". "Du glaubst nicht das wir es schaffen stimmts?", sie ließt in mir wie in einen Buch. Ich schüttle den Kopf. "Sie sind so stark", sie nickt vor sich hin. "Wir schaffen das Ella. Ich bin mir sicher. Gib die Hoffnung nicht auf. Du wirst wieder mit Mike zusammen kommen und wir werden in einer besseren Welt leben. Das ist doch dein Ziel". Ja, denke ich. Mike. Sein Lächeln. Seine Art mich zu küssen. Das ist alles so perfekt. Doch ich muss einen anderen heiraten. Meinen Cousin. Das ist so ekelhaft. Nur wen ich dran denke wird es mir schlecht.

"Ich möchte dir gerne noch die ganze Hölle zeigen", sagt Dani. Ich schüttle  den Kopf. "Sie suchen mich bestimmt schon! Aber ich komme wieder", wir gehen zu den großen Stein und zwei Typen schieben ihn auf die Seite. Ich gehe hinaus. "Wir werden uns wiedersehen", sage ich. Dani ist die die nie Gefühle zeigt, doch jetzt umarmt sie mich. "Wir schaffen das", ich löse mich von der Umarmung und laufe in den Wald. Was werde ich ihnen sagen wo ich war? Immerhin bin ich einige Zeit zu spät. Ich lauf einfach weiter. Mir wird schon etwas einfallen, versuche ich mich zu beruhigen.

Ich werde langsamer als ich in der ferne schon die ersten Wachen sehe. "Wo warst du?", ich werde von hinten gepackt. "Verlaufen". Die Wache drückt fester zu und schiebt mich vor sich her. Ich drehe mich nicht um. Ich will nicht wissen wer dieses Arschloch ist. Einfach nur weiter gehen.

Endlich, ich öffne die Autotür und setzte mich hinein. Die Wache folgt mir nicht. Wieder ein Moment wo ich alleine sein kann. Der Fahrer fahrt den Weg entlang und wir sind auf der Autobahn. Es ist wie immer nichts los, da sich nur die reichen Leute ein Auto leisten können. Auch hier in der Hauptstadt gibt es arme Menschen. Ihnen wird nicht geholfen. Wenn wir die Rebellion gewinnen werde sich das alles ändern. Ich schaue  mir die vielen Hochäuser an. Über all dahinter arbeiten Leute, Auserwählte. 

"Sind sie auch ein Auserwählter?", frage ich den Fahrer. "Ich darf ihnen keine Fragen beantworten und auch nicht mit ihnen reden, Maidmoselle. Das ist mir untersagt", ich verdrehe genervt die Augen. "Aber ich befehle es ihnen. Ich bin die Nichte von dem herschenden Jäger", sage ich hochnässig. Er schaut in den Rückspiegel und biegt in eine schmale Straße ein.

"Ja. Bin ich", sagt er. Aber warum ist er dann ein Taxifahrer?. "Warum fahren sie dann Autos?", hacke ich nach. "Mädchen, du weißt nicht wie es hier abläuft oder?", ich schüttle den Kopf und komme mir so blöd vor. "Verspreche das du es keinen weiter sagst, das ich mit dir darübergerdet habe ok?", ich nicke. Er schluckt und dann   beginnt er zu reden:" Zu ihren sechzehnten Geburtstag werden immer Kinder auserwählt um den Staat zu dienen...balablabla, das weißt du ja bereits. Ihr kommt in Hütten und geht zur Schule. Was ja ganz normal ist, doch auch dort werdet ihr beobachtet. Eure Leistungen werden aufgeschrieben und dementsprechend wird eine Rangliste erstellt. Am Ende eurer Schulzeit wird der ganze Jahrgang in die Turnhalle gerufen. Nach der Reihe werden die besten, also die ganz oben auf der Rangliste stehen aufgerufen. Natürlich wird euch gesagt das es Zufall ist doch das ist es nicht. Den ersten werden Top Jobs angeboten zb. Chef von einen Unternehmen,doch natürlich könnten sie auch einen schlechten Job wählen doch das tun sie meistens nicht". "Also warst du eher weiter unten auf der Liste?", frage ich. Er lacht auf. "Ich war der beste". "Warum bist du dann Fahrer?", er zuckt mit den Schultern. "Ich wusste schon vorher was da passiert also wollte ich Fahrer sein. Ich wollte auch den schlechteren Leuten eine Chance geben einen guten Job zu bekommen", er fahrt die Einfahrt hoch. Das Auto bleibt stehen. ICh hab so viele Fragen. Endlcih jemand der ehrlich mit mir darüber redet. Doch er sagt nichts mehr. Ich nicke und steige aus. Er hat das Herz am rechten Fleck. Ob er bei der Rebellion mit uns kämpfen wird? Ich hoffe es.

Ich gehe in mein Zimmer. Gleich habe ich privat Unterricht in Klavier. "Ich möchte ein gebildetes Mädchen heiraten und keinen Bauerntrampel", waren Sams Worte. Nur weil er jetzt der Sohn von Oliver ist glaubt er das er etwas besseres ist. Ich lege meine Tasche auf mein Bett und gehe zu den Schrank um mich um zuziehen. Ich lege die Jagd Klamotten hinein und ziehe eine kurze Hose und ein Tank-Top heraus. Ich streife es über und schließe die Tür. Erst jetzt bemerke ich den Zettel der darauf klebt. Ich reiße ihn herunter und schaue ihn genauer an.  Mein Herz bleibt stehen. Das geht mir einfach zu schnell. Das Schwindelgefühl stellt sich wieder ein und ich setzte mich hin und lese es nocheinmal. Die offizelle Hochzeitseinladung:

                                                                             EINLADUNG

                                                                 Wir wollen und das Ja Wort geben

                                                     Denn die schönsten drei Worte sind 'Ich liebe dich'

Am: 16.September

Wo: Am Schlosshof

Wir hoffen das du kommen kannst. Es würde uns freuen

Samuel&Ella

Ella&Mike(on hold)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt