17. Kapitel

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Kaela

Ich wollte es nicht zugeben, aber ich fand es süß, dass er mir nachgestellt hatte. Genau wie Dayita tat ich so, als wäre ich beleidigt. Ich tat so, als fände ich es einfach nur lächerlich. Dabei kribbelte mir der Pelz bei dem Gedanken, dass er die ganze Zeit mitgehört hatte. Zum Glück hatten wir über nichts anstößiges geredet. Hoffte ich jedenfalls.

Dayita hatte mich nur besser kennen lernen wollen. Wir hatten über ihre zukünftigen Jungen gesprochen, als wir merkten das wir beobachtet wurden. Wir wollten den zwei Lauschern eine Lektion erteilen. Das war auch gelungen. Trotzdem fühlte ich mich nicht befriedigt. Ich hatte Angst, Askan könnte mir diese Aktion übel nehmen. Immer wieder sah ich verstohlen zu ihm hinüber. Nach außen spielte ich jedoch weiterhin die beleidigte Tigerdame.

Askan schien unsere Aktion wahrlich nicht gefallen zu haben, denn er blieb den Rest des Tages sehr wortkarg. Ich überlegte verzweifelt, wie ich mich am besten bei ihm entschuldigen konnte, ohne das Gesicht zu verlieren. Immerhin hatte er trotzdem gelauscht! Das hätte nicht sein müssen.

Als es Abend wurde, trat ich zu Askan. Er hatte seine Haltung mir gegenüber nicht geändert.
"Askan, wir müssen reden", hob ich angespannt an. Er gab ein unverständliches Grummeln von sich, aber drehte dann seinen Kopf zu mir. "Es tut mir Leid, dass ich dich angegriffen habe, aber -", weiter kam ich nicht, denn er unterbrach mich: "Nein, ich sollte mich entschuldigen! Ich habe es verdient, was aber nicht heißt, dass es mir gefallen hat. Es tut mir Leid, dass ich dir hinterherspioniert habe."

Ich sah in ernst an.
"Entschuldigung angenommen, aber du solltest mir echt mehr vertrauen!", bat ich ihn vorwurfsvoll.
"Das tue ich!", rief er aus, "es ist nur, ich...ich will dich einfach nicht verlieren. Ich mache mir nur Sorgen, dir könnte etwas passieren!"
Ich konnte darüber nur den Kopf schütteln. Ich war nun ein Tiger. Das katapultierte mich an die Spitze der Nahrungskette und damit hatte ich im Dschungel keine natürlichen Feinde mehr. Ebenso wusste ich mich zu verteidigen.
"Was soll mir denn passieren? Weißt du, ich bin nicht hilflos Askan", machte ich ihm dann auch klar.

"Das bezweifle ich nicht, aber der Dschungel ist kein Paradies. Hier gibt es Kreaturen von denen du noch nie etwas gehört hast. Sie leben dort, wo kein Mensch jemals einen Fuß hinsetzen würde. Doch genau dort müssen wir hin! Ich möchte, dass du mir etwas schwörst Kaela!", seine Worte wogen schwer. Ich schluckte. "Was?"

"Ich würde mein Leben dafür geben dich zu beschützen", antwortete er und klang dabei so ernst, dass mich ein Frösteln überkam, "aber tief in mir drin weiß ich, das ich dich nicht vor allem beschützen kann. Deshalb bitte ich dich darum, vorsichtig zu sein. Glaube nicht alles was dir erzählt wird. Höre auf dein Herz, wenn du deinem Verstand nicht mehr trauen kannst. Vertraue nur dir selbst! Versprichst du mir das?"

Ich sah Askan in sein ernstes Gesicht. Wovor hatte er solche Angst?
"Ja, ich denke das kann ich versprechen", gab ich ihm dann leicht verwirrt meun Wort.
"Gut", er wirkte erleichtert, "dann kommen wir jetzt zum eigentlichen Schwur".

Nun war ich überrascht. Was sollte ich noch versprechen? Was war nur los mit Askan?
"Wenn irgendetwas passieren sollte, wenn etwas schiefgeht, will ich, dass du zurück gehst. Kehre zurück zu deiner Familie und schaue nicht zurück. Dort wirst du am Sichersten sein -"
"Askan es wird nichts passieren! Was ist denn los mit dir? Und wie stellst du dir das vor? Meine Leute würden mich erschießen! Ich bin ein Tiger!", konterte ich.
Ein Knurren erklang: "Sei nicht so leichtgläubig Kaela! Du weißt nicht was dich erwartet!"

"Ja! Ich weiß nicht was mich erwartet, aber ich vertraue darauf das wir es gemeinsam schaffen können! Das heißt nicht, dass ich leichtgläubig bin!", fauchte ich zurück, "und ich weiß auch, das ich nicht zurückkann und ich will es auch nicht! Ich bleibe bei dir, egal was passiert! Es sei denn, du willst mich nicht mehr bei dir haben?"

 Der Prinz der TigerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt