Kapitel 23
Wer ich bin...
Verträumt lächelte Ginny, als sie den Hauptraum betrat und ein großes Paket auf dem Esstisch vorfand. Neugierig trat sie darauf zu und fand ein kleines Kärtchen an der Seite angebracht:
Guten Morgen Ginny,
Es tut mir Leid, dass ich heute schon so früh los musste. Hier ein kleines verspätetes Weihnachtsgeschenk für dich. Hoffe sehr, dass es dir gefällt.
Macht euch einen schönen Tag, wir sehen uns spätestens zum Abendessen.
Zari
„Ein Geschenk?", murmelte Ginny aufgeregt und öffnete das Päckchen. Stoff fiel ihr entgegen, viel Stoff.
„Kleider...", wisperte Ginny erfreut. Zari hatte ihr Kleidung geschickt, vermutlich damit sie nicht mehr in einigen seiner Umhänge herum laufen musste. Staunend besah Ginny sich die Umhänge, Kleider und Hosen, die wahrscheinlich mehr wert waren, als das Haus ihrer Eltern.
Ein leises Geräusch aus Kyras Zimmer weckte Ginny aus ihren Gedanken. Ehrfurchtsvoll legte sie Zaris Geschenke bei Seite und sah nach ihrem kleinen Schützling.
„Dein Dad meint es wirklich gut mit mir, Prinzessin.", sagte sie, während sie Kyra aus ihrem Bett hob und auf den Arm nahm, „Wenn die anderen nur wüssten, was er für ein netter Kerl sein kann."
„Lass das bloß niemanden hören.", sagte Zari plötzlich laut und deutlich hinter hier. Mit einem kleinen Aufschrei fuhr Ginny auf und starrte Zari an, der mal wieder lässig im Türrahmen lehnte.
„Merlin! Musst du das immer machen?", rief sie und blitzte ihr Gegenüber herausfordernd an.
„Nein, aber du siehst einfach zu gut aus, wenn du richtig sauer wirst.", grinste er und nahm ihr Kyra ab.
„Ach ja? Noch hast du mich gar nicht richtig sauer gesehen.", drohte Ginny halbherzig.
„Wie auch immer.", wiegelte Zari ab und beugte sich vor, um Kyra Socken anzuziehen, „Ich habe euch Schokofrösche mitgebracht."
„Schokofrösche?"; fragte Ginny nach, während ihr Gehirn anfing auf Hochtouren zu arbeiten.
„Ja, du hast doch mal gesagt, dass du die so gerne magst, also habe ich jemanden geschickt um dir welche zu kaufen.", bestätigte Zari und zupfte die Kleidung seiner Tochter zu Recht, wahrscheinlich nur damit Ginny sein Gesicht nicht sehen konnte.
„Was ist passiert?!", rief Ginny mit einem schrillen Unterton der Panik in ihrer Stimme.
„Passiert?", nuschelte Zari kaum verständlich, „Wie kommst du darauf, dass etwas passiert wäre?"
„Verarsch mich doch nicht!", schrie Ginny nun wütend, „Du schenkst mir teure Kleider und besorgst meine Lieblingssüßigkeiten, irgendwas ist doch passiert! Und guck mich bitte an, wenn wir was Wichtiges zu besprechen haben!"
Resigniert seufzte Zari und blickte auf, dann holte er Luft, als müsse er sich innerlich auf eine schwere Aufgabe vorbereiten.
„Kyra, Schätzchen, Ginny und ich haben was Wichtiges zu besprechen. Bleib du hier und spiele ein bisschen. Ich komm gleich wieder, ja?", sagte er und blickte seine Tochter eindringlich an, bis die ernst nickte und sich tapsend auf den Weg zu ihrem Spielzeugzauberstab machte, „Komm mit.", fuhr er dann befehlsgewohnt fort und nahm Ginny am Oberarm mit ins Nebenzimmer.
„Also?", fragte sie aufgebracht. Ein Teil von ihr wollte um jeden Preis wissen, was geschehen war, während der andere Teil sich wünschte, wieder zur süßen Unwissenheit zurückkehren zu können.

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Der letzte Potter
FanfictionWas wäre passiert, wenn die Potters Sirius zu ihrem Geheimniswahrer gemacht hätten und Harry deshalb von Wurmschwanz entführt wurde? Und wie wird sich das Leben aller verändern, wenn das Geheimnis um Harrys Verschwinden 16 Jahre später endlich gelös...