Epilog

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Epilog

Neun Jahre später

Jack Potter sah flüchtig auf die große Bahnhofsuhr zu seiner linken und beschleunigte seine Schritte noch zusätzlich. Eigentlich hätte er bereits vor zehn Minuten am Bahnsteig sein sollen, doch seine Arbeit im St.Mungos hatte ihn (mal wieder) aufgehalten. Schon beinahe im Laufschritt näherte er sich der Absperrung zwischen Gleis neun und zehn und stand dann vor der vertrauten scharlachroten Lock, die ihn selbst so oft zur Schule und zurück gebracht hatte.

Suchend schweifte sein Blick umher, bis endlich ein vertrautes Gesicht vor ihm auftauchte und ihn schelmisch angrinste.

„Du bist zu spät. Deine Frau bringt dich um.", lachte Gilly schadenfroh und beäugte ihren großen Bruder fröhlich. Jack sparte sich eine Antwort und fragte lieber direkt: „Wo stehen die anderen denn?"

„Da drüben.", antworte Gilly knapp und deutete über ihre Schulter, „Ich komm gleich noch und verabschiede mich. Jetzt muss ich erst mal Clarissa suchen."

„Alles klar. Bis gleich.", rief Jack ihr noch nach, bevor er sich in die Richtung wandte, in die Gilly gedeutet hatte. Er schüttelte den Kopf, als er daran dachte, dass sie nun schon in die vierte Klasse gehen würde und dachte mit Schrecken an all die Dinge, die Aurora und er damals angestellt hatten.

Als Jack dann ein lautes: „Aber wieso nicht, Dad?" hörte, war er sicher seine Familie gefunden zu haben.

„Du kannst in zwei Jahren gehen, Borean. Das ist doch nicht mehr so lang.", antwortete Sirius mit beinahe gequält ruhiger Stimme.

„Zwei Jahre ist verdammt lang!", kam Teddy Lupin seinem besten Freund zu Hilfe.

„Trotzdem könnt ihr erst in zwei Jahren gehen. Egal wie viel ihr meckert.", schloss Remus sich dem Gespräch an.

„Oh guckt mal, Jack ist da!", rief James laut, der hinter seinen beiden alten Freunden stand und sich suchend umgesehen hatte.

„Netter Themenwechsel.", grinste Jack und stellte sich zu den anderen männlichen Mitgliedern seiner Großfamilie, „Wo ist denn der weibliche Anteil der Bevölkerung geblieben?"

„Sind ausgeflogen und haben uns mit der Brut alleine gelassen.", brummte Sirius und blickte bedeutungsvoll auf Teddy und Borean hinab, die ihre Köpfe zusammengesteckt hatte und gefährlich beschäftigt wirkten.

„Sind doch auch eure Kinder, also meckert nicht.", hörte Jack die Stimme seiner Mutter aus einer nahen Zugtür kommen.

„Hey Mum.", lächelte Jack und gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange, bevor er sich Aurora zuwandte, die gerade ebenfalls den Zug verließ.

„Haben die Mädchen ein Abteil gefunden, das ihnen gefällt?", fragte er seine Frau und hoffte, dass sie seine Verspätung vergessen hatte. Seit sie im 6. Monat war, war die 24 jährige gereizter als sonst, allerdings hoffte Jack, dass sich das genau wie bei ihrer ersten Schwangerschaft bald legen würde.

„Ja, haben wir.", entgegnete Aurora fröhlich und Jack atmete erleichtert auf.

„Alles klar, dann nehm ich schon mal was mit rein.", sagte Jack und packte den Koffer von dem er wusste, dass er Emma gehörte und stieg in den Zug.

„Emma? Kyra? Wo seid ihr, Mädchen?"

„Hier!", hörte er die helle Stimme seiner kleinsten Schwester und sah, wie sie ihren dunklen Lockenkopf aus einer Abteiltür zu seiner linken streckte.

„Oh klasse, der erste Koffer.", rief sie und gestikulierte wild, dass er rüber kommen sollte.

„Was hast du denn da drin? Steine?", ächzte Jack und fragte sich zur selben Zeit, warum er eigentlich keine Magie dafür verwendet hatte. Egal, zu spät.

Der letzte PotterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt