Liebe

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Kapitel 32

Liebe

„Draco hat eine Nachricht geschickt. Sie sind in Darkheaven und werden der Versammlung vorgeführt.", teilte Sturgis dem Orden mit, als er das Wohnzimmer betrat.

Betretenes Schweigen machte sich breit. „Was sollen wir jetzt tun?", fragte Bill Weasley unsicher und starrte zu James hinüber, der geistesabwesend in einer Ecke saß.

„Wir kennen mittlerweile die genaue Position von Darkheaven. Wir können es nur nicht betreten. Also was? Sollen wir vor der Tür stehen und hoffen, dass sie uns reinlassen?", fragte Sara mit offener Verzweiflung in der Stimme.

„Hast du einen besseren Einfall?!", schnappte Alice wütend, „Wir können doch nicht einfach hier rumsitzen und zusehen, wie sie uns einen nach dem anderen schnappen!"

„Alice hat Recht. Es wird Zeit, dass wir etwas tun. Und wenn wir dort stehen und jeden angreifen, der Darkheaven betreten oder verlassen will.", stimmte Remus zu und sah sich auffordernd in der Runde um, „Jedenfalls ist es das, was ich tun werde und ich bin sicher, dass James und Sirius mich begleiten werden."

Neugierige Blicke wandten sich James zu, der erst bei diesen Worten aus seinen Gedanken hochzuschrecken schien. Er nickte nur tonlos.

Es dauerte eine knappe Minute bis Arthur Weasley aussprach, was in diesem Moment allen auffiel: „Merlin, wo ist Sirius?"

Die letzten Wochen hatte Sirius mit der Frage zugebracht, was er nun tun sollte. Sollte er Phoenix finden? Sollte er seinen Freunden alles erzählen? Oder sollte er so tun, als wüsste er nichts über Phoenix und sein ungeborenes Kind? Dann würde er zwar sein eigenes Kind nicht kennen, aber es würde die Möglichkeit erhalten ein relativ normales Leben zu führen. Ohne Krieg, Voldemort und eine Familie, die zwischen den Fronten stand.

Und auch wenn Sirius es nicht geschafft hatte sich zu entscheiden, so hatte er sich doch fest vorgenommen jede Möglichkeit offen zu halten und nur deshalb hatte er einen Großteil der letzten Wochen damit verbracht herauszufinden, wo genau Phoenix lebte.

Leicht keuchend sprintete er nur durch einen dichten, frühlingsgrünen Wald, auf der Suche nach einem Haus, das er nur aus Erinnerungen kannte. Ruckartig blieb er stehen, als der Boden vor ihm plötzlich steil abfiel und er über ein weites Tal blickte. Es war alles genauso, wie er es in Zaris Erinnerungen gesehen hatte, der See, das Haus.

Ungeduldig und nervös machte Sirius sich an den Abstieg und versuchte nicht daran zu denken, was alles schief gehen konnte. Er erlaubte sich nur einen Gedanken: Phoenix musste ihm helfen. Sie konnte Zari kontaktieren. Sie konnte seine Familie retten. Für alles andere würde er auch später noch Zeit finden, denn jetzt zählte nur das.

Noch einmal allen Mut zusammen nehmend klopfte Sirius an die große Eingangstür. Er erwartete einen Bediensteten oder vielleicht einen Verwandten, doch stattdessen öffnete Phoenix selbst die Tür und blieb wie versteinert stehen, als sie erkannte wer dort vor ihr stand.

„Sirius.", murmelte sie völlig entsetzt.

Unwillkürlich glitt Sirius' Blick von ihrem Gesicht zu ihrem unübersehbaren Babybauch. Einen Moment lang war er wie erstarrte, dann rief er sich selbst zur Ordnung und sagte ohne jegliche Begrüßung: „Todesser haben die Höhle überfallen. Sie haben Lily, Tonks und die Kinder mitgenommen."

Phoenix blinzelte, starrte ihn an und bewegte tonlos ihre Lippen, dann öffnete sie die Tür noch weiter, trat beiseite und sagte: „Komm rein."

Schweigend folgte Sirius ihr in die Bibliothek und setzte sich ihr gegenüber auf einen Sessel.

Geistesabwesend schien Phoenix nach ihrer Halskette zu greifen, doch Sirius bemerkte es kaum. Er wusste nicht was er tun sollte. Reden? Schweigen?

Unvermittelt brach Phoenix das unangenehme Schweigen: „Ich habe Zari eine Nachricht geschickt. Er wird hier sein, sobald er kann. Mehr kann ich leider nicht tun."

Der letzte PotterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt