Kapitel 29
Schützende Arme
Träge schob Ginny ihre Hände über das warme Bettlaken, als sie langsam aus ihrem Traum erwachte und vorsichtig öffnete sie die Augen, als sie Zaris Arm unter ihren Fingern spürte. Ein leises Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, als sie Zari in tiefem Schlaf versunken neben sich sah. Es kam nicht oft vor, dass sie vor ihm wach war. Sie streckte sich genüsslich und schwang sich aus dem Bett, während ihr auffiel, dass es schon hell war und nicht einmal Kyra schon wach zu sein schien.
Als ihre Füße den Teppich berührten kam mit einem Schlag die Erinnerung zurück: Der Mann an der Tür, die Zeitung, die Frau des Ministers.
Ginny stieß einen leisen Schrei aus und wandte sich mit vor Entsetzen geweiteten Augen Zari zu, der bei ihrem Schrei hochgefahren war und sie nun alarmiert anstarrte.
„Was ist?", keuchte er und hielt seinen Zauberstab hoch, während er sich abschätzend umsah.
„N... Nichts.", stotterte Ginny hastig, „Ich hab mich nur erschreckt."
Mit einem Mal war alles wieder da: die Angst, die schiere Panik vor einer Erkenntnis, die sie einfach nicht wahrhaben wollte. Seit Wochen schon kämpfte Ginny mit sich, erzählte sich selbst immer wieder, das Zari ein guter Mensch war, der zwar eine seltsame und falsche Weise hatte es zu zeigen, der aber trotzdem alles für die Menschen tun würde, die er liebte. Und wochenlang war sie davon überzeugt gewesen. Bis gestern Abend. Und langsam kam ihr der Gedanke, dass sie vielleicht falsch lag und nicht Zari derjenige war, der sich veränderte, sondern sie.
„Bist du sicher?", fragte Zari beunruhigt und Ginny starrte ihn ausdruckslos an, sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie überhaupt nicht mehr wusste, worüber Zari eigentlich redete.
„Ja, klar.", beeilte sie sich zu versichern und um vom Thema abzulenken sagte sie hastig: „Was ist denn mit Kyra los? Sie ist ja noch überhaupt nicht aufgewacht."
„Oh, das liegt daran, dass ich sie nachdem du eingeschlafen warst gestern zu Phoenix gebracht habe.", erklärte Zari geistesabwesend während er noch immer zu versuchen schien herauszufinden, was Ginny so verschreckt hatte.
„Was? Warum?", fragte Ginny mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Ich... ich hatte das Gefühl, du könntest vielleicht ein bisschen Ruhe gebrauchen und Kyra mag ja vieles sein, aber ruhig ist sie nicht. Außerdem denke ich, dass es Phoenix vielleicht auch gut tut Kyra um sich zu haben."
„Wie geht es Phoenix denn?", fragte Ginny über ihre Schulter hinweg, während sie sich daran machte sich anzuziehen.
„Nicht sehr gut.", entgegnete Zari schwermütig und Ginny wandte sich überrascht um, als sie seinen ungewöhnlichen Ton fall hörte.
„Was ist passiert?", fragte sie besorgt und trat auf ihn zu. Egal, was sie eben noch gedacht hatte, wenn sie ihn so verletzlich sah, konnte sie einfach nicht anders, als auf ihn zuzugehen. Fast zwanghaft untersuchte sie den Drang ihre Arme um ihn zu legen und ihn zu trösten, nur die noch frischen Bilder des gestrigen Abends hielten sie zurück.
„Ich denke das nimmt sie alles sehr mit, dass mit der Schwangerschaft und Black. Sie sagt es nicht, aber ich glaube sie erträgt den Gedanken nicht, dass er denken könnte, sie hätte ihn nur benutzt.", flüsterte Zari geistesabwesend und starrte blicklos ins Leere.
„Gibt es irgendeine Möglichkeit ihr zu helfen?", fragte Ginny vorsichtig, sie wollte nicht riskieren, dass Zari wieder auf stur schaltete.
„Ich hoffe, dass ich das schon ein Stück weit geschaffte habe. Ich war gestern bei ihm und habe ihm ein Paar wichtige Erinnerungen von mir gegeben, damit er versteht, warum sie getan hat, was sie getan hat.", entgegnete Zari und stand ruckartig auf.
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Der letzte Potter
FanficWas wäre passiert, wenn die Potters Sirius zu ihrem Geheimniswahrer gemacht hätten und Harry deshalb von Wurmschwanz entführt wurde? Und wie wird sich das Leben aller verändern, wenn das Geheimnis um Harrys Verschwinden 16 Jahre später endlich gelös...