auf anderen Wegen - Kürbistumor

88 - kein Eis?

Palles Sicht

Seufzend verließ ich Manus Zimmer und schloss seine Tür hinter mir.
Ich wusste eigentlich, dass das gerade bloß ein etwas unlustiger Witz war, doch irgendwie verletzte es mich doch mehr, als ich dachte.
Manu hatte Recht, ich war eifersüchtig. Und wie ich das war.
Doch das schlimmste war, dass Max nicht der einzige war, auf den ich eifersüchtig war.
Sondern Lissy.

Manu hing noch immer an dieser Frau. Seit zwei Jahren war er in sie verliebt.
Wieso redet er eigentlich nie über sie? Wieso treffen sie sich nie, oder wieso habe ich sie noch nie gesehen?
Wenn Manu verliebt ist, dann soll er was tun und nicht nur rum sitzen und warten, dass was von ihr kommt.

Ich erschrak. Genau das Selbe könnte man mir raten.
Ich bin in Manu verliebt, aber er in Lissy.
Dann habe ich doch eigentlich keine Chance mehr. Wie soll das gehen? Er ist hetero. Punkt, aus, Ende.
Seufzend ließ ich meinen Gedanken freien Lauf und zog meine Schuhe an für den Spaziergang, den wir machen wollten.
Anschließend setzte ich mich auf den Boden und spielte mit meinen Fingern, dachte weiter über Lissy und Max nach.

Seine Zimmertür ging auf, Manu trat grinsend heraus: "also, wollen wir los?"
Stumm begann ich zu nicken und zog mich an der Wand hoch. Ich legte meine Hand auf die Türklinke und wollte diese gerade herunter drücken, als auch Manu seine Hand zur Klinke bewegte und sie direkt auf die meine legte.
Obwohl es bloß eine Kleinigkeit war, machte mein Herz einen großen Sprung.
Fragend schwenkte ich meinen Kopf zu Manu, welcher mich mitfühlend anlächelte.
"Ist alles okay?" Wollte er wissen.
Nein
"Ja klar, alles bestens."
"Palle, hör mal.." fing Manu seinen Satz an und sah verlegen zu Boden: "das wegen Max gerade tut mir leid. Du weißt doch, dass das ein Scherz war, oder?"
Schnell begann ich zu nicken: "klar weiß ich das."
"Gut" er hob seinen Kopf und funkelte mich an: "denn niemand würde dich jemals ersetzen können" hauchte er.

Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, welches er schnell erwiderte.
Wie ich diesen Typen liebe
"Wollen wir los?" Fragte ich und drückte endlich die Klinke herunter.
"Ja klar" grinste Manu; "gehen wir zu Fuß, mit der Bahn, dem Auto,...?" fragte er, als wir die Treppen herunter stapften.
"Ach... es ist so gutes Wetter, lass uns zu Fuß gehen." Antwortete ich, Manu nickte.

(...)

"Und du willst wirklich kein Eis?" fragte ich grinsend. Doch Manu schüttelte weiterhin stur den Kopf: "es ist zu früh für Eis" grinste er; "wir haben doch erst April"
"Das nennst du zu früh?" Kicherte ich und verschränkte meine Arme: "pff, na gut"
Es war relativ warm, die Sonne schien durch einige Wolken, welche sich am Himmel türmten.

"Ich hab eine Idee!" Sagte Manu und lief grinsend voraus.
"Was? Mänjuel, bleib stehen!"
Ich lief lachend hinter dem ihm her und verfolgte den Jüngeren dabei auf Schritt und Tritt, bis er ganz plötzlich ruckartig stehen blieb, sich umdrehte, und die Arme weit ausstreckte.
"Wowowowowowowowoooow!" Sagte ich laut, da ich es nicht schaffte rechtzeitig zu stoppen, und somit in Höchstgeschwindigkeit direkt in seine Arme hinein lief.

Lachend umklammerte er meinen Körper, um mich zu stoppen, und drehte uns einige Male im Kreis, um den Schwung heraus zu bekommen. Sofort erwiderte ich seine kräftige Umarmung und ließ mich mit ihm zusammen umher wirbeln. Ein Kribbeln durchfuhr meinen Magen, ich war Manu schon lange nicht mehr so nah gewesen, wie in diesem Moment. Es machte mich glücklich. Sehr sogar.

Lachend ließ der Jüngere langsam von mir ab und strich meine Schultern herab zu meinen Händen.
Die Gänsehaut, die sich an meinem ganzen Körper verteilt hatte, wuchs mit jeder Berührung. Mein Herzschlag wurde immer schneller.
"Hier vorne ist doch ganz schön." Lächelte Manu und ging voraus.

Er ging durch die Äste zu meinem kleinen Versteck. Zu dem Ort, an dem ich mich damals ausgeheult habe. Als ich Manu das erste Mal sah, als ich ihn erst so richtig kennenlernte.

Lächelnd trat ich näher und gelangte anschließend ebenfalls zum Ufer, an welchem ich sonst immer alleine saß. Doch heute nicht. Heute war Manuel bei mir. Der Manuel.
Der Manuel, der mich damals hier auffing und meine Tränen trocknete. Der mich froh machte und mich ablenkte, der es schaffte, mein Herz zu gewinnen. Auch, wenn er das wohlmöglich gar nicht wollte, er hatte es geschafft. Mein Herz gehörte nurnoch ihm. ||

Hej Freunde! Ich hoffe, ihr hattet einen schönen Tag? :3 meiner war seeeehr chillig, lag den ganzen Tag nur im Bett, aber irgendwie war er trotzdem toll <3