Wie sollte ich ohne Bianca klarkommen? Natürlich hatte ich noch Mika und Jordan. Und nicht zu vergessen Alex, aber mir war jetzt schon klar, dass B mir unendlich fehlen würde.Apropos Alex, mein Handy hatte eben vibriert und ich hoffte, es war eine Nachricht von ihm gewesen. Ich hatte Glück – wohl zum ersten Mal an diesem Tag -, denn es war wirklich eine Nachricht von ihm.
Er fragte mich, wie mein Tag bis jetzt gewesen war, worauf ich ein nicht so gut antwortete. Alex war antwortete nur wenige Sekunden später. Er meinte, dass er in einer halben Stunde bei mir sein konnte, wenn ich das wollte. Ich sagte ihm zu.
Es war süß von ihm, dass er fast jeden Tag mindestens einmal bis zu mir nach Hause lief.
Vielleicht konnte er mich auf etwas andere Gedanken bringen. Wenig später war er schon da und klingelte an der Tür.
Ich öffnete sie und sah ihn mit einem etwas gequälten Lächeln an. Er schloss mich ohne ein Wort in seine Arme. Alex strich mir über den Rücken. Es war als wollte er meine Trauer in sich aufsaugen.
„Möchtest du reden?", fragte er leise.
Ich löste mich aus seiner Umarmung.
„Nein, warte kurz.", antwortete ich und verschwand kurz im Haus.
Er blieb geduldig am Türrahmen stehen.
„Mir ist eher danach zu Mute.", meinte ich, als ich mit einer Wodkaflasche wiederkam.
„Deine Probleme werden danach immer noch da sein.", sagte er und zog eine Augenbraue hoch.
„Das ist mir vollkommen klar!", erwiderte ich, während ich an ihm vorbei aus der Tür ging, „Aber erst danach.", fügte ich hinzu.
Alex holte den Abstand auf.
„Ich kenne genau den richtigen Ort dafür.", meinte er und nahm mir die Flasche ab.
Ich hakte mich bei ihm unter und wir gingen los. Alex zeigte mir eine Autobahnbrücke, unter der blinkende Ortsschilder hingen, damit die Autofahrer im Dunklen sie schneller lesen konnten.
Wir setzten uns auf die Brücke und lehnten uns an das Geländer, während wir den Autos beim Vorbeifahren zusahen. Alex legte mir seine Lederjacke um die Schultern öffnete danach die Flasche.
Ich trank einen Schluck und sah auf die Autobahn. Dann trank er.
Eine Weile sagten wir nichts und tranken nur hin und wieder.
„Du kennst doch Bianca oder?", fragte ich dann.
„Ist das nicht deine beste Freundin?", antwortete er.
Ich nickte.
„Sie ist heute nach Berlin gefahren. Da bleibt sie dann sicherlich bis nach den Ferien.", erzählte ich.
„Ach du scheiße. Ihr habt viel zusammen gemacht, oder?", fragte er.
Ich erzählte ihm von den Dingen, die wir beide geplant hatten und was wir schon alles erlebt hatten.
„Es ist hart, wenn so wichtige Menschen nicht mehr da sind. Auch wenn es nur ein paar Monate sind.", sagte er.
Wir hatten nun schon die Hälfte der Flasche leer und ich spürte, wie mein Körper darauf reagierte. Als Alex einen Schluck genommen hatte, hielt er mir die Flasche hin.
„Ich glaub, das reicht für heute. Ich will nicht schon wieder morgen mit Kater aufwachen.", meinte ich.
Hin und wieder trank er noch einige Schlucke, drehte die Flasche dann aber wieder zu.
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Take my pain away
Novela JuvenilViola führt ein relativ normales Leben, bis sie plötzlich, im wahrsten Sinne des Wortes, über den geheimnissvollen Jungen Alexander stolpert, dessen Geschichte ihr nicht mehr aus dem Kopf geht.