Kapitel 13

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Als ich aufwachte, pochte mein Kopf.

Warum hatte ich nur so viel getrunken?

Ich beschloss, für den Rest des Monats nüchtern zu bleiben. Nicht, dass ich noch zum Alkoholiker wurde. Ich öffnete die Augen.

Alex und ich waren anscheinend in seine Wohnung gegangen. Oder wie man diesen unhygienischen Platz auch nennen wollte.

Ich lag auf einer Isomatte, die glücklicherweise ziemlich neu aussah auf den Boden, des „Wohnzimmers". Neben mir auf dem Boden lag Alex, ohne Isomatte.

Ich setzte mich auf und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Mein Schädel pochte.

„Oh mein Gott...", murmelte ich und hoffte einfach nur, dass es hier Aspirin gab.

Ich drehte mich zu Alex, der ruhig atmete.

„Heyy...", sagte ich leise und strich über seinen Kopf.

Seine Atmung wurde etwas schneller, bis er schließlich die Augen öffnete. Seine blauen Augen sahen ziemlich stumpf und müde aus aber sein Lächeln, mit dem er mich ansah, war echt.

„Was ist gestern noch passiert, als wir aus dem Loft raus waren?", fragte ich und rieb mir die Schläfen.

„Wir sind hier her gegangen.", meinte er müde.

„Hast du noch...?", fragte ich.

Bevor ich mich traute, dieses Tabuthema anzusprechen nickte er schon.

„Okay", sagte ich leise.

„Ich glaub, wir sollten dich mal nach Hause bringen.", meinte Alex, während ein Typ auf einmal durch den Flur stolperte.

Es war einer von diesen Freunden von Alex gewesen, die ich letztens am Bahnhof nach ihm gefragt hatte. Der Typ war voll drauf und bemerkte uns nicht mal.

Ich nickte und stand langsam auf. Alex war schneller oben, als ich und reichte mir seine Hand. Ich ergriff sie dankbar.

„Nie wieder Alkohol, alter.", murmelte ich.

„Tja, das hat doch jeder schon mal gedacht.", antwortete er.

Wir gingen durch den unaufgeräumten Flur. Alex' Freund sah ich zum Glück nicht noch einmal, denn ich hätte bestimmt wieder gekotzt, so wie der eben noch die Spritze in der Hand hatte.

Draußen angekommen atmete ich tief ein und aus. Alex respektierte meinen Kater, weshalb er nichts sagte und stumm neben mir herging.

Es war ein regnerischer Mittag, passend zur Stimmung. Wir kamen jedoch noch trocken bei mir zuhause an.

„Willst du nicht noch ein bisschen bleiben?", fragte ich.

„Wir könnten uns in meinem Zimmer noch ein bisschen weiter anschweigen oder mir 'ne Aspirin geben.", fügte ich mit einem kleinen Lachen hinzu.

„Ich würde gerne, aber ich kann nicht.", antwortete er.

Mir war bewusst, dass er wohl noch irgendetwas Drogenmäßiges erledigen musste. Ich nickte.

„Na dann, werde ich wohl mal schlafen gehen.", meinte ich.

Alex nahm mich fest in den Arm.

„Schön, dass du gestern so für mich da warst.", sagte ich.

„Beim nächsten Mal, weniger Alkohol.", erwiderte er.

Ich lachte leise, damit mein Kopf nicht zersprang.

Take my pain awayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt