Sofort war es still, man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Keiner bewegte sich mehr und ich fragte mich ob einige die Luft anhielten, da es viel zu Still war. „Bevor wir die heutige Lektion beginnen…“, Snape ging nach vorne zu seinem Pult und drehte sich dann wieder um, „halte ich es für Angebracht, Sie daran zu erinnern, dass Sie sich im nächsten Juni einer wichtigen Prüfung unterziehen werden, bei der Sie beweisen können, wie viel Sie über die Mischung und den Gebrauch von Zaubertränken gelernt haben. Dumm, wie ein Teil dieser Klasse zweifellos ist“, man dieser Mann war ja sehr freundlich, „erwarte ich dennoch, dass sie wenigstens noch ein >Annehmbar< bei ihren ZAGs schaffen, andernfalls werden sie… mein Missbehagen zu spüren bekommen.“ Sein Blick glitt über eine Reihe von Schülern, doch hauptsächlich galten seine Blicke Gryffindors. Danach redete er noch kurz darüber, dass er nur die besten aufnehmen würde und dass sich alle die, die weiter Zaubertränke haben wollten, sich zu Bestleistungen anspornen sollte.
Heute würden wir den Trunk des Friedens machen. Ein Zaubertrank, der oft bei den ZAG-Prüfungen verlangt wurde. Die Zubereitung stand an der Tafel. Ich ging als eine der ersten los und holte mir die Zutaten, fein säuberlich sortiert stellte ich alles auf den Tisch und begann damit den Trank zuzubereiten. Malfoy neben mir ignorierte ich. Es war ein schwieriger Zaubertrank, damit waren viele ihrer Mitschüler überfordert. Aber mir fiel es eigentlich sehr leicht. Ein silberner Dampf stieg langsam von dem Trank hervor. „Malfoy pass auf, dass du die Tropfen Nieswurzsirup nicht vergisst.“, sagte ich zu ihm, da er gerade dabei war schon Schritt vier zu machen. Er hielt inne und sah kurz zur Tafel. „Danke.“, murmelte er nur und fügte schnell die Tropfen hinzu. „Was soll das sein, Potter?“, viele Slytherins drehten sich bei diesen Worten um und auch May sah nach hinten. Snape stand vor Harrys Trank. „Der Trunk des Friedens.“, meinte Harry angespannt. „Sagen sie mal, Potter, können sie lesen?“ Malfoy neben mir lachte und ich musste auch unwillkürlich grinsen. „Ja, kann ich.“, sagte Harry zwischen zusammen gebissenen Zähnen. „Dann lesen Sie mir bitte die dritte Zeile der Rezeptur vor, Potter!“, verlangte Snape und grinste teuflisch. Harry trug schon eine Brille, aber anscheinend konnte er dennoch nicht gut genug lesen oder gucken. Ich widmete mich kurz wieder meinem Trank während Harry die Zeile vorlas. Mein Trank war inzwischen so gut wie fertig, ich rührte noch einmal gegen den Uhrzeigersinn. Jetzt war mein Trank fertig.
Ich drehte mich erneut zu Harry um welcher inzwischen ziemlich blass war. „Haben sie die dritte Zeile zur Gänze befolgt?“, fragte Snape. Kleinlaut antwortete Harry. „Nein…“
„Wie bitte?“ „Nein“, sagte Harry nun lauter, „Ich habe die Nieswurz vergessen.“ Ich stieß Malfoy an. „Hättest du auch beinahe wenn ich es dir nicht gesagt hätte.“, lachte ich leise. Malfoy neben mir grinste. „Ja, Miss Oberschlau.“, dann sahen wir wieder zu Harry und Snape, welcher bereits Harry zu Recht machte. „…dieser Mischmasch ist vollkommen Wertlos. Evanesco.“ Daraufhin verschwand Harrys gesamter Trank und ein leerer Kessel blieb zurück. Harry stand wie ein Trottel daneben. Snape gab uns auf, unseren Trank in ein Fläschchen abzufüllen und nach vorne zu tragen, nachdem wir es mit unserem Namen beschriftet hatten. Malfoy neben mir war auch fertig geworden. Eigentlich konnte er ja ganz nett sein. Ich erinnerte mich an einige Minuten zuvor, was passiert war. Oh man… Hatte ich wirklich Scherze mit Malfoy gemacht? Mich mit ihm verstanden? Mit diesem Frettchen? Na toll… Ich wollte nicht unbedingt mit ihm befreundet sein. Als ich zu Snape nach vorne ging, rempelte ich ihn ausversehen an. „Pass doch auf, Lestrange!“, meinte er genervt. Da war er wieder. Der alte Malfoy. Draco Malfoy war so ein Idiot. „Miss Lestrange?“, kam es von vorne. Ich hatte Professor Snape vollkommen vergessen. „Entschuldigung Professor, hier.“, ich gab ihm mein Fläschchen. Ich fand ihn gar nicht so schlimm. Er war ein echt guter Lehrer und kannte sich sehr mit diesem Fach aus, nur dieses Griesgrämige war anstrengend. Snape betrachtete meinen Trank kurz und nickte dann. „Sehr gut. Ich hatte schon Angst, meine beste Schülerin könnte es verlernt haben.“, er lächelte kurz. Snape lächelte? Er konnte Lächeln? Man heute war wirklich alles verrückt. Ich nickte nur und machte mich dann davon. Außerdem hatte er gesagt ich sei die beste Schülerin gewesen. Wow… ich freute mich etwas. Aber kaum war ich auf dem Weg zur Großen Halle, verstrich diese Freude. Viele Schüler die mir entgegen kamen, machten einen Bogen um mich. Fingen an zu tuscheln. „Hast du gehört? Sie war in Askaban“ „Wer hat die den rausgelassen?“ „Sie soll ihre komplette Familie getötet haben“ „Endlich ist sie in Slytherin, da gehört sie auch hin.“ „Die ist bestimmt genauso krank wie Bellatrix Lestrange…“ „Umbridge soll nur wegen ihr hier sein.“ „Meine Mutter findet es unzumutbar die hier zu lassen.“ Und noch viel mehr musste ich ertragen, ich versuchte wegzuhören doch es ging nicht. Ich hielt es einfach nicht mehr aus, sollte dies alles so weiter gehen? Ich war nicht mal zwei Tage hier, schnell ging ich in die Große Halle, schnappte mir ein Brötchen und ging dann nach draußen. Ich rannte am Ende fast und ließ mich erschöpft auf den Strand vor dem Großen See fallen. Jeder hasste mich. Jeder dachte ich würde so sein wie Bellatrix. Wäre böse. Würde Menschen töten oder sie wollten mich zurück nach Askaban schicken. Natürlich konnte ich sie verstehen. Eine Träne kullerte mir über die Wange. Es war so leicht. Ich könnte sie einfach alle ignorieren. Gefühle abschalten? Ich wusste selbst nicht was damals passiert war. Es hatte mich verändert. Ja ich hasste einige Menschen nun und ganz ehrlich ich würde auch sofort jeden aus dem Ministerium umbringen, wenn ich die Chance dazu hätte. Sie verdienten es nicht anders. Ich warf das Brot aufs Wasser und einige Enten schwammen sofort darauf zu. Langsam zog ich die Knie an und legte meinen Kopf darauf. Heiße tränen kullerten mir über die Wangen. Erst wenige, dann immer mehr. Ich fühlte mich so allein. Von allen verlassen und vergessen. Ununterbrochen fing ich an zu schluchzen und vergrub den Kopf hinter den Knie. Plötzlich hörte ich neben mir ein Geräusch, ich drehte mich nicht um, ließ mich nicht ablenken und weinte weiter. Es war als wäre meine Welt erneut zusammen gebrochen. Jeder Muskel in mir schmerzte, mein Gehirn schrie aus Verzweiflung, Angst und aus Hass. Mein Körper zitterte heftig und zwei Kräftige Arme schlossen sich um meinen kleinen fast zerbrechlichen Körper. Ich guckte gar nich hin, mir war es egal wer dies war. Ich schmiss mich an diese Person, umklammerte ihren Mantel, legte die Hände um den Hals der Person und weinte in die Halsbeuge der Person vor mir. Jemand begann mir sacht über den Kopf zu streicheln und mich fest zu drücken. Leise hörte ich beruhigende geflüsterte Worte. „Alles wird gut May…“ Ich weinte nun nur noch Stockend, wie bei Schluckauf und vergrub mich weiter in dem Umhang der anderen Person, während ich erneut anfing fürchterlich zu weinen. Ich war eigentlich nicht so, aber gerade war das einfach viel zu viel Neues auf einmal. Es war als würden hundert verschiedene Eindrücke auf einmal auf mich einwirken. Grauenvoll. Mein Gehirn explodierte fast. Es tat so höllisch weh. Ich wollte nur noch weg. „Schh…May…alles ist in Ordnung“ Nein, nichts war in Ordnung. Jeder Gottverdammte Zauberer hasste mich. Ich schüttelte den Kopf. „Beruhige dich bitte…May… bitte“ Beruhigen… Ich musste mich beruhigen. Ich drückte die Person an mich und versuchte tief Luft zu holen. Zitternd atmete ich ein, meine Hände völlig verkrampft… Dann sank ich erneut zusammen.. „Es g-geht n-ni-nicht…“, stotterte ich und weitere Tränen kullerten über meine Wange.
Unbekannt P.o.v.:
Ich hatte gesehen wie sie aus der Großen Halle gegangen kam. Auch was die Schüler tuschelten war mir aufgefallen. Schnell verabschiedete ich mich von den anderen und rannte May hinter her. Ich sah wie sie inzwischen auch rannte. In Richtung des Sees. Ich schüttelte den Kopf. Wieso mache ich das? Schnell sprintete ich ihr hinter her. Dabei viel ich fast über einen im Graß liegenden Stein. Einige Meter vor dem kleinen Strand beim See blieb ich stehen. Ich beobachtete sie kurz aus der Ferne. Wie sie da saß, sie wirkte so zerbrechlich… so in sich gebrochen. Verstört könnte man fast sagen. Ihr Brot, warf sie in den See. Während ich näher heran ging hörte ich laute Schluchzer. Sie weinte? Sie hatte noch nie geweint… sie war immer für ihre Freunde stark gewesen und hatte sie getröstet…aber nie hatte ich sie weinen sehen… Ich konnte nicht länger hier so stehen und zu sehen. Schnellen Schrittes ging ich zu May und setzte mich neben sie. Sie beachtete mich gar nicht weiter und schluchzte. Es zerbrach mir das Herz sie so zu sehen. Vorsichtig streckte ich den Arm aus und legte ihn um ihren zitternden Körper. Völlig unerwartet schmiss sie sich an mich und weinte noch viel Stärker als zu vor.
Leicht überrumpelt und überfordert strich ich ihr über den Kopf. Es wurde nicht besser, also drückte ich sie an mich und versuchte ihr beruhigende Worte zuzuflüstern. „Alles wird gut May…“, sie weinte inzwischen nicht mehr so viel, nur noch Stockend, doch vergrub ihr Gesicht weiter in meinen Umhang. Beruhigend strich ihr über den Rücken. Was war bloß mit ihr los. „Sch…May…alles ist in Ordnung“, probierte ich es erneut. May schüttelte nur den Kopf. Ich hätte auch selbst darauf kommen können, dass nicht alles in Ordnung war. Ich Trottel. „Beruhige dich bitte…May… bitte“, flüsterte ich und wiegte sie etwas hin und her. Ich war eigentlich nicht so gut in solchen Dingen. Aber May brauchte nun genau das. Jemanden der für sie da war. Hoffentlich beruhigte sie sich bald. Schließlich ging die Pause nicht ewig. Ich machte mir Sorgen um sie. Irgendwas stimmte nicht. Trotz der Situation, war es schön, sie wieder in den armen zu halten.
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oke iwie war das komisch mit dem Part...musste das nochmal hochladen... sry :(
Love ya' all ♥
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Schattengeküsst (Harry Potter FanFiction)
FanfictionEin Mädchen as sich in den Tod stürzt und eigentlich hätte sterben müssen. Sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern kann. Danach drei Jahre in Azkaban eingesperrt war, da sie ihre familie umgebracht hatte. Schließlich wurde sie wieder entlassen, si...