Mit großen Laufschritten rannte ich in Richtung des Verbotenen Waldes. Die Bäume am Rande wirkten furchteinflößend, gewaltig, als würden sie sagen 'Halt-Stop'. Dabei sahen die Bäume hier draußen noch am schönsten aus. Je weiter man in den Wald hinein ging, desto weniger Licht kam, desto bedrohlicher und gefährlicher wirkte der Wald. Dann sahen die Bäume aus, wie große riesige Monster, Fratzen aus der Dunkelheit, jeder Ast, jedes Blätterrascheln, jeder Windzug wirkte völlig anders dort drin. Etwas länger hatte ich davor gestanden und einfach in den Wald hinein gestarrt. Ich fand ihn weder furchteinflößend, noch gespenstig. Ich fand diesen Wald einfach perfekt. Liebend gerne würde ich hier Stunde über Stunde verbringen.
Ich bewegte mich hinein. Glitt mit meinen Händen ab und zu über viele Baumstämme. Die Rinde war unterschiedlich, jede davon war rau. An einigen Ging die Rinde ab. Fast verträumt ging ich durch den Wald. Hier vergaß ich einfach alles. Jede Sorge, alles was passiert ist in meinem Leben. Hier war ich frei. Die Bäume wurden nach und nach immer kälter. Ich nahm sie war, ehe ich sie hörte. Leise, flüsternd und krächzend waren ihre Stimmen. Es waren nicht viele. Fünf oder sechs. Alles andere wäre viel zu auffällig, selbst vor Dumbledore konnte ich sie nicht verstecken. Aber hier fielen sie keinem auf. Erst mal. Zulange Zeit durften sie hier nicht verweilen. Zulange und man würde sie doch bemerken. Ich trat aus der Dunkelheit und ein Kleiner Lichtschein erhellte mein Gesicht. „Mei...sterin", einer der fünf kam nach vorne und verbeugte sich. Ich hatte ihn Luzifer getauft. Er war größer und auch dunkler als die anderen. Es war komisch. Ich konnte sie alle voneinander unterscheiden. Ein jeder war für mich anders, wenn auch nur ein bisschen. „Wieso habt ihr uns gerufen?", fragte er.
Meine Miene verfinsterte sich, meine Muskeln spannten sich an. „Ja. Durchaus…ich habe euch gerufen… ", kalt Klangen die Worte aus meinem Mund. Kalt, ohne jegliches Gefühl und genauso fühlte ich mich auch. Ich sah in die Runde. Ich konnte es nicht beschreiben, ich fühlte mich anders, immer wenn ich mit ihnen zusammen war. Die Kälte spürte ich nur ganz kurz, dann war es als wäre es meine eigene Temperatur, als würde sich mein Körper anpassen. So Kalt und doch so warm. So allein und doch nicht. So grausam und doch so gute Zuhörer.
„Ich brauche euch.", sagte ich zögernd. Luzifer kam näher. Niemand anderem habe ich einem Namen gegeben. Er war wie ein Freund, wie ein unsichtbarer Freund. „Wobei?", fragte er. Die anderen murmelten leise zu sich selbst. „Töten?" „Quälen?" „Hungeer"
„STILL!!", brüllte ich. Totenstille. Das Rauschen der Blätter war zu hören, leises Pfeifen des Windes. "Ich bin nicht gekommen um zu töten oder dergleichen. Schrecklich genug ist euer Verhalten.", rief ich aus und sie senkten entschuldigend den Kopf. „Gut. Nun... ich komme nicht klar... jeder hasst mich hier. Jeder erwartet etwas von mir. Sei es Freundschaft, Hass oder anderes. Sie sagen ich solle nach Askaban. Sie verachten mich. Erwarten zu viel und diese Kröte Umbridge will es sogar veranlassen. Ich kann das nicht mehr.", ich fuhr mir mit den Fingern durch die Haare. Einzelne Strähnen fielen mir ins Gesicht. „Und dann Kommt Malfoy noch verpasst mir einen Knutschfleck und mein ganzer Körper steht Kopf. Ich kann nicht klar denken!!", inzwischen raufte ich mir die Haare, meine Knie waren ganz weich, wie Gummi. Sie gaben nach und ich sackte zusammen. „Unsere arme...Meistern.", sagten sie fast im Chor. Ich glaubte ihnen ihr Mitleid, auch wenn man es ihnen nicht ansah oder heraushörte. Ich wusste es. Ich spürte eine Hand aus dünnen langen Knochen auf meinem Kopf. „Ich bin...so....allein....", endlich sprach ich aus, was mir Seit heute traurig bewusst geworden war. Neue Freunde hier hatte ich nicht. An alte erinnerte ich mich nicht und Familie hatte ich nicht mehr.
„Du bist niemals allein May.", sagte Luzifer, „Wir sind immer bei dir, tun alles was du sagst und helfen dir." Traurig lächelte ich. Jeder andere würde mich doch für verrückt erklären wenn ich ihnen sagte ' Dementoren sind meine Freunde'. Dann würden sie mich sicher sofort zurückschicken. "Du bist Stark. Du brauchst keine anderen.", sagte ein anderer hinter ihm. Ich lachte, ich war stark. Aber so stark? Jeder brauchte ab und zu wen zum Reden, oder etwa nicht? „Du bist einzigartig. Du bist besser.", ein anderer. „Lass dich von solchen nicht klein kriegen, sie wissen gar nicht, wen sie dort vor sich haben."
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Schattengeküsst (Harry Potter FanFiction)
FanfictionEin Mädchen as sich in den Tod stürzt und eigentlich hätte sterben müssen. Sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern kann. Danach drei Jahre in Azkaban eingesperrt war, da sie ihre familie umgebracht hatte. Schließlich wurde sie wieder entlassen, si...