22. Kapitel

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*16 Uhr*

Wir waren dann noch gemeinsam im Pool, aber jetzt stehen wir vor dem Hotel und warten auf unser Taxi.

JM: Wie gehts bei dir zuhause weiter?
I: Keine Ahnung. Ich habe jetzt eigentlich nur noch Yuki..
JM: Und mich! Ich kann wie dein Bruder sein!

Ist es nicht komisch, wenn man seinen "Bruder" im Bett hat..?

Schnell versuche ich den Gedanken wieder aus meinem Kopf zu bekommen, aber das Taxi bleibt schon vor uns stehen. Wir schmeißen die Koffer in den Kofferraum und steigen auf der Rückbank ein.

I: Rom war sehr schön. Aber ich komme besser nie wieder her.
JM: Was? Das kannst du nicht!
I: Warum nicht? Ich würde es bei deinem Bruder nicht aushalten weil meine Eltern trotzdem die ganze Zeit neben mir wären..
JM: Du schaffst das.. Wenn nicht. Bring ich mich mit dir um. Es waren nämlich schon 200 Jahre zu viel.
I: Was? Du bringst dich auf keinen Fall um!
JM: Was soll ich denn ohne dich tun? Ich sehe Jin auch nur einmal im Jahr und habe sonst keinen.
I: Bring dich einfach nicht um und.. bleib am Leben.

Das erste Mal dass ich das sage. Anstatt von ihm.

JM: Außerdem rieche ich ja auch dein Blut..

Der Taxifahrer ist Italiener.. hoffentlich.

JM: Für mich ist das ganze auch nicht einfach. Immer wenn wir uns irgendwie umarmen oder so.. ich rieche es immer wieder-
I: Dann beiß mich.

Sein Mund steht kurz offen und seine Augen fangen auf einmal so viele Gefühle auf, dass man den Anblick garnicht beschreiben kann. Sogar ich bin kurz überrascht.

JM: Nein, ich tu dir das nicht an. Vor ein paar Jahren wollte ich mich umbringen. Mit Schlaftableten. Nur, dass unsere Körper ziemlich abwehrend sind. Ich bin dann erst noch wacher gewesen. Danach bin ich auf das höchste Gebäude in Seoul gestiegen und.. bin runter gesprungen. Ich wurde zwar Bewustlos aber mir ist gar..nichts.. passiert.
I: Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll..
JM: Das heißt, du stirbst erst, wenn dich jemand umbringt. Dafür sind Vampire vor 500 Jahren geschaffen worden. Um im Krieg zu kämpfen.. aber jetzt gibt es einfach keinen Krieg mehr.

Ich nicke langsam.

I: Wie.. Nach was.. riecht es denn?
JM: Was.. Dein Blut?
I: Ja..
JM: Nach dem Frühling, der gerade Richtung Sommer strömt. Dein Blut ist rein, unbenutzt, der ganze Alkohol ist abgebaut, sowas findet man sehr selten. Es ist.. ein wenig süßlich.
I: Ah.. Du bist sehr stark. Nicht nur körperlich. Geistig am meisten.

Er nickt und sieht aus dem Fenster.

JM: Wir sind da.

Ich sehe auch raus und der Flughafen steht vor uns.
Dieses mal sehe ich keine Menschen, sondern Vampire.
Ich glaube, Jimin kennenzulernen, war das beste, aber auch atemberaubenste, was ich je tun konnte.

>stay alive< || JMFFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt