Der Himmel ist wolkenfrei als ich aufwache. Ich werfe zuerst einen prüfenden Blick zu meiner Fledermaus, welche immer noch keinen Namen hat. Sie hängt eingemummelt in ihre Flügel an dem Halter, welchen ich für sie angebracht habe. Ich schaue kurz in den Spiegel und betrachte meine tiefen Augenringe. In der Nacht hatte ich kaum geschlafen, da meine Flügel mich gestört hatten. So dass ich sie gegen 4Uhr eingeholt habe. Naja, zum Umziehen wäre es so oder so nötig gewesen. Da ich so früh am Morgen meist noch etwas verfroren bin entscheide ich mich für einen der Pullis, bevor ich mich auf den Weg zum Frühstück mache.
Als ich nach unten laufe, treffe ich Enya, welche offensichtlich Schwierigkeiten hat ihre Augen offen zu halten. „Müde?" „Morgen", nuschelt sie. „Sie hat gefragt ob du müde bist.", Levin kommt die Treppe hinunter. „Oh achso. Ehm...", lange Pause. „Ja, geringfügig." Im Essenssaal angekommen treffen wir auf einen übermotivierten Fynn: „So, jetzt sind alle Aquas weg. Neue kommen auch nicht mehr. Bedient euch!" Fynn deutet auf den reich gedeckten Tisch und ich setze mich neben Jonas, welcher mich freundlich begrüßt. Von Clay ist noch keine Spur zu sehen.
Ich betrachte das Essen auf dem Tisch. „Ach, du und Jonas kennt das Alles ja noch gar nicht." Enya war meinem Blick gefolgt und schaut Jonas und mich nun an. „Das ist Rührei, Spiegelei, Toastbrot, Marmelade, Marmite, das muss man nicht unbedingt probieren etwa nach einer Mischung aus Hefe und Gemüsebrühe." Sie deutet auf einen Brotaufstrich, der Goldsaft extrem ähnelt, dann geht sie weiter der Reihe nach durch: „Porridge, sehr lecker, auch wenn er nicht so aussieht, Potatoscone, Speck, Baked Beans und Haggis, wenn man nicht weiß aus was es besteht schmeckt es sogar."
Ich probiere von allem etwas, und mag besonders Spiegelei mit Speck und Potatoscone, wobei der Porridge, ein Haferbrei mit getrockneten und frischen Früchten, dazu etwas Ahornsirup, auch sehr gut ist. „Konntest du mit den Flügeln gut schlafen?", frage ich Jonas. „Egal wie ich mich hingelegt habe, ich lauf auf ihnen. Irgendwann habe ich mich auf den Bauch gelegt und bei dir?" „Grauenvoll. Ich habe sie irgendwann eingezogen." Enya mischt sich ein: „Haben sie euch nicht erzählt, wie ihr am besten schlafen könnt?" Jonas und ich schütteln mit den Köpfen. „Ihr müsst euch in den Flügeln einrollen. Etwa so." Enya demonstriert wie sie es meint, doch Jonas und ich schauen uns nur fragend an. Jonas' Flügel sind etwa so groß wie die meinen Jedoch mit den Farben Blau bis ins zarte Rot. Doch unsere Flügel sind nur halb so groß wie die von Enya, welche rot schwarz sind.
Ich versuche ihre Flügelbewegung zu imitieren, was mir jedoch nur kläglich gelingt, da sie mir gerade einmal bis zu den Schultern gehen. „Mit der Größe gestaltet sich Das etwas schwierig. Naja ihr könnt es einfach in ein paar Tagen noch einmal versuchen." „Müsst ihr nicht, ich kann so immer noch nicht gut schlafen", Clay setzt sich an unseren Tisch. Er ignoriert den bösen Blick von Enya, während er sich eine große Portion Porridge auf den Teller schaufelt. Ich möchte aus Gewohnheit auf meine Uhr blicken, doch stelle leicht genervt fest, dass ich nur mein Essmeryn trage. Genau in diesem Augenblick erscheint die Uhrzeit. Erstaunt blicke ich auf: „Wusstet ihr, dass man mit dem Essmeryn sehen kann, wie viel Uhr es ist?" Enya, Levin und Clay nicken, Jonas versucht es gleich einmal. „Bei mir funktioniert es nicht." Enya schüttelt nur mit dem Kopf: „Natürlich nicht. Es kommt auf die Absicht an, weswegen du darauf schaust. Du hast gerade wissen wollen ob es wirklich funktioniert, diesen Befehl kennt es nicht. Es klappt nur, wenn du tatsächlich die Uhrzeit wissen möchtest."
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Feranyo
Fantasi„Ich schätze, du hast in den vergangenen Wochen schon ein paar besondere Dinge bemerkt." Ich nicke. „Wieso musstest du mich denn so erschrecken? Hätte doch auch einfach ein Brief kommen können." „Geht schon, aber wir sind ja keine Zauberer, auße...