Was um alles in der Welt habe ich falsch gemacht, dass mir jemand sowas antun will?
Ich schaue mich erneut in meinem Zimmer um und fühle mich noch unwohler, als ich es eh schon war.
Vor lauter Panik, weiß ich gar nicht was ich machen soll.
Allein aus dem Effekt, falle ich zu Boden und fange an zu weinen. Die Tränen rennen meine Wangen runter, denn mein Leben hat sich grade um hundertachtzig Grad gedreht.
Mein Leben und das Leben der Zwillinge wurde mit einmal auf den Kopf gestellt.
In diesem Moment, könnte ich Milan verdammt gut gebrauchen, doch er ist nicht da.
Der Teufel selbst weiß, wo er ist.Ich lese mir den Brief immer und immer wieder durch, in der Hoffnung, dass es dann weniger schlimm wird oder alles ganz und gar ein Ende findet.
Nach Stunden auf dem Boden und Millionen von Tränen, lege ich mich mit einem immer noch mulmigen Gefühl ins Bett.
Jedoch gewinnt meine Angst gegen den Schlaf und ich liege, wie schon zu oft in den letzten Wochen einfach auf meinem Rücken und schaue zur Decke.
Ich beobachte die leuchtenden Sterne, welche ich als siebenjährige unbedingt haben wollte und aus irgendeinem Grund nie von da oben runter geholt habe.
Mein Vater und ich haben die verschiedensten Sternbilder nachgebaut, sodass ich mich wie unter einem richtigen Himmel voller Sterne fühle.
Es hat mir damals, in schlechten Zeiten, immer dann, wenn ich alles doof fand oder meine Eltern mir nicht die neuste Zeitung gekauft haben, Trost gespendet und genau das tun sie jetzt auch wieder.
Umso länger ich nach oben auf die Sterne gucke, umso mehr gleite ich in den Schlaf, welcher nicht grade friedlich ist.
*
Als ich am nächsten Morgen aufwache, stelle ich erleichtert fest, dass Samstag ist und ich mich in meinem Bett verkriechen kann und nur aufstehen muss, um auf die Toilette zu gehen.
Ich habe kurz vergessen, dass mein Leben total den Bach runter geht, bis ich einen weiteren Umschlag auf meinem Nachttisch sehe.
Und wieder fange ich an zu heulen. Jemand war hier und das nur wenige Zentimeter neben mir. Ich habe es nichtmal mitbekommen.
Doch bevor ich irgendwas machen kann, bekomme ich eine Nachricht auf meinem Handy. Und da ich nicht sofort reagiert habe, gleich noch eine hinterher. So geht das weiter, bis ich das iPhone in der Hand halte.
Mach den Briefumschlag auf. SOFORT!
Weiter Tränen bahnen sich einen Weg über mein Gesicht. Ich fahre mit meinem Handrücken über meine Wangen, doch zwei Sekunden später ist wieder alles voll mit Nässe.
Ich gebe es auf die Tränen zu trocknen, lege mein Handy wieder auf den Nachttisch neben das braune Papier und nehme mit den Umschlag.
Dieser ist diesmal etwas kleiner und auch nicht so dick, wie der Andere. Anscheinend ist es dieses Mal nur eine einfache Botschaft auf einem einfachen Stück Papier.
Was auch anders ist, ist, dass der Brief heute zugeklebt wurde. Somit brauche ich etwas länger um ihn zu öffnen.
Meine Vermutung bestätigt sich, es ist zwar nicht ein einfaches Blatt, sondern drei, aber immerhin normales Papier.
Vorder- und Rückseite sind jeweils beschrieben. Nur heute mit Computer, kein Edding.
Ich falte meine Botschaft auseinander und lese die ersten Worte.
Regeln.
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2 mit 16
Teen FictionCara ist ein ganz normales sechzehn-jähriges Mädchen, welches das ganze Leben noch vor sich hat. Sie hat Spaß im Leben. Sie hat einen Freund, dem sie vertrauen kann. Sie ist immer gut organisiert. Sie hat keine Probleme. Ihre Familie hat ein hohes A...