Der Tag an dem ich komisch aß

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Es vergehen weitere Tage in denen Milan vermisst bleibt und auch Sammy habe ich seit unserem Gespräch nicht mehr gesehen. Er war weder in der Schule, noch reagiert er auf meine Anrufe.

So langsam verliere ich den Geduldsfaden. Irgendwas muss passiert sein, irgendwas. Doch keiner will mit mir reden.

Ich versuche es erneut bei Milan, doch er geht, wie die letzten sechs Tage auch, nicht an sein Handy.

Meine kleinen Zwillinge sind mittlerweile neun Wochen alt, machen aber noch nicht sehr viel, außer wachsen und gedeihen.

Da Milan wieder nicht abgehoben hat, hab ich Hunger bekommen. Ich hab keine Lust länger auf ihn zu warten oder ihm hinterher zu rennen. Ich bin weder seine Mutter noch die Polizei.

Ich laufe mit meine nackten Füßen durch unser Haus, auf Socken habe ich keine Lust. Eindeutiges Zeichen von Stimmungsschwankungen. Ich wette mit mir selber, dass ich spätestens in ein paar Minuten meine Socken wieder anziehe, weil ich wieder Lust auf sie habe.

In der Küche treffe ich auf Maggie, welche nun seit einer Woche bei uns lebt und nach und nach ihr deutsch verbessert.

»Er ist noch immer nicht wie-der da?«

»Nop. Aber mittlerweile kann er da bleiben wo er ist und brauch auch nicht wieder kommen.«, rede ich mich in Rage.

Ich hab leider vergessen, langsam für Maggie zu sprechen, weshalb sie ziemlich lange an meinem Satz hängt, um ihn zu verstehen. Aber das läuft schon die ganze Zeit so: ich spreche zu schnell, sie denkt nach und lernt dank mir auf die harte Tour deutsch.

»Was machst du?«, anscheinend weiß sie auf meine vorherige Antwort selbst keine und fragt weiter Fragen.

»Erdnussbutter-Sandwich mit sauren Gurken.«

Da sie die Hälfte nicht verstanden haben dürfte zeige ich ihr mein Essen. Maggie verzieht angewidert ihr Gesicht und murmelt englische Wörter.

Da ich jetzt wie vermutet meine Socken wieder haben will, gehe ich mit meinem Essen wieder hoch in mein Zimmer. Vorher mache ich aber noch halt bei Valentina.

»Hast du irgendwas süßes?«

»Schwangere sind ja so anstrengend.«, murmelt sie nur vor sich hin. Sie mag zwar glauben ich hätte es nicht gehört, aber da hat sie sich getäuscht.

Mit einem fragenden Blick schaue ich sie an und warte noch immer auf meine Antwort zur Schokolade.

»Nein, habe ich nicht und jetzt raus.«

»Ist ja gut.« Abwehrend gebe ich meine Hände und gehe wieder.

»Wer von uns beiden ist hier schwanger?«, nuschle ich und gehe zu Lena, welche mir endlich Schokolade geben kann.

Zurück in meinem Zimmer bekomme ich den Schreck meines Lebens. Ich schaue in seine Augen und in mir beginnt die Wut zu kochen.

»Raus!«, ist das einzige was ich sage.

2 mit 16Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt