Es sind mittlerweile fünf Stunden vergangen, seitdem ich das letzte Mal etwas von Milan gehört habe.
Auf meine Anrufe hat er nicht reagiert und tut es auch immer noch nicht. Genauso sieht es bei meinen Nachrichten aus, es kommt nichts zurück.
Ich bring ihn um wenn ich ihn sehe. Was fällt ihm ein, einfach so zu verschwinden und mich hier im Ungewissen zu lassen?
Der Typ ist sowas von fällig. Das wird er mir erklären müssen und dann auf Knien vor mir betteln, dass ich ihm verzeihe.
Ich gebe es schließlich auf, ihn anzurufen, es bringt nichts. Außerdem hab ich jetzt Sport und ich muss die erste in der Umkleide sein, sonst sieht jemand meine kleine Kugel und das muss ich vorerst, solange es noch möglich ist, verhindern.
Also mache ich mich auf dem Weg zu meinem Schließfach und hole meine Sporttasche und laufe dann trotzdem entspannt zur Sportumkleide.
Eine halbe Stunde später fängt der Unterricht an und unser Lehrer denkt wir wüssten nicht was ein Ball ist. Mal ehrlich, sehen wir unterentwickelt aus und wüssten nicht wie man mit einem Basketball umgeht?
Wir spielen seit vier Jahren, da sollte man so langsam wissen wie man dribbelt, oder?
Ich rege mich noch weitere Minuten auf, mach aber trotzdem artig mit.
Als wir Gruppen bilden sollen, gehe ich wie jedes Mal zu Juna und Viktoria, meine zwei besten Freundinnen.
Ich hab bei den beiden nich immer ein schlechtes Gewissen, weil ich Ihnen nich nichts von den Zwillingen erzählt habe. Sie müssen es bald erfahren. Sie sollen es schließlich von mir erfahren und nicht durch irgendeinen dünnen Zufall oder was weiß ich.
In der Zeit, in der wir spielen, kann ich Milan und meine Sorge um ihn für einen kurzen Moment vergessen.
Ich konzentriere mich voll und ganz auf das Spiel und auf den Unterricht, lange kann ich das nicht mehr, höchstens zwei Monate noch, dann wird Sport für mich vorerst Geschichte sein.
Irgendwie freu ich mich, denn wir fangen nach Basketball mit Leichtathletik an und da bin ich echt eine Niete. Eine totale Niete.
»Gewonnen!«, freue ich mich und auch Juna springt wie eine verrückte auf und ab. Viktoria beobachtet uns und muss sich ein Lachen über uns verkneifen.
Weil wir wollen, dass sie mit uns feiert, springen wir nun um sie herum, doch das nimmt ein schnelles Ende, jedenfalls bei mir.
Ich habe total vergessen, dass ich nicht alleine bin und bekomme auf einmal Schmerzen in meinen Unterleib. Ich bleibe abrupt stehen und halte meine Hand dahin, wo meine Schmerzen ihren Ursprung haben.
Auch Juna springt nicht mehr und fragt stirnrunzeln: »Alles gut bei dir?«
Ich atme einmal tief durch und nicke, um ihr zu sagen: »Alles okay«
Es wird tatsächlich schon wieder besser und da die Stunde sowieso zuende ist, kann ich mich jetzt auf eine Bank in der Umkleide setzen.
Ich sollte es den Beiden wahrscheinlich jetzt sagen, falls so etwas nochmal passieren sollte.
Als alles anderen den Raum verlassen haben, deute ich mit dem Kopf auf die mir gegenüber liegende Bank. Sie verstehen was ich von ihnen will und so sitzen sie mir einen Moment später gegenüber.
»Also es gibt da was, das ich euch acht Wochen lang verheimlicht habe.«
Ganz zaghaft versuche ich es Luna und Viktoria beizubringen. Die Beiden gucken sich nur an und grinsen. Okay, das verstehe ich jetzt nicht.
Fragend schaue ich sie an. »Warum grinst ihr so blöd?«
»Für wie blöd hältst du uns? Wir sind nicht auf den Kopf gefallen.«, lächelt Viktoria.
Hä?
»Wir wissen, dass da was in der heranwächst. Du kannst so weite Oberteile tragen wie du willst, wir sehen das.«
Mein Kiefer klappt nach unten. Eigentlich sollte das andersrum laufen.
»Ehm...«, mehr bekomme ich nicht aus mir raus.
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2 mit 16
Novela JuvenilCara ist ein ganz normales sechzehn-jähriges Mädchen, welches das ganze Leben noch vor sich hat. Sie hat Spaß im Leben. Sie hat einen Freund, dem sie vertrauen kann. Sie ist immer gut organisiert. Sie hat keine Probleme. Ihre Familie hat ein hohes A...