Der Tag des Traumes

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Ich bin komplett durchgeschwitzt und alles klebt an mir. Dieses eklige kleben, wenn man schwitzt habe ich noch nie gemocht und seit meiner Schwangerschaft ist das noch schlimmer geworden.

Ich fahre mir mit der rechten Hand durch die Haare, um wenigstens ein paar Strähnen aus meinem Gesicht zu bekommen.

Ich schaue mich in meinem Zimmer um und kann erleichtert feststellen, dass Milan noch neben mir liegt.

Auch er ist wach, durch meine Schreie habe ich auch nichts anderes erwartet.

»Hey, was ist denn los? Hast du schlecht geträumt? Du bist ja ganz durchnässt und du weinst.«

Milan ist total neben sich, genauso wie ich, dabei hat er nicht diesen grauenhaften Traum gehabt.

»Ja, schlecht geträumt. Ich- ich muss duschen.«

Ich brauche dringend ein bisschen Sauberkeit. Ich fühle mich nach wie vor eklig vom Schweiß und der grauenhafte Traum hängt noch immer an mir.

Ich stehe von meinem Bett auf, durchquerte mein Zimmer, gehe in den Flur und laufe die Treppe runter in das große Bad und schließe mich ein.

Ich will grade einfach nur alleine sein.

Wie automatisch geht meine Hand nun zu meinem Bauch und ich kann erleichtert feststellen, dass meine kleinen Zwillinge noch da sind und es Ihnen so weit, denke ich mal gut geht.

Ich weiß nicht, warum ich geträumt habe, was ich geträumt habe, aber es hat mir doch sehr Angst gemacht und ich möchte das ganze nicht in Real haben. Auf keinen Fall.

Ich stell mich unter die Dusche, lasse das kalte Wasser auf mich prasseln und genieße es für einen kurzen Moment. Einen zu kurzen Moment.

Ein Klopfen an der Tür lässt mich aus meiner Entspannungsphase kommen. Wer auch immer das ist, muss einen verdammt guten Grund haben, um mich zu stören. Ansonsten wird das für den jemand böse Folgen haben.

»Was?«, frage ich scharf.

»Cara? Du bist seit einer halben Stunde da drin. Geht es dir gut?«

»Alles bestens.«, kommt ganz knapp von mir, in dem Wissen, dass es Milan nicht als Antwort reicht.

Aber ich habe nicht die Kraft ihm alles zu erklären. Ich will es einfach nur ganz schnell wieder vergessen und das schaffe ich mit Sicherheit nicht, wenn ich ihn von seinem Verschwinden, dieser mysteriösen Person und der Gefahr unserer Kinder erzähle. Zumal das alles nicht Real ist.

Ich will unnötigen Stress und Sorgen vermeiden. Ja, das ist das Beste für alle. Für ihn, für mich, für die Zwillinge.

Weiterhin stehe ich einfach so unter dem Wasserstrahl in unserer Dusche und tue nichts, außer mich in meine Gedanken flüchten, weshalb ich Milan sein Gerede von draußen nicht wahrnehme.

»Milan, kannst du bitte gehen?«

Emotionslos sage ich ihm, er soll gehen und bringe ihn damit zum schweigen.

»Ehm... Okay, ich warte oben auf dich. Bis-«

Ich lasse ihn gar nicht erst ausreden, denn das meinte ich damit nicht.

»Nein, du sollst nicht nach oben gehen. Du sollst ganz verschwinden.«

»Cara...«

»GEH!«

Ich löse mich aus meine Starre und sinke an der Duschwand nach unten auf den Boden und lasse da still das Wasser weiter auf meinen Kopf fallen.

Meine Tränen werden vom Wasser mit in den Abfluss gespült und lassen die Spuren meiner Verzweiflung, Angst und Verletzlichkeit verschwinden.

2 mit 16Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt