Kapitel 11

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Elli Pov:

Ich schlug meine Augen auf und starrte auf eine rote Wand. Ich wollte mich rumdrehen, doch mein Körper gehorchte mir nicht. Das war aber im Moment sekundär, da meine Hand höllisch brannte und mein Kopf furchtbar wehtat. Dann vernahm ich eine Stimme hinter mir, die sagte: >>Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?<< Irgendwoher kannte ich diese Stimme. Aber woher? Ich konnte mich nicht erinnern. Ich konnte mich an rein gar nichts erinnern und diese Kopfschmerzen halfen mir dabei nicht wirklich. Ich versuchte mich nochmals herumzudrehen – was mir auch gelang – und blickte in zwei strahlend blaue Augen.

>>Wo bin ich?<< fragte ich mit einer kratzigen Stimme. >>Du bist auf der Demons Eye.<< antwortete der Mann, der neben mir lag. Ich runzelte die Stirn, der Name sagte mir etwas, doch so recht zuordnen konnte ich ihn nicht. Genauso wenig, wie den Mann vor mir. >>Wer bist du?<< fragte ich wie ein kleines Kind. >>Dein Verlobter.<< antwortete der Mann. >>Wirklich?<< >>Ja, erinnerst du dich denn nicht?<< Ich schüttelte den Kopf. >>Nein. Nein, ich kann mich an nichts erinnern. Nur, dass ich Elisabeth heiße und…das wars.<< Der Mann seufzte einmal und half mir dann mich aufzurichten. >>Was hat dieser Pirat nur mit dir gemacht?<< sagte der schwarzhaarige Mann und schüttelte leicht den Kopf. Dann stand er auf und setzte sich auf den großen, dunkelroten Tisch der in der Mitte des Raumes stand.

Konnte das wirklich sein? Hatte ich meine Erinnerungen verloren? Das mir so etwas mal passieren würde. Andererseits, wer sagte, dass mir das nicht öfters passierte, ich meine, ich wusste es ja nicht mehr. Aber der Mann schien es zu wissen. Er behauptete ja auch, dass er mein Verlobter sei. Also beschloss ich, ihn ein wenig auszufragen.

>>Du bist also mein Verlobter?<< fragte ich schließlich nach einiger Überwindung. Der Mann nickte nur. >>Dann weißt du ja auch, wer ich bin, oder?<< Wieder nickte der Mann. Er schien wirklich betroffen zu sein. Irgendwie tat er mir leid, wenn sich mein Verlobter nicht mehr an mich erinnern würde, wäre ich wahrscheinlich am Boden zerstört. Vorsichtig stand ich auf, ging zu dem Mann herüber und setzte mich neben ihn. >>Wenn du mir erzählst, was du über mich weißt, dann kommen ja vielleicht meine Erinnerungen zurück.<< sagte ich so mitfühlend wie möglich.

Der Mann hob seinen Blick, lächelte leicht und begann dann zu erzählen: >>Dein Name ist Elisabeth Burrows und du bist meine Verlobte. Wir sind Piraten und machen die Meere unsicher. Außerdem bist du eine ausgezeichnete Bogenschützin.<< bei dem letzten Satz musste er leise lachen, dann verdunkelte sich seine Miene >>Doch als wir gerade an der Küste von Baliby waren, kamen diese anderen Piraten. Sie haben uns angergriffen und wollten dich entführen, da du eine sehr große Gabe in dir trägst. Meine Männer und ich haben dich mit allem möglichem verteidigt, doch der Crew der Black Pearl ist es gelungen, dich mitzunehmen. Natürlich habe ich mich direkt auf den Weg gemacht und dich gesucht. Nach einiger zeit haben wir die Black Pearl auch ausfindig machen können, doch du wurdest irgendwie verzaubert. Und jetzt weiß ich auch, was das für ein Zauber war.<<

Oh mein Gott, er muss sich richtige Sorgen um mich gemacht haben und jetzt erinnere ich mich noch nicht mal an seinen Namen. >>Entschuldige, wenn ich das frage, aber wie heißt du?<< fragte ich dann. Der Mann lächelte mich liebevoll an und antwortete: >>Piontro.<< Irgendetwas zuckte in meinem Kopf und sendete einen weiteren Schmerz frei. Ich verzog mein Gesicht, worauf mich Piontro sorgenvoll anblickte. Ich beschloss nicht weiter daran zu denken und augenblicklich versiegte der Schmerz. >>Du sagtest, dass ich eine besondere Gabe besitze. Was ist das für eine Gabe?<< fragte ich schließlich weiter. Piontro nahm behutsam meinen Arm und schob den Ärmel meines weißen Hemdes ei wenig nach oben, so dass ein Tattoo zum Vorschein kam. >>Dieses Zeichen besitzen nur jene, die das Lied der Göttin beherrschen.<< erklärte der Mann. >>Und was bewirkt dieses Lied?<< >>Nun, es gibt eine Meeresgöttin, Calypso. Sie ist unsterblich und regiert über die Meere. Doch wenn das Lied der Göttin gesungen wird, wird ein neuer Herrscher gewählt. Entweder wird es der Sänger selbst, oder jemand, den der Sänger für würdig hält.<< >>Hört sich ziemlich unglaubwürdig an.<< >>So ist es nun einmal.<<

Fluch der Karibik - Liebliche GefahrenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt