Kapitel 4

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>>Aufstehen, Liebes. Wir sind da.<< sagte jemand und rüttelte sanft an meinen Schultern. Ich gähnte einmal herzhaft und streckte mich aus. Dann schlug ich meine Augen auf und blickte in zwei braune, fast schon schwarze Augen. >>Morgen Jack.<< sagte ich noch total verschlafen und rieb mir die Augen.

Es war also kein Traum gewesen, sonst läge ich jetzt auf meiner Couch und würde genervt auf den Wecker schlagen.

Ich stand auf und folgte Jack dann aufs Deck, auf dem schon die ganze Crew arbeitete. Ich musste mir die Augen abschirmen, da die Sonne so hell war. >>Guten Morgen, Elisabeth. Ich hoffe du hast gut geschlafen.<< Ich schrie einmal auf und wirbelte herum, nur um in das grinsende Gesicht von Calypso zu schauen. >>Du kannst mich doch nicht einfach so erschrecken!<< schrie ich die Seegöttin aufgebracht an. Die wiederrum grinste nur noch breiter und ging an mir vorbei.

Die Black Pearl legte an und Jack, Calypso und ich gingen von Bord. Im Hafen war sehr viel los, Menschen tummelten sich an den verschiedensten Stellen, Händler versuchten ihre Ware zu verkaufen und hier und da war auch ein Taschendieb zu entdecken, der seine Opfer gekonnt austrickste. Als wir den Steg entlang gingen sagte Jack: >>Hier sind einige finstere Gestalten, also pass auf dich auf. Ich habe keine Lust diese Reise umsonst gemacht zu haben.<< >>Aye.<< gab ich zurück und musste leicht grinsen. Machte sich etwa Captain Jack Sparrow Sorgen um mich? Den Gedanken fand ich irgendwie cool.

Und was soll ich sagen, hier gab es wirklich komische Leute. Ich wurde bestimmt schon zehn mal angequatscht von irgendwelchen Männern, die wissen wollten wie viel ich nehme. Ich wollte denen schon an den Kopf knallen, dass ich keine Nutte sei und die sich ihre Fragen sonst wo hinstecken konnten, doch Jack hielt mich immer auf und sagte nur gelassen zu den Männern: >>Die wäre zu teuer für euch, also verzieht euch.<< Ich blickte dann immer nur verlegen zu Boden, und hoffte, dass mich diese Männer in Ruhe ließen, was sie auch taten.

Nach kurzer Zeit kamen wir dann an einer Bar an aus der laute Gitarrenmusik drang. Das war die Bar, in der Jack im ersten Teil von >Fluch der Karibik< seine Crew angeheuert hatte. Irgendwie freute ich mich darauf, endlich in diese berühmte Bar zu gehen, doch irgendwie hatte ich auch Angst, da ich befürchtete, dass ich mich dort gar nicht zurecht finden würde.

Jack spürte anscheinend meine Nervosität und legte seine Hand auf meine Schulter und drückte sie einmal ermutigend. Der Pirat war kurz davor die Tür der Bar aufzustoßen, als die Tür aufgerissen wurde und ein übel riechender Mann in hohem Bogen heraus flog. Der Mann, der den anderen Mann heraus geschmissen hatte, lächelte und sagte laut: >>Das passiert wenn man sich mit Gonzo anlegt!<< Gonzo schnaubte noch einmal und ging wieder in die Bar. Daraufhin lehnte sich Jack zu mir und sagte: >>Willkommen auf Tortuga.<<

Kaum hatte er diese Worte zu Ende gesagt, stieß er die Tür auf und ich bemerkte, dass nicht der Mann so übel roch, sondern die Bar. Es war echt widerlich und abstoßend, aber da musste ich wohl jetzt durch… Mit einem letztem tiefem Atemzug betrat ich die Bar und hier war die reinste Hölle los: In einer Ecke waren ein paar Männern mit einer Schlägerei beschäftigt, in der anderen besauften sich die Piraten einfach nur und grölten irgendwelche Lieder – natürlich total schief -  und irgendwo zwischen den ganzem Getümmel wuselten auch noch Frauen mit sehr tiefem Ausschnitt herum und boten den Männern eine >Versüßung des Tages< an.

Also so, wie es in den Filmen immer dargestellt wurde.

>>So Liebes, wo ist jetzt Barbossa?<< fragte Jack. >>Keine Ahnung, also hier entdecke ich ihn nicht. Vielleicht im Hinterzimmer.<< gab ich zurück und versuchte den Geräuschpegel zu übertrumpfen. >>Aye.<< sagte wiederrum Jack. Wir schlängelten uns zu der kleinen Tür die ganz am anderen Ende des Raumes lag, wurden jedoch kurz vor unserem Ziel aufgehalten. Und das von Scarlett und Giselle.

Fluch der Karibik - Liebliche GefahrenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt