Grace

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Sommer 1900

Der Wind weht mir durchs Haar, schenkt mir eine erfrischende Briese, während die Sonne meine Haut kitzelt und das Gras unter meinen Füßen weich liegt.
Die Natur verwöhnt mich, jedoch zieht eine Sache .. nein, eine Person meine ganze Aufmerksamkeit auf sich.
Ihr blondes Haar liegt sanft wie Federn auf ihrem Rücken, wird nur ab und zu vom Wind aufgeweht.
Ihre wunderschönen blauen Augen, welche mich an den schönsten und klarsten Himmel erinnern, strahlen vollig vor Freude und ihr sanftes melodisches Lachen erreicht meine Ohren wie Musik in der Nacht.
Sie ist Perfekt und zieht mich mit jedem Blick erneut in ihren Bann.. auch wenn dies nicht gerne gesehen wird.
Sie rennt lachend vor mir und versucht meinem Griff auszuweichen, jedoch ohne Erfolg, denn meine Arme schlingen sich um ihre Hüfte und zusammen stürzen wir zu Boden.
Kichernd liegt sie auf mir, ihre größere Statue lässt meine Kleine komplett verschwinden.

"Du spielst Unfair"

"Nein, ich bin einfach besser als du"

Kichernd hebe ich meinen Kopf ein Stück an und streife provozierend ihre Lippen mit den meinen.
Sie nutzt die Gelegenheit und drückt ihre Lippen fester auf meine um sich einen sanften, nein lustvollen Kuss zu stehlen.
Ihre zarten rosa Lippen bewegen sich komplett in Synchronisation mit meinen, während wir uns mitten im Gemisch aus Gras und Blumen innig küssen.
Ihre Hände streichen sanft meine Seite entlang und stoppen nah an meinen Brüsten.
Die Sonne kitzelt unsere beiden Körper und umschlingt uns mit ihrer Wärme.. als wären wir in ihrem Scheinwerferlicht.

Die schöne Ruhe und dieser perfekte Moment werden jedoch von einer kräftigen männlichen Stimme zerstört und schnell rollt Grace von mir runter.

"Was habe ich dir gesagt! Das ist unnatürlich!! DU KANNST KEINE FRAU LIEBEN!"

"Vater.. bitte, es ist nicht wie es ausschaut!"

Ich konnte die Angst in Grace formlich riechen.. Unnatürlich.. wie kann er es wagen, die Liebe zwischen zwei Menschen als Unnatürlich zu bezeichnen?

"Wir gehen Nachhause! Ich möchte dass du fern von dieser Hexe bleibst"

"Mr. Forbes.. Ihr könnt uns das nicht antun!.."

"Sei still du kleine Hure! Du wirst meine Tochter nicht verunreinigungen​"

Wütend packt er seine großen Hand um ihren zierlichen Arm und zieht sie grob nach oben.
Ihre Augen, ihre wunderschönen blauen Augen blicken ein letztes Mal in die meine, ehe er sie davon zieht.

Ich werde nicht Zulassen, dass er mir die Liebe meines Lebens nimmt.

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2 Tage später

Langsam laufe ich in das kleine Dorf hinein, meinen Plan fest im Kopf und mein Ziel vor Augen.
Ich werde sie mir zurückholen.
Am Rande des kleinen Dorfes steht mein Ziel.. eine kleine Hütte, genug für 4 Personen.. Grace's Zuhause.

Mit einem Ruck springe ich nach oben, hoch zum Fenster, welches offen steht.

"Grace?"

Lediglich ein Wimmern kommt mir zu Ohren, in der Ecke eines Raumes sitzt Grace mit blutiger Lippe.

Er hat sie geschlagen.. Er hat sie wirklich geschlagen.

Schnell nehme ich sie in meine Arme und schaukel ihren sanften Körper.
Ich schneide mir mein Handgelenk auf und deute ihr mein Blut zu trinken, welches ihre Wunden heilen lässt und ihr neue Stärke geben wird.

"Bitte komm mit mir.. lass uns zusammen weglaufen.. nur wir zwei"

Ihre traurigen mit Tränen gefüllten blauen Augen blicken in meine, ein leichtes Nicken ihres Kopfes lässt mich vor Freude lächeln, der nächste Satz aus ihrem Mund lässt dieses jedoch wieder verschwinden.

"Töte mich"

Das Tagebuch einer Salvatore Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt