Lux

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04.07.1879
Liebes Tagebuch,
Mutter hat versprochen, mir über meinen Vater zu erzählen.
Sie war sehr gut mit ihm und Onkel Stefan befreundet und hatte offensichtlich Gefühle für ihn.
Lux geht es nicht so gut.. Mutter meinte, dass wir ihn vermutlich zum Farmer Wilkons bringen müssen, um sein leid zu beenden.
Ich möchte nicht, dass er stirbt ! Er ist mein einziger Freund.

Meine kleinen Hände umschlingen das in Leder gebundene Buch.
Es passt perfekt, wie als wäre es nur für mich geschaffen worden.

Das Buch kommt zurück an seinen üblichen Platz und ich laufe zielstrebig die Treppen hinunter und verlasse das Haus.
Mein Weg führt mich zu der kleinen Scheune in der Lux ganz sicher wartet.
Wie vermutet, steht er mittig in der Scheune und blickt auf meine kleine Figur. Ein schnauben verlässt seine Nasenlöcher, ehe er auf mich zutrabt.
Seine dunkle Mähne weht im Wind und die Sonne lässt sein wunderschönes schwarzes Fell glänzen.
Er ist das schönste Pferd, welches ich jemals gesehen habe.
Meine Hand findet halt an der Seite seines wunderschönen Gesicht und streicht sanft über diese.

"Hallo mein Freund"

Er schaut mich nur erwartungsvoll an und stößt mir mit der Schnauze gegen die Seite.

"Mutter hat verboten dich zu reiten, du bist viel zu groß für mich"

Seine Schnauze stößt mir erneut in die Seite und seine großen Braunen Augen leuchten förmlich.
Er wird leider viel zu selten geritten und bekommt fast nie Auslauf.
Meine Blicke gehen von links nach rechts und ehe ich mich stoppen kann, liegt der Sattel auf seinem Rücken und ich sitze auf diesem.
Ohne zu zögern galoppiert der junge Hengst los und springt fröhlich über die Wiese.
Der Wind weht durch mein langes dunkles Haar und ein Lächeln legt sich deutlich auf meine Lippen.
Kein Gefühl der Welt ist schöner und erfüllt mich mehr, als auf Lux zu reiten.
Eine strenge Stimme reist mich aus einen Gedanken und Mutter rennt auf uns zu.
Ihre schnelle Bewegung, erschrecken Lux, welcher mich von seinem Rücken wirft.

Dunkelheit. Dunkelheit umzingelt mich und ich blicke  noch ein letztes mal in die dunklen Augen meiner Mutter ehe Ich in einen tiefen Schlaf versinke.

Das Tagebuch einer Salvatore Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt