Der Bauer und der Schmied II • Zomdado

463 44 19
                                    

Alles begann, als der Schmied Michael Lesirx das fehlende Maschinenteil dem Bauern Maurice David Docrache auslieferte. Es war kurz nach Sonnenaufgang und Michael hatte die Befürchtung, dass er zu früh auf der Schwelle stände. Er hatte seit Tagen Probleme mit den Schlafen, ging früh zu Bett und schlief erst spät ein, da ihn viele Gedanken plagten und wach hielten. Er würde leugnen, wenn er sagen würde, dass sie nicht oft um den jungen Bauer drehten. Vor ungefähr acht Tagen hatten sie ihre erste Begegnung gehabt und seitdem war der Schmied nicht mehr er selbst. Ohne es zu wollen, mußte er zugeben, dass er von dem Blondin angetan war. Somit hatte er sich mit dem Anfertigen des Ersatzteiles Mühe gegeben und sich beeilt, kam aber erst nach über einer Woche dazu, aus der Stadt zu gehen und Maudado einen Besuch abzustatten. Nun stand er also vor der Türe der Bauernfamilie und wischte sich den Schweiß weg - zu dieser Zeit war die Sonne bestialisch, selbst in den frühen Morgenstunden erhitzte sie das Land. Doch als Michael klopfte, wurde die Tür von Maurices jüngeren Schwester Constanze geöffnet, welche schelmisch lächelte und in Richtung der Felder wies, auf denen die Silhouette von dem jungen Bauer zu erkennen war. Dankend senkte der Schmied seinen Kopf und machte sich auf, um mit dem Jüngeren zu reden.
"Guten Morgen! Ich dacht' ich wäre schon zu früh!" Wurde Maudado von seiner Arbeit unterbrochen und lächelte sofort, als er die sanfte und gleichzeitig raue Stimme Michaels' vernahm. "Guten Morgen! Was machen sie jetzt schon hier?" Er richtete sich auf und musterte den Schmied, welcher mit einer leichten Röte auf seinen Wangen den muskulösen Oberkörper von ihm betrachtete und kam nicht umhin zu kichern. Mit Mühe riss sich der Ältere von dem Anblick los und blickte stattdassen in die graugrünen Augen Maudados. "Ja, ich dachte mir, ich könnte es dann auch gleich einsetzen." Erfreut nickte Maudado und wies auf eine kleine Scheune, ungefähr fünfhundert Fuß entfernt, auf der anderen Seite des Feldes. "Dann los!" Zusammen liefen sie los und mehrmals stießen ihre Schultern und Hände zusammen, bis Michael spürte, wie sich eine warme Hand in seine schlich. Lächelnd blickte er zu Maudado hoch, welcher nach vorne blickte und eine leichte Röte auf den Wangen hatte. Glücklich erwiederte er den Druck und spürte ein leichtes Kribbeln in der Magengrube, welches er noch nie verspürt hatte. "Was ist das, Michael?" Durchbrach Maudado die Stille, und Angesprochener realisierte, dass es nichts schöneres gab als Maurice, der seinen Namen aussprach. "Was?" Hackte er verwundert nach, warf einen Blick auf den Jüngeren. "Das alles hier!" Zur Demonstration hielt Maudado ihre verschlungenen Hände hoch und sah den Kleineren fast anklagend an. "Ich weiß es nicht" seufzte dieser, "aber... Es fühlt sich gut an, nicht?" Der Jüngere nickte unentschlossen. "Aber es ist falsch. Wir beide... Wir sind des männlichen Geschlechts. Da sollten keine Gefühle außer Neid auf das Weib sein. Aber das... Das ist so viel mehr..." Die beiden waren nun an der Scheune angekommen und Michael wusste keine Antwort. Also begnügte er sich damit, Maurice den Atem zu nehmen, indem er einen kurzen Kuss auf seine Hand hauchte und sich dann an die Arbeit machte. Es war kompliziert, an den Teil des Pfluges heran zu kommen, ohne von dessen Gewicht zerschmettert zu werden, aber noch komplizirter war es, das spezielle Teil aus zu tauschen. So kam es, dass die beiden unter dem Pflug zusammen gedrängt da standen, Maurice hob den Pflug minimal an und Michael tauschte die Teile nervös aus. Eine ständige Gänsehaut benetzte seinen Körper, denn er spürte durchgängig wie der Jüngere atmete, so nah standen sie beieinander. Es war minutenlange Arbeit, nach ungefähr drei Dritteln einer Stunde waren sie feetig und krochen unter der Maschine hervor. Im kühlen Schatten der Scheune legten sie sich auf ein paar Heustapel und betrachteten die Umgebung. Doch es dauerte nicht lange, bis ihre Blicke mehrmals und schließlich endgültig aneinander hängen blieben. Und beide spürten ein leichtes Kribbeln - es war ungewiss, was als nächstes passieren würde. Immer näher rutschten sie zusammen und als ihre Nasenspitzen sich berührten, traute Maudado sich endlich zu sprechen. "Erneut... Michael, was ist das? Es... Es fühlt sich gut an. Es darf sich nicht gut anfühlen, wieso dann? Wieso du? Wieso ich? Wir sind beide Männer - sollten Weiber lieben. Aber warum, warum ziehst du mich so in deinen Bann?" Unbewusst war er in die persönliche Anrede geraten und wartete auf eine Antwort. "Maurice... Ich weiß es nicht. Ich  weiß es wirklich nicht. Aber, wenn es sich gut anfühlt, dann kann es gar nicht falsch sein, oder?"
Sanft strich er dem Bauer über die Wange, welcher die Augen schloss und tief einatmete. Zögernd hob er seine Hand, ließ sie jedoch wieder sinken, war zu nichts imstande. Es sammelte sich ein unerträglicher Druck in ihm - unbeschreibliches Kribbeln, was sich anfühlte, als würde es bald aus ihm herausbrechen. Und nur Michael konnte es stillen. Blitzschnell griff er nach dem Kragen des Schmiedes, und schon verschmolzen die Lippen des Bauers und des Schmiedes.

__________________________________
835 Wörter
Hachja, Kitsch. Ich möchte mal wieder jemanden töten, die ganze gute Laune macht mich noch kirre .-.
Dat wars denn mal, ik, ich bin unkreativ.
Jo.
Rosenlicht

OneShots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt