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Flamme • Palinside

P.o.V. Palle
"MAHN! DAS IST DOCH SCHEIßE!" Leicht kichere ich und betrachte Rewi, wie er wütend die zwei Stöcke anstarrt und auf den Baumstamm, auf den er sitzt schlägt. "Man Palle. Jetzt lach nicht und hilf mir! Wieso hab ich auch das Feuerzeug vergessen!" Angepisst nuschelt er vor sich hin und grinsend stelle ich mich hinter ihn und halte ihm das Feuerzeug, welches ich extra mitgenommen hatte unter die Nase. "Also... Ich hätte da was..." "PALLE!" Ich lache laut los und beginne weg zu rennen, während er aufspringt und mir hinterher jagt. "ICH BRING DICH UM! PALUTEN BLEIB SOFORT STEHEN!" "NIEMALS!" Lache ich und drehe mich um und jogge rückwärts, er ist gute zehn Meter hinter mir. Wütend starrt er mich an, kann sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. Ich muss wieder kichern und drehe mich um, komme jedoch leicht ins Stolpern und werde somit etwas langsamer. Natürlich muss Rewi sofort in Sachen Geschwindigkeit zulegen und legt seine Arme um mich, wrft mich auf den Boden. "HA! Gewonnen!" Ich spüre seinen Atem über mein Gesicht streichen und kichere. "I wo! Oder hast du das Feuerzeug in der Hand!" "Verdammt." Langsam spüre ich seine Hand, welche zur meiner wandert und balle meine Hand, in der das Feuerzeug ist, zu einer Faust. "Komm schon, ich muss ein Feuer machen!" "Während auf mir liegst. Ich liege gerade auf dem dreckigen Waldboden und du auf mir. Und ich darf später in den See und mich waschen gehen!" Rede ich mich in Rage und merke nicht, wie sich Rewis Hand um meine Faust schließt. Er lacht leise in mein Ohr und ich bekomme eine Gänsehaut - lasse zu, dass er meine Hand öffnet und sich das Feuerzeug nimmt. Doch als er wieder aufstehen will, halte ich ihn fest und drehe mich auf den Rücken - blicke ihm in die Augen. Verwirrt blinzelt er und verschränkt unsere Finger. "Ist irgendwas?" "Nö" meine ich schlicht und vergrabe mein Gesicht in seinem Hals - atme tief seinen Geruch ein. Leicht lacht er und zieht mich hoch - löst sich also auch von mir. Von plötzlicher Kuschelsucht betroffen murre ich und umarme ihn sofort, als wir stehen. "Och Palle. Was ist denn?" "Nichts!" Wiederhole ich und schmiege mich an ihn, während er mit mir am Hals zu unseren Zelten stolpert. "Palle ich muss Feuer machen!" Ich grummle und er seufzt, beugt sich mit mir runter und zündet das aufeinander geschichtete Holz an. "Rewiiii" quengle ich und ziehe ihn näher an mich ran, plötzlich bin ich unglaublich müde und will nichts lieber, als mich an meinen besten Freund zu kuscheln. "Du bist so süß..." Murrt er und setzt sich ans Feuer, zieht mich auf seinen Schoß und ich grummle zufrieden.

Camping ist doch was tolles.

(...)

Müde gähne ich und kuschle mich an Rewi ran, welcher seine Arme um mich schlingt. "Müde?" Hackt er nach und lächeln nicke ich, genieße seine beschützende Wärme. "Naww. Du bist so süß" meint er und vergräbt sein Gesicht in meinem Nacken - ich fange an zu lächeln und ein Kribbeln breitet sich in meinem Bauch aus. Ich spüre, wie meine Wangen unglaublich heiß und somit rot werden, drehe mein Gesicht weg um es zu vertuschen. "Siehst du? Das ist so knuffig!" "Mmhh-hmm" ich drehe mich auf seinem Schoß so, dass ich in sein Gesicht sehen kann und lege meinen Kopf auf seine Schulter, und genieße sein Dasein. Langsam fallen meine Augen zu und ich dämmere weg, in einen leichten Schlaf.
"Hey, nicht einschlafen!" Erschöpft hebe ich meinen Kopf und blicke Rewi in die Augen, welche liebevoll glitzern. "Was ist denn?" "Ja du sollst nicht einschlafen!" Leicht lache ich und will meinen Kopf auf seine Schulter fallen lassen, werde jedoch aufgehalten. "Komm, bleib wach! Ich will dir noch was sagen...." Schüchtern blickt er auf den Boden und ich hebe seinen Kopf an, lehne meine Stirn gegen seine. Heute war ich echt anhänglich, oder war ich immer so? "Komm, sag. Ich werde dich schon nicht umbringen... Außerdem will ich dir auch noch was sagen." Warte was? Von was rede ich da, das will ich eigentlich nicht! Mir war sofort klar, dass ich von meiner Liebe zu ihm rede. Und davon sollte er auf gar keinen Fall erfahren... "Dann mach du zuerst!" Oh nein. Bitte nicht. "Eh... Eh... Eh..." Ich werde knallrot und möchte wegblicken, jedoch hebt Rewi meinen Kopf fest und zwingt mich, ihm in die Augen zu schauen. Sein Blick wird plötzlich ausdrucksstärker - erzählen mir eine Geschichte, faszinieren mich - ziehen mich aus der Realität. Plötzlich sind wir nicht mehr Rewinside und Paluten, die campen gegangen sind, nein, wir sind Sebastian und Patrick, die in ihrer eigenen kleinen Welt sind. Sein Griff festigt sich um meinen Hinterkopf und fragend blicke ich ihn an. "Ddann... Dann sage ich es zuerst..."
Und schon lagen seine Lippen auf meinen. Überrascht keuchte ich auf. Seine Hände glitten auf meine Hüfte und zogen mich näher - seine Lippen bewegten sich gegen meine.
Wow.
Ich war weg, einfach nur weg. Seine Lippen machten mich verrückt, er machte mich verrückt. Ich war erstarrt - erwiederte trotzdem. Meine Hände wanderten in seinen Nacken, zogen mich noch näher als sowieso schon. Mein Kopf war wie leergefegt - ich brachte keinen Gedanken mehr zustande - meine Hände zitterten und ich drückte mich an Basti ran. Konnte man von einem Kuss so süchtig werden? Und wie. Ich wollte seine Lippen nie wieder missen - das Gefühl, geliebt zu werden, beachtet zu werden, einfach wow. Und dann, dann öffneten wir unsere Augen und begannen synchron zu lächeln. Ich war hin und weg, ohm verfallen, und das für immer. Mit jedem Herzschlag verliebte ich mich ein bisschen mehr in ihn - war das überhaupt möglich? Dann sprach er die drei Wörter aus - 'Ich liebe dich' - und unsere Lippen lagen erneut aufeindander. Konnte man eine Person etwa so sehr lieben, wie ich Sebastian liebte?

P.o.V. Rewi
Konnte man eine Person so sehr lieben, wie ich Patrick liebte? Ich war glücklich - so glücklich. Er erwiederte meine Gefühle, er erwiederte sie! Lächelnd blicke ich auf ihn hinab, sein Brustkorb hebt und senkt sich bei jedem Atemzug und als ihm eine Strähne ins Gesicht fällt, niest er leise. Wie kann man nur so süß sein?
Glücklich lege ich mich neben ihn - ziehe ihn näher an mich - genieße seine Nähe, unwissend, dass das wohl das letzte Mal für immer war.

(...)

"BASTI! WACH AUF! BITTE!"
Ich höre ein heiseres Husten und schrecke auf - blinzle erst einmal um mich zu orientieren. Patrick hustet und auch ich bemerke einen stechenden Geruch, der in der Luft liegt. "Patrick- was-" "Feuer!" Haucht er, bevor er zusammensackt - noch bei Bewusstsein, aber trotzdem erxtrem geschwächt. "Wir müssen hier weg!" Ich ziehe ihn hoch und wir stolpern aus dem Zelt. Holy shit. Ich schlucke und betrachte den Wald, welcher in Flammen liegt. Und da, da müssen wir durch. Fuck. Prüfend gleitet mein Blick über die Umgebung - sehe die Ursache. Die Feuerstelle. Oh Gott, die hatten wir völlig vergessen. Ich schlucke schwer und ziehe Patrick an mich ran, küsse ihn. Leidenschaftlich, feurig, intensiv. Und er scheint es zu kapieren - es ist wie ein Abschied - er erwiedert. Seine Hände ziehen an meinen Haaren, seine Lippen arbeiten gegen meine und doch im Takt. Es stinkt, es ist heiß und wir schweben in Lebensgefahr. Es gibt keinen besseren Moment für einen Kuss. Für einen letzten Kuss. Dieser Moment, er gehörte uns, hier, er war perfekt. Doch als es fast unerträglich heiß wurde, rannten wir los. In den Wald, in das Feuer, in den Tod. "Basti!" Schreit Patrick durch den Lärm des Brands - die brechenden Äste, das knackende Holz. "Ich liebe dich!" "Ich liebe dich au-" Und da passiert es. Es kracht, unglaublich laut und und ein brennender Stamm fliegt zwischen uns - ich bin alleine in den Flammen. "Basti!" Patrick schreit, schreit wie er noch nie in seinem Leben geschrien hat und mein  Herz schmerzt bei dem Klang der puren Verzweiflung. "RENN! BITTE!" "NEIN!" "BITTE!" In Patricks Nähe knackt ein Ast und bricht herunter, er realisiert seine Lage und tritt einen Schritt zurück, beobachtet mich ängstlich. "HALTE DURCH!" Ach Patrick, wir wussten doch beide, dass es zu spät war. Die Flammen kamen immer näher und ich blickte meiner großen Liebe ein letztes Mal in die Augen. "Ich liebe dich."

Und dann verschlangen mich die Flammen, zogen mich in einen Tanz, dem Tanz mit dem Tod, dem ich nur entkommen würde, wenn ich auf ihn  eingehen würde. Und das letzte, was ich sah, waren Patricks wunderschöne, braune Augen, in denen sich das Feuer spiegelte.

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1406 Wörter
Wieder eingereicht bei @-Notizbuch- :D
Bissl Palinside <3