Das heiße Wasser rann über meinen erschöpften Körper, der nach Erholung schrie.
Irgendwie war ich ausgelaugt, obwohl ich nichts großartiges getan hatte.
Vielleicht war der Schlafmangel dafür verantwortlich, der mich seit dem Vorfall mit Jordan und Kyle plagte.
Mir gingen die Worte des Idioten einfach nicht aus dem Kopf, und nachts lag ich verschwitzt in meinem Bett und versuchte meine Gedanken erfolglos zu beruhigen, die immer wieder um die beiden gleichen Fragen kreisten.Musste ich mir um Jordan ernsthafte Sorgen machen? Steckte mehr hinter Kyle's Angriff, als ich vermutete und war Jordan deswegen in Gefahr?
Und was zum Teufel hatte Ashton mit der ganzen Sache zu tun? Steckte er etwa auch in der Scheiße?Das schrille Klingeln an meiner Wohnungstür riss mich aus meinen verzehrenden Gedanken.
Immer wenns grade nicht passt, verdammt.
Brummig wickelte ich mir ein Handtuch um und tapste Richtung Tür, als das Klingeln erneut ertönte. Fordernder diesmal.
"Ja ich komm doch schon", rief ich genervt und öffnete mit finsterem Blick die Tür.Meine Gesichtszüge entglitten mir und ich starrte Mr. Geheimnisvoll an, der mich grinsend betrachtete.
Wenn man vom Teufel spricht.
Sofort wurde ich rot und presste das Handtuch enger an meinen Körper, was allerdings auch nicht mehr verbarg, als das knappe Tuch.
Wassertropen rannen mir am Bein herab und bildeten eine kleine Pfütze zu meinen Füßen.
Das kann nur mir passieren.
Während ich nach meiner Stimme suchte, sah ich wie Ashton mich mit seinem gierigen Blick beinahe verschlang und begann zu zittern.
Oh Gott, er sieht so gut aus.
"Hallo Lucinda", schnurrte er und trat an mir vorbei in meine Wohnung, ohne mich zu fragen.
Unverschämt.
"J-ja, ähh Hi. W-was willst du?", brachte ich hervor und schämte mich nur noch mehr.
Er betrachtete mich erneut eingehend und schüttelte dann lächelnd den Kopf.
"Ich wollte nur nach dem rechten sehen."
Aha.
"O-okay. Möchtest d-du vielleicht was zu t-trinken?"
Bitte sag nein, bitte sag nein.
"Gerne."
Scheiße.
Mein Handtuch fest umklammert ging ich in die Küche und er folgte mir, nachdem er seine Schuhe und seine Jacke ausgezogen hatte.
Er wird also länger bleiben.
Gut, dann kann ich ihn zumindest zu meinen Fragen ausquetschen.
Mit zittrigen Fingern öffnete ich einen der Hängeschränke mit den Gläsern, nahm eines heraus und stellte es auf den Tresen.
"Was willst du?", fragte ich möglichst unfreundlich, doch Ashton trat hinter mich und lehnte sich über mich, sodass er auf mein Getränkeangebot blicken konnte. "Einen Saft, Hälfte Hälfte."
Einen Saft?!
Ich füllte Wasser in das Glas und kämpfte mich mit dem Deckel der Saftflasche ab, den ich mit einer Hand nicht auf bekam.
Ich warf Ashton einen vernichtenden Blick zu, den dieser amüsiert erwiderte."Soll ich dein Handtuch halten?", raunte er mit dunkler Stimme und als ich ihn erschreckt ansah, waren seine Augen merklich dunkler und so intensiv, dass ich nach Luft schnappte.
Kontrolle, Luce. Nicht verlieren.Er kam mir noch näher und sein Geruch stieg mir in die Nase. Langsam streckte er eine Hand nach mir aus, nahm mich an der Taille und zog mich zu sich.
Und als ich die Hitze seines Körpers spürte war es erneut um mich geschehen."Ashton", murmelte ich erstickt, als er sich zu mir herunterbeugte und Küsse auf meinem Hals verteilte.
"H-hör auf."
"Hmmhm", brummte er lediglich und drückte mich gegen die Arbeitsplatte, während er mit seiner sinnlichen Folter fortfuhr.
Ich wollte ihn. Natürlich wollte ich das, aber ich konnte mich ihm nicht einfach hingeben. Ich musste ihn erst fragen.Ashton's verlockende Küsse waren mittlerweile an meinem Kiefer angekommen und es viel mir schwer, mich noch zu konzentrieren.
Auf einmal stöhnte er auf und entließ mich abrupt wieder aus seinem Griff, was mein Handtuch ein ganzes Stück weit nach unten rutschte und mir von ihm einen lodernden Blick einbrachte.
Er will mich doch. Warum nimmt er mich dann nicht?Zitternd atmete ich ein und versuchte mich zu beruhigen. So erhitzt wie ich gerade war, würde ich am liebsten gleich wieder unter die Dusche steigen.
Schnell brachte ich etwas Abstand zwischen uns und beobachtete Ashton's Halsschlagader, die heftig pochte, während er sich mit der Hand immer wieder über den Mund strich und jeglichen Blickkontakt vermied.Was ist denn jetzt schon wieder?
"Ich geh mir mal schnell was anziehen", sagte ich hastig zu ihm gewandt und sprintete die Treppen hinauf, um einer Antwort zu entgehen und um endlich dieser sexuell aufgeladenen Atmosphäre zu entkommen.
Luce, in was bist du da nur geraten?***
In eine gemütliche Leggins und einen großen Pullover gehüllt, der meine weiblichen Kurven komplett verschwinden ließ, fühlte ich mich kurz darauf wieder gewappnet, Mr. Geheimnisvoll gegenüber zu treten.Dennoch schlich ich auf leisen Sohlen nach unten und lugte erst einmal vorsichtig in das Wohnzimmer, doch da war er nicht. Wo kann er nur sein?
Ich ging langsam Richtung Küche und kam mir etwas lächerlich vor, so wie ich mich verhielt.
"Suchst du irgendwas?" Ich wirbelte herum und erblickte Ashton, der an der Wand gelehnt stand und sich sichtlich darum bemühte, ein Grinsen zu unterdrücken.
"Huch! Oh ähm ne ich wollte nur.. also eigentlich.." Halt einfach die Klappe, du machst es nur noch schlimmer.
Ignorier ihn einfach.
Der Blödmann konnte sich wohl nicht mehr beherrschen, denn ein breites Grinsen trat auf sein Gesicht und ließ ihn so jung und unbedarft wirken.
Jaa natürlich. Ashton und unbedarft.
Ein richtiges Schäfchen. Haha.Stur steuerte ich auf das Sofa zu und ließ mich in die weichen Tiefen sinken und lauschte auf Ashton's Schritte, doch alles blieb still.
"Komm wieder her", brummte er hinter mir und ein wohliger Schauer rieselte mir über den Rücken.
Diese Stimme war so tief und dunkel und besaß diesen Hauch von männlicher Dominanz, den ich liebte.Reiß dich zusammen.
"Ich muss mit dir reden, und das will ich nicht im stehen", antwortete ich und hörte Ashton Schnauben.
Ich wollte mich in seine Richtung drehen, um zu gucken, ob er zu mir kam, doch zu meinem Erstaunen umrundete er bereits die Couch und setzte sich elegant neben mich.
Wie kann jemand so leise gehen?
Er ist wie ein Panther.
Schmunzelnd stellte ich mir vor, wie Ashton auf mich zu schlich, sich duckte und mich ansprang.
"Woran denkst du grade, Lucinda?", durchkreuzte er meine aus der Kontrolle geratenen Gedanken und ich lief schon wieder rot an.
Das ist rekordverdächtig.
"Ich" ...denke grade daran wie du mich nackt bespringst und wir leidenschaftlichen Sex haben, noch Fragen?
"... denke daran, dass ich dich noch etwas fragen wollte."
Er nickte und sah mich abwartend an. Seine Hand lag verdächtig nah an meinem Oberschenkel und ließ meine Haut prickeln.
So intensiv habe ich noch nie körperlich auf einen Mann reagiert.Er sah mir direkt in die Augen und das klare Blau seiner wunderschönen Augen bohrte sich in meine und nahm mich gefangen.
Und deswegen redete ich ohne nachzudenken, einfach geradeheraus.
"Was hast du mit Kyle zu tun?"Sein anzügliches Lächeln erstarrte und das Lächeln, welches er aufsetzte erreichte seine Augen nicht mehr.
"Ich kenne ihn nur flüchtig", wich er mir aus und ich spürte regelrecht, wie sich die erotische Atmosphäre in eine kalte, angespannte umwandelte.
Er hat sowas von Dreck am Stecken."Kyle hat gesagt, ich soll dich von ihm grüßen und meinte, ich hätte eine tolle Seele. Ach und ganz nebenbei hat er Jordan auch noch gedroht ihm etwas anzutun, weil er ihm anscheinend etwas schuldet. Kannst du mir das bitte erklären?", meine Stimme war mindestes zwei Oktaven in die Höhe geschnellt als ich bemerkte, wie Ashton erblasste und seine Hände in die Couchgarnitur krallte.
Wie schlimm ist es wirklich?
Ashton schwieg einen Moment, dann stand er schwungvoll auf und drehte mir den Rücken zu.
"Nein. Ich werde dir nichts erklären."
Und damit drehte er sich um, beugte sich zu mir und drückte mir entschlossen einen Kuss auf die Stirn, bevor er lässig meine Wohnung verließ.Mr. Geheimnisvoll bleibt also vorerst geheimnisvoll.
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Dunkles Verlangen
Lãng mạnLucinda fühlt sich eigentlich wie ein ganz normales Mädchen, das zur Uni geht und ein verhältnismäßig normales Leben führt, bis sie auf Ashton stößt, der sie durch sein dunkles Geheimnis unwiderruflich an ihn bindet und ihr eine völlig neue Welt off...