"Was meinst du, Maja, den roten oder den blauen?" Unentschlossen hielt ich zwei BH's in die Höhe und blickte skeptisch von einem zum anderen.
Maja kicherte.
"Nimm den blauen. Der passt dann optisch zu deinem Kleid, und dem Glücklichen, der dich heute Abend dann möglicherweise abschleppt wird dieses Outfit sicherlich auch gefallen."
Ich möchte nur von einem abgeschleppt werden.
"Hahahaha", fing Maja plötzlich an hysterisch zu kichern, "pass bloß auf dass dich keiner in Handschellen abführt."
Ich musste ebenfalls lachen. "Glaubst du das könnte passieren?"
"Naja also mein Vater hat ja auch noch jüngere Kollegen die bestimmt gerne mal an dir knabbern würden", grinste sie und wackelte anzüglich mit den Augenbrauen.
"Maja! Untersteh dich solcher Kommentare, ab in die Umkleide mit dir, du Flittchen!", rief ich streng aber liebevoll.
Sie war einfach die Beste. Auch wenn sie was Männer anging eine etwas andere Einstellung hatte."Du siehst unglaublich darin aus, Süße, das musst du unbedingt kaufen", summte Maja zufrieden, als ich den hellblauen BH mit dem dazu passenden Slip trug.
Ein Hauch von nichts... Wenn Ashton mich jetzt nur so sehen könnte, wahrscheinlich würde er mich mit seinem lodernden Blick verschlingen.Ich gefiel mir tatsächlich in der Unterwäsche und legte sie kurzum entschlossen zur Seite. "Die kommen mit."
"Super, ich geh noch kurz was anprobieren."
Ich nickte Maja zu und stöberte noch einmal durch die Unterwäscheabteilung in dem riesigen Kaufhaus.
Und dabei stieß ich auf einen Bereich, der mein Interesse erweckte und mich erröten ließ.
Denn an diesen Kleiderstangen hingen Slips und BH's, die man eigentlich gar nicht mehr als solche bezeichnen konnte.
Fetzen Stoff.
Neugierig nahm ich einen komplett durchsichtigen Slip zwischen die Finger und genoss das seidige Material auf meiner Haut, als ich seine Anwesenheit neben mir spürte. Sein Geruch, es konnte nur er sein.
"Ich finde, den solltest du nehmen", ertönte seine tiefe Stimme neben mir und als ich mich ihm verwundert zuwandte, mit dem Slip in der Hand, zog er mich beinahe schon mit seinen Augen aus.
Das glaub ich jetzt nicht.
"Was machst du bitte hier? Das ist die Frauen Abteilung." Er zuckte nur mit den Schultern und griff nach einem schwarzen Babydoll und mir fielen beinahe die Augen aus dem Kopf.
Er betrachtete es kurz, lächelte dann anzüglich und drückte es mir in die Hand.
"Zieh das an."
Ich war so perplex, dass ich einfach tat was er verlangte und in der Umkleide in das Teil schlüpfte.
Es war aus zarter schwarzer Spitze und bedeckte alle meine Rundungen so ausreichend, dass ich mich tatsächlich wohl und sexy zugleich fühlte.
Ich werde es trotzdem nicht nehmen.
Das fehlt ja noch, dass ein mir beinahe Wildfremder Reizwäsche für mich aussucht.
"Fertig? Pass auf ich komm rein", hörte ich Ashton's raue Stimme.
"Bitte was? Warte nein, wehe!", brüllte ich und hielt den Vorhang der Umkleidekabine auf beiden Seiten fest.
Ich spürte regelrecht, wie er grinste.
"Du wirst mich nicht davon abhalten können, Lucinda, ich habe es für dich ausgesucht."Panisch riss ich meine Klamotten an mich und drückte sie mir vor den Körper, beäugte den Eingang skeptisch.
Wenn er es wagt reinzukommen meuchelmorde ich ihn.
Oder du fällst ihm um den Hals.
Nein. Ausgeschlossen."Ohh hey Ashton, was machst du denn hier?" Maja. Halleluja, meine Rettung.
"Hey. Ich war gerade in der Nähe und wollte Lucinda besuchen."
Ach. Und zwar in der Umkleide.
Er sagte das ganz entspannt und die Situation schien ihm nicht im geringsten unangenehm zu sein.
Woher kennen die beiden sich?
"Achso, wie nett, wusste gar nicht, dass ihr euch so gut kennt", stammelte sie.
Ich auch nicht.
"Ja hm, also wir sind heute Abend auch auf der Veranstaltung, da sehen wir uns ja bestimmt noch mal", zwitscherte sie.
"Gut zu wissen, ich werde Ausschau halten."
Ich bringe sie um. Kann sie nicht einmal ihren Mund halten.
"Äh, okay, dann bis später."
"Ja. Bis bald, Lucinda", erwiederte Ashton und seine Stimme klang verheißungsvoll.Keine Sekunde später stürmte Maja in meine Kabine und sah mich mit großen Augen an.
"Erzähl mir alles. Jedes Detail. Sofort", befahl sie und wippte ungeduldig hin und her. Ihr war definitiv nicht bewusst was sie gerade angerichtet hatte."Es gibt nichts zu erzählen", fauchte ich zurück und zog mich schlecht gelaunt zu Ende an. "Woher kennt ihr euch überhaupt? Wieso ist er zu dieser Veranstaltung überhaupt eingeladen?"
"Er ist Polizist, genau wie mein Vater. Was ist denn los, Süße?"
Ich seufzte tief. Ein Polizist also.
"Nichts, ich kann es kaum noch erwarten, glaub mir.
Und ein kleiner Teil von mir konnte das wirklich nicht.

DU LIEST GERADE
Dunkles Verlangen
RomanceLucinda fühlt sich eigentlich wie ein ganz normales Mädchen, das zur Uni geht und ein verhältnismäßig normales Leben führt, bis sie auf Ashton stößt, der sie durch sein dunkles Geheimnis unwiderruflich an ihn bindet und ihr eine völlig neue Welt off...