Düster zeichneten sich die Umrisse eines großen Hauses in der Dunkelheit ab.
Als ich mich verwirrt umdrehte, sah ich eine lange Auffahrt und in der Ferne einzelne Häuser, doch in der Stadt befanden wir uns nicht mehr.
Wie schnell ist er denn gefahren, verdammt.
Ich spürte seine Hand an meinem Arm, die mich zu ihm zog und ließ es zu, dass er mich in den Arm nahm und mir einen Kuss ins Haar drückte.
Ach, jetzt ist er wieder nett.
Vergiss es.
Er ließ mich wieder los, als er merkte, dass ich nicht auf seine Berührungen reagierte und sah mich kritisch an."Ich denke, dir werden ein paar ruhige Tage gut tun."
"Die könnte ich auch in meiner Wohnung haben", zischte ich verstimmt und verschränkte die Arme abwehrend vor der Brust.
"Ich will dass du in Sicherheit bist.
Und das wärest du in deiner Wohnung nicht.
Hier kann ich auf dich aufpassen", knurrte er und zog mich auf das Haus zu."Wovor musst du mich denn beschützen?! Hör mal, ich hab echt keine Lust mehr auf deine Spielchen.
Klär mich endlich auf, verdammt noch mal!"
Ashton sah mich finster an und knirschte mit den Zähnen.
"Rede nicht in einem solchen Ton mit mir, Lucinda, sonst verliere ich die Beherrschung." Seine Stimme war dunkel, so dunkel, dass ich eine Gänsehaut bekam.Beherrscht schloss er die Tür auf, stieß sie auf und schaltete das Licht ein.
Eingeschüchtert folgte ich ihm in den Flur und zog meine Schuhe aus.
Er lehnte bereits an der Wand und beobachtete mich.
"Willst du duschen?" Seine Augen leuchteten hintergründig.
"Nicht mit dir", murmelte ich, ging an ihm vorbei in das Haus und sah mich um.
Von seinen Launen bekam ich noch ein Schleudertrauma.Ich hörte wie er mir folgte und dicht hinter mir stehen blieb, als ich das Wohnzimmer entdeckte.
"Gehört das Haus dir?"
"Ja", raunte er und legte von hinten die Arme um mich, während er sich anzüglich an mich drückte.
"Sicher, dass du deine Aussage nicht noch einmal überdenken möchtest?", hauchte er mir ins Ohr und strich mit den Händen quälend langsam über meine Hüften."J-ja. I-ich bleibe d-dabei. Wo m-muss ich hin?"
"Die Treppe rauf, die zweite Tür links. Ich lege dir was zum Anziehen vor die Tür.
Er klang enttäuscht, aber keineswegs entmutigt.Schnell huschte ich die Treppe hinauf, schlüpfte im Badezimmer aus meinen Klamotten und ließ das warme, dampfende Wasser an, welches ich mit einem erleichterten Aufseufzen über meinen Körper rinnen ließ.
Ich fühlte mich so verdammt schmutzig.Hoffentlich lebt der Typ noch.
Ich habe ihn doch nur angeschossen.
Und was wenn nicht?Obwohl ich den Duschkopf voll aufgedreht hatte und die Temperatur auf das Maximum gestellt hatte, wurde ich einfach nicht warm, und so stieg ich missmutig aus der Kabine und trocknete mich ab, bevor ich in eines von Ashtons T-shirts und Boxershorts schlüpfte und das Badezimmer verließ.
Es fühlte ich total falsch an die Unterwäsche von ihm zu tragen, viel zu intim und es war mir unangenehm zu wissen, dass er diese bereits getragen hatte.
Ich musste wohl ziemlich lange duschen gewesen sein, denn als ich die Treppen möglichst leise hinunterging und das Haus erkundete, war Ashton nirgends mehr zu sehen.Das Haus hatte einen gewissen Charme, der mir gefiel.
Ashton hatte die Räume modern, aber gemütlich eingerichtet und meine neugierige Natur veranlasste mich dazu, mir jeden Raum genau anzugucken.Auf einer kleinen Kommode standen Bilderrahmen, und ich trat näher, um sie genauer unter die Lupe zu nehmen.
Das Bild zeigte eine kleine Familie.
Ein kleiner, dunkelhaariger Junge saß lachend auf einer Schaukel, während ein großer, hagerer Mann ihm Anschwung gab.
Sein Vater, der auf der Zeremonie die Ansprache gehalten hat.
Eine schöne Frau stand neben der Schaukel und lächelte in die Kamera, sie trug ein langes cremefarbenes Kleid, das sich sanft um ihre langen Beine bauschte und ihre blauen Augen betonte.
Die Ähnlichkeit zu Ashton war nicht zu übersehen, sie hatten die gleichen unnatürlich schönen Gesichtszüge.

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Dunkles Verlangen
RomansaLucinda fühlt sich eigentlich wie ein ganz normales Mädchen, das zur Uni geht und ein verhältnismäßig normales Leben führt, bis sie auf Ashton stößt, der sie durch sein dunkles Geheimnis unwiderruflich an ihn bindet und ihr eine völlig neue Welt off...