Kapitel 12: Besuch (✔️)

4.6K 176 24
                                    

Ich wurde durch ein sanftes Rütteln an meiner Schulter wach. Murrend drehte ich mich um und machte erst ein Auge und danach das nächste langsam auf, weil mich die Helligkeit blendete.

Warum vergesse ich immer die Vorhänge zuzumachen?
Tja, Dummheit tut weh.

"Hey, kleine werd wach, wir haben Schule." hörte ich eine leise Stimme, nachdem ich meine Augen wieder geschlossen hatte.

Jake und ich haben die ganze Nacht geredet. Über jegliches Thema und das war echt schön.
Deswegen hatte ich auch kaum Schlaf abbekommen.

Ich schmiss Jake raus, zog mich um und ging, dann runter.

"Spatz, wir bekommen heute Besuch." sagte meine Mom erfreut.
"Wen denn?"
" Ist eine Überraschung."
Schulterzuckend ging ich zur Haustür und wartete auf die Vier anderen.
Danach fuhren die Jungs und ich zur Schule.

Wir sahen Jolie, statt bei unseren Freunden, alleine an einem Baum sitzend.

Isaac ging auf sie zu und nahm sie in den Arm. Nach kurzer Zeit erwiderte sie seine Umarmung und man merkte, dass die Beiden sich mehr als gern hatten.

Nachher würde ich mit ihr reden, jetzt ließ ich sie erst mal mit Isaac alleine, und ging zu meinen Freunden.

Aubrey und Aiden redeten gerade miteinander.
"Hey Leute." sagte ich was sie erwiederten.
Aiden legte ein Arm um Aubrey und hatte nur Augen für sie.

" Okay, was geht hier ab?"
"Aiden hat mich bei unserem Date geküsst und wir haben uns darauf die Tage immer mal wieder getroffen und entschieden ,es langsam angehen zulassen, aber zuversuchen. < sprach Aubrey und guckte zu Aiden auf.

" Also seit ihr jetzt Zusammen?" fragte ich, worauf hin Beide nickten.
" Das freut mich für euch. ", lächelte ich.

Als es schellte gingen wir zusammen in den Unterricht. Jetzt stand Deutsch auf dem Plan, worauf ich echt keine Lust hatte.

Ich ging zu meinem Spind und nahm meine Bücher raus, als ich hörte wie sich jemand räusperte.
" Hey." wisperte sie.

"Hey. "entgegnete ich ihr.
" Wie geht's dir?" fragte sie.
" Das Fragst du mich, nachdem du letztens ein halben Nervenzusammenbruch hattest, und man dich danach nicht mehr erreichen konnte?" sah ich sie mit zusammen gezogenen Augenbrauen an.

Darauf sagte sie nichts.
Es hatte längst zum Unterricht geschellt und wir standen als einzige im Schulflur.

" Egal ,was dir passiert ist oder was dir vielleicht gerade passiert, du kannst mit mir reden. Ich würde dich nie verurteilen oder dich im Stich lassen, genauso wenig wie Isaac es machen würde." sprach ich leise.

"Vielleicht denkst du niemand versteht deine Probleme oder interessieren sie, aber bitte denk das nicht. Ich weiß, wie das ist. Früher haben sich fast alle von mir abgewandt wegen meinen Problemen, weil die Leute Probleme ausschließen und ignorieren.
Lass dir helfen, bitte, und mach nicht die selben Fehler wie ich. "

Und damit ließ ich sie stehen und ging zu meinem Unterricht.

                       ◇◇◇

Der ganze Tag zog sich wie Kaugummi und somit auch die Schulstunden.
Ich sprach mit niemanden mehr, nachdem zusammentreffen mit Jolie.
Die ganze Zeit war ich am Grübeln.

Als ich Zuhause war, ging ich erstmal Duschen.
Ich musste die Bilder aus meinem Kopf kriegen, über die ich grübelte, was ich leider nicht schaffte und somit schlechte Laune hatte.

Alle saßen zusammen im Wohnzimmer, nur ich blieb in meinem Zimmer. Gerade ging ich nach unten in die Küche, als es Klingelte.

"Ich geh schon." schrie ich und lief zur Tür.
Und als ich die Tür auf machte, traute ich meinen Augen nicht und mir schossen die Tränen in die Augen.

" Was- was machst du hier?" fragte ich mit kratziger Stimme.
Auch er sah mich aus traurigen, aber liebevollen Augen an.

" Ich habe gehört, dass du wieder in LA bist, also bin ich direkt hier her gefahren. Ich wollte dich sehen Sky. Es sind schon fast drei Jahre her, als ich dich zuletzt gesehen habe."
Sagte.

Und dann sprang ich in seine Arme und er taumelte mit mir auf dem Arm ins Haus.

" Ich habe dich auch so vermisst. " sprach ich und mir lief eine Träne die Wange hinunter, die er Weg machte.

" Weine nicht, dass hätte er nicht gewollt. Das weißt du." sagte er worauf ich nickte.

Nachdem er mich runterließ, gingen wir ins Wohnzimmer.
" Wer ist das?"fragte Jake unhöflich.
" Das ist mein Cousin Mason." sagte ich, worauf hin Jake entspannter wurde.

" Hallo mein Lieblings Neffe. " grinste Mom und umarmte Mason.
" Hey Tante Sarah. Kein Wunder, ich bin ja auch dein einziger Neffe. " lachte Mason.

" Ach, halt den Mund und umarm deine Tante. "sagte Mom, die die Augen verdrehte, und ihn in die Arme schloss.

" Hey wir sind Ethan und - " sprach  Ethan worauf er einen Schlag auf den Hinterkopf von Noah bekam.
" - Und ich bin Noah" grinste dieser und Beide fingen wieder an sich zu streiten. Zwillinge eben.

Das war defenetiv zu viel für mich.

                        ◇◇◇

"Hey Schlafmütze." kam Mason leise in mein Zimmer.

" Ich habe Angst das ich ihn irgendwann vergesse." sagte ich und sah auf mein Knöchel, wo sich ein kleines, aber bedeutsames Tattoo befand.

" Das wird nicht passieren, süße. Es wird zwar leichter, aber du wirst ihn niemals vergessen. Du darfst normal weiter leben, ohne Trauer. "Er sprach weiter.

" Du bist ein Wunder okay. Eigentlich dürftes du gar nicht mehr hier sein, aber dir wurde diese Chance geschenkt, nur dafür wurde dir etwas anderes genommen. "

" Manchmal wünschte ich an seiner Stelle zustehen, dann müsste ich nicht immer daran denken. " murmelte ich.

" Denkst du ihm wäre es dann besser ergangen? Nein und das weißt du.
Denk immer daran, dass du beschützt wirst, auch wenn er nicht persönlich hier ist. "

Und somit ging er und ließ mich mit meinen Gedanken alleine.
Ich weinte leise, bis ich keine kraft mehr hatte.

Weinte um alles was ich verlor und alles was ich nicht verdrängen konnte.

New Stepbrothers? No, thanks!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt