1. Willkommen im Camp

8.7K 219 50
                                    

Es fühlte sich schwer an nun die Barriere zum angeblichen Demigott Camp zu passieren.
Ein Kraftfeld, das alle darin beschützt. Und nun ließ es mich eintreten.

Es war als hätte ich statt meinem Herz einen schweren Stein in der Brust und auf meinem ganzen Körper würde ein riesiges Gewicht lasten.

Die Pforte des Camps öffnete sich langsam und mit einem quietschenden Geräusch. Einige Reben zierten das graue Steintor.
Irgendwie war das alles so komisch und neu. Vor einer Woche lebte ich noch mit meiner Mutter in einer kleinen New Yorker zwei Zimmer Wohnung und nun soll ich auf einmal einer dieser Halbgötter sein?
All das schien mir so fremd, so falsch...

Mein Rucksack lag mir schwer auf der Schulter und mein Rollkoffer wirbelte allerlei Staub auf, während er über die Kieselsteine rollte.

Ich durchschritt langsam die Pforte und hielt mich dann weiter auf dem Pfad. Einige Meter weiter stand ein Zentaur, halb Pferd, halb Mensch.

"Ah, da bist du ja. Tessa Grace, schätze ich.", fragte er mit sanfter Stimme.

"Ja, bitte einfach nur Tessa."

Ich fühlte mich irgendwie eingeschüchtert. Es lag nicht an ihm. Es lag eigentlich mehr oder weniger an der ganzen Situation. Das ganze war einfach so neu, so komisch und irgendwie einfach nur verrückt.

"Gut, Tessa. Wir haben deine Ankunft schon erwartet. Ich bin Chiron, ein Zentaur wie du unschwer erkennen kannst.", sagte er mit einem Zwinkern.
"Willkommen in Camp Halfblood! Dionysos und ich leiten und koordinieren das Ganze hier zusammen. Ich schätze du wirst von ihm gehört haben..."

Ich gab nur ein Nicken als Antwort. Dionysos, Gott der Feiern und bekannt dafür Wein erfunden zu haben.

"Komm, ich werde dir erst einmal einen kurzen Einblick geben. Stell deine Sachen einfach erstmal dort an die Seite, sie werden nachher gleich in deine Hütte gebracht."

Ich blickte zur linken Seite, wo eine überdachte Hütte war. Das Holz hatte einen sehr schönen, natürlichen Braunton und glänzte in der Sonne des späten Nachmittags. Auch hier zogen sich einige Reben die Pfosten hoch.
Ich stellte meine Sachen vorsichtig ab und ließ meinen Blick dann einmal, durch das was ich von dem Camp sehen konnte, schweifen.

Chiron tat es mir gleich.
"Beeindruckend, nicht? Und da hast du noch gar nicht alles gesehen."

Es war ruhig, trotz einiger Leute, die redeten, kämpften oder sonst irgendwas.
Einfach ruhig.
Der Wind raschelte durch die hohen Baumkronen und ließ ihre Äste und Blätter tanzen. Einige Vögel flogen über unsere Köpfe hinweg. Und die Luft... So etwas hatte ich noch nie gespürt. Alles schien als wollte es mich mit dieser Stille und Frische, New York und der Erinnerung an das, was die letzten Tage passierte, vergessen lassen.

Langsam, dennoch unsicher, ging ich neben Chiron her. Ich musste mich schon anstrengenen mit ihm Schritt zu halten.

"Oh Entschuldigung, bin ich dir zu schnell? Das ist eine meiner schlechten Eigenschaften..."

"Nein! Nein...", antwortete ich schnell.
"Alles gut. Ich bin nur noch... Das ist alles so neu."

Er sah sanft zu mir herunter.
"Ich kann dich da verstehen, aber mach dir keine Sorgen. Du wirst dich hier schon einleben."

Mehr als mit einem Nicken und einem leicht erzwungenem Lächeln konnte ich nicht antworten.

Wir gingen weiter auf dem Weg aus Kieselsteinen. Chiron erzählte mir etwas über das Camp. Warum es errichtet wurde, wieso gerade er und Dionysos es leiteten und wie sie es sich zur Aufgabe gemacht hatten, die Halbgötter so auszubilden, dass sie sich gegen Monster verteidigen konnten.
Er zeigte mir die Arena, die Anlage zum Bogenschießen, den Wald, die umliegenden Wiesen und weitere Teile des Übungsgeländes.
Immer wieder stoppte er, um ein paar Leute zu grüßen oder wurde unterbrochen, weil sie ihn grüßten.
Es schien als wäre Chiron sehr beliebt hier.

Halbgötter?! - Percy Jackson (Luke x OC) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt