Halbgötter?! - Percy Jackson (Luke x OC)

27. Bekanntschaft

Es vergingen wieder einige Tage, vorallem einige Tage voller Strafarbeit.
Ich kannte mittlerweile alle Schwerter und Schilde des Camps und hatte mich mit den Kindern des Hephaistos sehr gut angefreundet, immerhin kannten die sich ja mit Schwertern aus.

Zusätzlich fand ich neben meinen Aufgaben und Blackjack auch noch Zeit für das Training. Natürlich hatte Chiron auch da ein Auge auf mich, zumindest nachdem ich ein Stück aus der Arena gesprengt hatte.
Das war zwar nicht mit Absicht, aber naja...

Heute war ein sonniger Tag, ein schöner Tag und genau so würde ich ihn auch ausleben.
Am Morgen joggte ich zusammen mit Blackjack die große Runde um das Camp. Mittlerweile machte er sich wirklich gut dabei.

Mein Plan heute: vom Pferd aus Kämpfen. Es gab reitende Bogenschützen, also warum nicht auch nicht auch reitende Schwertkämpfer?

Luke hätte das bestimmt für eine dumme Idee gehalten, aber wie ich ihn kannte, hätte er es mir nicht ausgeredet. Für Luke wäre es ein Vergnügen gewesen mir dabei zu zusehen, wie ich immer wieder von Blackjack flog und dann hätte er sich bestimmt selbst aufs Pferd geschwungen und mir gezeigt wie es geht.

Ein sehnsüchtiger Seufzer entkam meinen Lippen. Ich vermisste ihn immer noch mehr als ich es in Worte fassen konnte.

Den Anderen gefiel nicht, dass ich mich so distanzierte und mit niemandem reden wollte, aber sie kannten das Gefühl nicht. Sie konnten es nicht verstehen.

Der Platz war schon wieder voll mit Halbgöttern und auch einem neuen Gesicht.
Neben Percy und Grover saß ein weiterer Junge.

Seine Haare waren eine Mischung aus Aschblond und braun, nicht genau definierbar und wie kurze Dreadlocks verdreht oder eher verfilzt.
Sein blasserer Hautton und seine Statur ähnelten dem von Percy.
Von der Kleidung her war er auch eher unauffällig, doch die große schwarze Sonnenbrille auf seiner Nase war schon etwas Besonderes.

"Hey, wer ist den das?", fragte ich am Tisch angekommen.

Der Poseidonsohn und auch sein Junior Beschützer hatten genervte Ausdrücke in ihren Gesichtern. Nur Annabeth sah irgendwie wütend aus.

"Du weißt noch was du mit neulich erzählt hast? Das ist mein Halbbruder."

Der bebrillte Junge, der bis jetzt damit beschäftigt gewesen war sich den Mund vollzustopfen, hielt mir nun seine Hand hin.

"Tyson, ich heiße Tyson. Freut mich sehr dich kennen zu lernen."

"Tessa.", antwortete ich und schüttelte seine Hand.
"Du bist also auch ein Halbgottsohn von Poseidon?"

Percy holte tief Luft. Er antwortete vor Tyson, der sich den Mund mit Weintrauben vollgestopft hatte.

"Nicht direkt..."

Der bis gerade noch so unauffällige Junge nahm seine Sonnenbrille ab. An der Stelle, an der beide Augen hätten sein müssen, waren keine Augen. Tyson hatte er nur ein einziges rundes Auge in der Mitte.

"Ich bin ein Zyklop.", verkündete er freudestrahlend.

Leise war anscheinend ein Fremdwort für ihn. Seine laute Stimme hatte alle anderen Campbewohner dazu gebracht zu uns zu sehen. Percy war das alles natürlich ziemlich peinlich.

Hastig schob er die schwarzen Gläser der Brille wieder auf Tysons Nase.

"Es muss ja nicht gleich jeder wissen, okay?"

"Geht klar, Bruder."

Auf mich wirkte der Zyklop keineswegs feindselig oder gar bösartig, nicht so wie Annabeth mir Zyklopen beschrieben hatte oder wie ich es aus meinen Geschichten kannte. Tyson schien nicht so als könnte er überhaupt einer Fliege etwas antun.