30. SOS

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Ich wusste nicht mehr wie und ob die Zeit überhaupt verging, was ich allerdings wusste war, dass Luke mich, sobald ich mein Bewusstsein wieder erlangt hatte, sofort wieder betäubte und das einige Tage lang.

Mittlerweile war ich zu schwach, um mich richtig zu wehren. Das war genau was er wollte.

Natürlich sorgte Luke dafür, dass ich dauernd bewacht wurde. Er wollte vermeiden, dass ich irgendwas anstellen konnte oder gar flüchten konnte.

Heute wachte ich allein in dem Zimmer mit der Zellentür auf. Es war meine eigene, persönliche Zelle, so nett war Luke wenigstens gewesen...
Vor der Tür stand zwar ein Halbgott, aber in meinem momentanen Zustand war ich eher froh allein zu sein. Ich konnte eh nichts mehr machen.

Langsam brachte ich mich auf die Beine, ging einige Schritte und konnte mich dann gerade noch an der Couch abstützen.
Mein Kopf dröhnte. Mir war übel. Es war schon fast unmöglich mein Gleichgewicht zu halten.

"Mach langsam, Liebste. Nicht, dass du dich verletzt.", erklang die Stimme des Hermessohns zusammen mit dem quietschenden Öffnen der Tür.

"Was sollte ich so schon anstellen? Ich kann noch nicht mal richtig stehen."

Ich blaffte ihn in meiner Frustration förmlich an. Meine Stimme klang wütender als ich es beabsichtigt hatte.
Doch Luke behielt seine charmante Art. Er blieb ruhig, half mir mich hinzusetzen, auch wenn er wusste, dass ich am liebsten nach ihm geschlagen hätte und tat nicht mehr als meine Laune zu belächeln.

"Du hast mir vor ein paar Tagen mächtig Sorgen bereitet, das ist dir doch klar."

Luke setzte sich gegenüber von mir, als ob er eine Entschuldigung für mein Verhalten erwartete.
... als ob er die bekommen würde!

"Was willst du, Luke?", fragte ich genervt.

"Den Olymp stürzen, Rache, meinem Vater eins reinwürgen... Aber am meisten will ich dich."

"Und deswegen betäubst du mich? Du lässt nicht mit dir reden und planst einen unserer Freunde zu entführen! Und das tust du nur mir zuliebe?!"

Er wusste, dass ich nichts davon wollte und ich war mir sicher, dass er sich tief in seinem Inneren bewusst war, das Kronos nicht die beste Lösung war. Vermutlich hatten die Überreste des Titanen irgendeine Wirkung... Genau, sie mussten ihn verwirren! Oder irgendwie sonst beeinflussen...

Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Luke schon immer so war oder dass er das schon immer in sich hatte. Ich konnte das nicht glauben!
Ich wollte das nicht glauben!

"Tessa, entspann' dich. Ich will dich nicht schon wieder ausknocken müssen."

Ich sah ihn mit großen Augen an und rutschte dann etwas auf meinem Sitz zurück.

"Danke, Tessa... Also, du kommst hier eh nicht mehr weg, deswegen-"

"Warte! Was lässt dich denken, dass ich hier nicht entkommen kann?"

Er musste lachen.

"Wie willst du von diesem Schiff runter kommen? Also selbst, wenn du du aus diesem Raum entkommen kannst, vorallem in diesem Zustand, selbst wenn du es schaffst an der Chimäre oder den Halbgöttern vorbei zu kommen, wie willst du hier weg kommen?"

"Ich könnte Blackjack rufen. Oder Poseidon hilft mir, er ist ja immerhin mein Onkel."

Erneut musste Luke lachen, dieses mal allerdings mehr über meine Vorschläge, als über meine falsche Ernsthaftigkeit. Wir wussten beide, dass diese Ideen nicht wirklich sinnvoll waren und das machte Luke mir nun auch klar.

Halbgötter?! - Percy Jackson (Luke x OC) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt