14. Mein Cousin

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Die Wochen zogen ins Land.
Chiron hatte nichts von unserer Aktion mitbekommen. Da hatten wir nochmal Glück gehabt. Doch beim Training wäre er fast ausgerastet.
Luke hatte statt Blut nur noch Red Bull im Körper gehabt und war deswegen unglaublich aufgedreht gewesen, wohingegen ich einfach nur müde und erschöpft gewesen war.

Trotzdem hatte ich mittlerweile halbwegs Kontrolle über die Blitze, was auch Chiron und Dionysos immer wieder bewundernd anmerkten.

Blackjack ging es mittlerweile deutlich besser, so dass ich mit neben dem Training auch immer weiter mit ihm arbeitete. Ein Pegasus was ein anmutiges, stolzes Tier. Sie waren etwas besonderes, das musste man schon sagen.
Blackjack war vorallem besonders stur. Die erste Zeit verbrachte ich mehr auf dem Boden, als auf seinem Rücken.

Aber irgendwann, nachdem mir das schwarze Tier auf den Fuß gesprungen war und ich ihn angeschrien hatte, irgendwann kurz nach diesem Punkt, war Blackjack ein treuer Gefährte geworden.
Obwohl ich immer wieder belustigt feststellen musste, dass er wohl eifersüchtig auf Luke war.

Pegasus und Halbgott wurden wohl keine Freunde mehr. Blackjack spuckte Luke gelegentlich in den Nacken, zumindest wenn der vor ihm stand und ich nicht hinsah. Nach diesen Aktionen drohte Luke immer damit Blackjack einige seiner Federn auszureißen oder mir zu helfen ihm pinke Schleifen in Mähne und Schweif zu flechten.

Auch die Flugstunden mit Blackjack gestalteten sich lustig. Ich hing auf Blackjack. Beine fest um den Bauch geschlungen und die Hände in der Mähne verkrallt, flogen wir durch die Lüfte. Ein Pegasus und Höhenangst... Zwei Dinge die sich nicht so ganz vertragen.

Des Weiteren hatte auch mein Wechsel von Blau zu Rot, den wir als verlorenen Wetteinsatz erklärten, für mächtig Aufruhr gesorgt.
Laut Annabeth war ich ein Gewinn für das Team. Luke sah das anders, zumindest ab dem Punkt, an dem ich ihm mit einem Ast eins drübergezogen hatte, weil er mir das Schwert aus der Hand geschlagen hatte.

Grover hatten wir nun auch schon länger nicht gesehen, vielleicht knapp ein viertel Jahr, wenn nicht sogar noch länger... Er hatte zu uns nur gemeint einen Auftrag als Hüter bekommen zu haben, seitdem trug er über den pelzigen Beinen immer Hosen und lief mit Krücken. Ich fragte mich wie vielen Satyrn ich eigentlich schon begegnet war ohne es wirklich zu wissen...

Das Einzige was sich allerdings wirklich geändert hatte, war die Natur. Immer wieder hatte es Erdbeben, Tsunamis, Tornados oder sonstige Katastrophen gegeben, die über die letzte Zeit das Land erschüttert hatten.
Man musste kein Dummkopf sein, um zu wissen das es mit den Göttern zusammen hing.

Chiron behielt mich nun wirklich heftig im Blick. Vermutlich hätte Zeus ihn darauf angesetzt.
Der Verlust seines Herrscherblitzes, der mächtigsten Waffe im ganzen Olymp, ließ ihn fast verrückt werden.

Niemand wusste was genau im Olymp vor sich ging, bekannt war allerdings, dass sich die Götter gegenseitig angingen, Zeus allen voran. Diese Spannungen schlugen sich auch auf Camp Halfblood nieder.

Die Halbgötter stritten sich im Namen ihrer Eltern. Ich hielt mich die meiste Zeit raus und ignorierte die Provokationen, die es häufig gab.
Ich wollte nicht in den Fokus geraten.

Luke hatte den Blitz versteckt. Seiner Aussage nach war es ein sicheres Versteck auf das nichtmal ich finden würde. Sein einziger Hinweis an mich war nur, dass der Blitz geschützt ist und genau so schützend ist.
Ich verstand den Hinweis nicht, aber ich dachte auch nie wirklich darüber nach. Im Ernstfall könnte ich es überdenken, aber wer hätte gedacht, dass es mal soweit kommt?

Mitten in der Nacht wurde ich von Chiron aus dem Bett geholt. Es gab da angeblich jemanden, den ich kennenlernen sollte.
Wie sollte ich so früh noch nett sein?
Ich war müde und wollte jetzt eigentlich niemanden kennenlernen. Vor allem wer war der Idiot, der keine normalen Zeiten kannte?

Halbgötter?! - Percy Jackson (Luke x OC) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt