19. Doppelt so viel Spaß

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Nach einigen Stunden Fahrt in der mittlerweile angekommenen Nacht und einer durch Grover fast verursachten Nahtoderfahrung, waren wir in einem Motel gelandet.
Es war kein fünf Sterne Hotel, aber für eine Nacht war es durchaus ausreichend.

In der Tat fand man draußen sogar einen Pool und es gab eine 24 Stunden geöffnete Snackbar.
Worüber ich mich allerdings am meisten freute war die Gelegenheit mein Handy wieder aufzuladen. Manchmal sind es halt die einfachen Dinge auf die es ankommt.

Ein Blick auf die Karte hatte uns verraten, dass sich die nächste Perle in Nashville, genauer gesagt im Parthenon, befindet.
Was für ein Monster da nur wieder auf uns warten würde?

Percy war mittlerweile schon knapp eine halbe Stunde im Pool. Als Sohn von Poseidon war das Wasser natürlich total sein Element.

Annabeth entschied sich nach ihm zu sehen, immerhin würden wir ja auch mit unserem Blut noch genug Monster anlocken. Sie warf sich ein Handtuch über die Schulter und verließ vorsichtig den Raum. Ich konnte das erste Mal Unsicherheit bei ihr erkennen.

Grover hingegen war schon vor zwanzig Minuten an die Snackbar gegangen. Vermutlich plünderte er sie auch immer noch. Er hatte nur gesagt, er würde uns was mitbringen. Wie er das mit seinen Krücken tun wollte, hatte er nicht gesagt.

So war ich nun also allein in unserem Zimmer. Wir hatten in der zweistöckigen Anlage ein Zimmer im oberen Stock mit der Nummer 28 bekommen. Hier standen zwei Hochbetten, eine alte klapprige Couch, die mit dunkelblauem Stoff überzogen war, ein kleiner Schrank, auf dem ein alter Fernseher thronte, bei dem man sich ernsthaft fragen musste ob er noch funktionieren würde und dann waren da noch zwei Stühle.

Die Einrichtung war also im großen und ganzen alles andere als luxuriös. Man konnte sie sogar als trist bezeichnen, doch ändern konnte man es jetzt auch nicht.
Der einzige Witz war der im Waschbecken liegende Medusakopf, der Grover bei jedem seiner fünf Toilettenbesuche erschreckt hatte.

Ich nahm mein mittlerweile gelandenes Handy und ging zum Fenster. Die vergilbten Gardinen verbargen den Blick auf den Pool, doch konnte ich schemenhaft Annabeth und Percy erkennen, wie sie da draußen redeten.

Ich drückte die Kurzwahl, atmete kurz durch und nahm das Telefon an mein Ohr.

"Hey, wie geht's dir, Prinzessin?", erklang Lukes Stimme auf der anderen Seite der Leitung.

"Ich vermisse dich. Sehr sogar. Mit dir wäre das heute um einiges leichter gewesen."

"Ich vermisse dich auch. Was ist denn passiert?"

"Naja... Wir waren in diesem Gartencenter und überall war Dreck und Staub und komische Steinfiguren... Kurz gesagt, es war Medusas Versteck."

Luke atmete kurz aus. Ich glaube er versuchte sich ein Lachen zu verkneifen.

"Das ist nicht witzig!", nörgelte ich in den Hörer.

"Ich weiß. Ich weiß... Ich hab mir nur gerade bildlich vorgestellt, wie ihr vor den Figuren standet und keinen Plan hattet, was da abgeht."

Hatten wir ja auch nicht. Aber das wollte ich Luke gerade nicht so sagen. Diesen Triumph gönnte ich ihm dann auch wieder nicht.

"Und? Alle noch dabei? Keiner zu Stein geworden oder ein Körperteil verloren?"

"Sehr witzig, Luke. Nein, alle noch da. Ich hab dem Ding den Kopf abgeschlagen."

Am anderen Ende hörte ich wie Luke lachen musste.

"Tja, wie nur ungefähr 20 deiner Halbbrüder vor dir."

"Klappe. Und würdest du bitte meine Leistung zu schätzen wissen?"

Halbgötter?! - Percy Jackson (Luke x OC) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt