12. New York

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"Ich habe da eine ganz coole Idee!"

"Und die wäre?", fragte ich von meinem 'Antigone'-Buch nach oben blickend.

Luke sprang vom Geländer des Ausblicks herunter und ließ sich neben mir auf dem freien Platz des Sofas nieder.

"Du und ich. Morgen. New York."

"New York? Klingt gut, aber wie kommen wir da hin? Mit einem schwebenden Auto oder über Bahngleis 9 3/4?"

Luke grinste nur ziemlich verschlagen.

"Mach dir da mal keine Sorgen. Ich kümmere mich um alles. Du musst mir nur sagen, ob du dabei bist?"

"Ich weiß nicht so recht... Immerhin würden wir riesen Anschiss bekommen, wenn wir erwischt werden. Und bei unserem Glück ist das sogar relativ wahrscheinlich."

"Du bist doch echte New Yorkerin, oder?"

Ich rollte nur mit den Augen. Luke hatte mir gar nicht mehr richtig zugehört, sondern einfach schon gedanklich einen Plan entwickelt.

"Ja, bin ich. Aber du hörst mir gelegentlich schon zu?"

"Ja ja. Ach komm, das wird lustig."

"Na gut, aber wenn etwas schief geht, dann nimmst du es auf deine Kappe. Wann soll es denn losgehen?"

Er überlegte kurz. Man sah richtig wie es in seinen grauen Zellen arbeitete.

"Heute Nacht. So circa um 11. Ich meine, New York ist die Stadt, die niemals schläft."

"Naja, bei den Lichtern kann man auch schlecht schlafen.", grinste ich und nahm mein Buch wieder hoch, wobei mir etwas einfiel.

"Da könnte ich ja eigentlich gleich mal bei meinem Friseur anrufen. Strähnen nachfärben und so."

"Aha? Das ist auch sehr unauffällig, Tessa."

Luke konnte sich sein Lachen kaum verkneifen. Aber ich erklärte ihm, dass man das rein theoretisch auch selber färben könnte, nur sieht es halt vom Friseur einfach professioneller aus. Ich würde mir einfach eine leere Farbflasche mitnehmen, falls jemand fragt.

Drinnen machte ich dann mit Illa, einer Bekannten, einen späten Termin für heute Abend aus, zumindest nachdem ich mich tausend Fragen über meinen Aufenthaltsort, meinem Leben und sonstigem stellte.

Tja, im Endeffekt war der ganze Ärger damit geklärt. Wir würden uns heute Nacht treffen und dann zusammen nach New York schleichen.
Mein Magen drehte sich ein wenig, bei dem Gedanke an alles was passieren konnte.

Doch bevor wir uns diesem voraussichtlich dummen Plan widmeten, las ich zunächst erstmal mein Buch zu Ende.

Der Abend kam zeitiger als ich es gedacht hatte. Das Essen fiel heute nur sehr leicht aus, damit wir in NY noch etwas zu uns nehmen konnten und auch damit niemand Verdacht schöpfte.

Nur Annabeth erzählte ich beim Training davon. Sie war nicht wirklich einverstanden, aber akzeptierte mittlerweile, dass Luke mich zu einer Regelbrecherin gemacht hatte. Ich versprach ihr auch noch, ihr etwas mitzubringen.

Tja, dann war es auch schon dunkel. Wir schlichen durch den Wald, bis zum Eingang des Camps, dem großen grauen Torbogen, dessen Pforte offen stand.

"Und jetzt?"

"Entspann dich, unser Taxi ist gleich da."

Und genau in dieser Sekunde, schwang sich ein altes New Yorker Taxi in einem verwaschen-rostigem dreckig gelb aus der Finsternis und landete vor uns.

Halbgötter?! - Percy Jackson (Luke x OC) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt