Part 19

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In der Nacht wurde ich von lauten Geräuschen von draußen wach. Justin war nicht mehr neben mir und plötzlich stürmte Selena in mein Zimmer.
Sie atmete schwer und ich richtete mich auf.
„Selena was ist los?“ 
„Ich habe keine Zeit zum reden ich muss dich hier weg bringen.“ , sagte sie hastig und riss mich aus dem Bett.
„Wo ist Justin?“
„Später.“
Sie hatte eine Pistole in der Hand und ich stellte mich hinter sie.
„Bleib dicht hinter mir und stell keine Fragen.“ , knurrte sie mich an und die Situation schien ernst zu sein aber sie hätte trotzdem etwas Respektvoller sein können.
Was vor ging wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht und ich konnte nicht mal einschätzen ob ich Angst hätte.
Die Wohnung war leer. Kein Ryan, keine komischen Typen, kein Justin. Selena zog mich aus der Wohnung und wir schlichen den Hausgang hinunter. 
Vor der Türe war die Straße fast vollkommen leer. 
„Carter hat uns gefunden, wir müssen hier abhauen.“ , erklärte Selena nachdem wir zehn Minuten an irgendeiner Straßen-Ecke standen. 
„Und wohin müssen wir?“
„Ich habe keinen Plan, alle sind in irgendwelche Richtungen gelaufen. Justin war in einem Konflikt mit einem von Carter´s Jungs als er mir zurief, dass ich dich holen sollte.“ 
„Wieso habe ich das alles nicht mitbekommen?“ , fragte ich mit gerunzelter Stirn. 
„Da das alles vor dem Haus passierte. Wir wurden reingelegt.“ 
Selena sah sich um und ging schließlich weiter. Ich ging ihr nach und betrachtete sie von hinten. Ihre langen Beine, ihr kurvige Taille, ihre langen braunen welligen Haare.
Sie hatte all das was ich nicht besaß. Vielleicht war ich nur der Lückenbüßer damit Justin über sie hinwegkam? 
Tausenden Fragen schwirrten mir durch den Kopf um mir meine Ängstlichkeit nicht anmerken zu lassen. Wo war Justin und die anderen eigentlich? Was war hier eigentlich los? 
Selena ging Richtung Pier und plötzlich hörten wir Schüsse. Wir beiden zuckten zusammen und liefen ruckartig in einen Seitengasse. 
„Wir müssen ihnen helfen.“ , murmelte Selena und sah mich an. „Aber du wirst eher unfähig sein, bleib einfach hier.“
Ich wollte etwas erwidern, doch plötzlich stand ein Mann vor uns der uns grinsend entgegenkam.
„Wenn das nicht unsere schöne Selenita ist.“
„Halt dich ja von mir fern Jose.“ , knurrte Selena und Jose´s Aufmerksamkeit richtete sich plötzlich an mich.
„Du musst Allison sein, stimmt es?“ 
Er kam immer näher und Selena und ich gingen immer weiter nach hinten.
„Woher kennst du meinen Namen?“ , stammelte ich hervor und ging immer weiter nach hinten bis ich gegen die Wand prallte.
„Ach ich weiß so einiges über dich.“ , sagte er mit hochgezogenen Augenbraun und ich schluckte meine Ansammlung von Speichel hinunter.
„Was willst du von uns Jose?“ 
Erst jetzt bemerkte ich, dass dieser Typ zwei Waffen in der Hand hatte und mein Herz schlug dreifach so schnell wie vorher.
„Uns wird langweilig, wir brauchen wieder etwas Spielzeug.“ , grinste er und er ging schneller auf Selena zu.
Er wollte sie schlagen doch sie wehrte sich und das ziemlich schnell und geschickt. Ich hatte solche Angst, dass der mich auch noch angriff, denn ich konnte mich nicht so verteidigen wie Selena es konnte. 
„Alli, lauf!“ , schrie Selena und das Adrinalin in mir machte meine Beine selbstständig.
Ich lief irgendeinen Weg entlang bis ich erkannte, dass ich an einem Hafen war. Ich lief und lief bis ich vor jemanden am Boden liegenden stoppte. Es war Ryan.
Er hatte die Augen halb geschlossen und überall war Blut.
„Ryan.“ , schrie ich und schüttelte ihn. „Hörst du mich?“ , fragte ich histerisch und er nickte leicht.
Die Erinnerungen an den Abend als Justin angeschossen wurde kamen in mir hoch und ich konnte die Tränen dir mir kamen nicht stoppen. Ich zog meine Jacke aus und band sie um seinen Körper und um die Stelle wo er angeschossen wurde.
„Wir müssen dich hier irgendwie weg bringen.“ , murmelte ich und sah mich um.
„Du musst hier weg Alli, sie wollen dich.“ , knurrte Ryan mit schwerem Atem.
„Wieso mich?“ , fragte ich ängstlich und versuchte Ryan auf zu helfen.
„Alli!“ , hörte ich Justin schreien und ich zuckte auf und plötzlich sah ich wie drei Männer vor mir standen mit der Waffe auf mich gerichtet.
Ich weitete meine Augen und ich fühlte wie mein Herz in die Hose rutschte. Justin war einige Meter hinter den Männern und versuchte zu mir zu gelangen doch zwei weitere Typen erschwerten ihm den Weg.
Plötzlich gab es einen Lauten Knall und ich spürte nur noch einen stechenden Schmerz in meinem Bein. Ich sackte in mich zusammen und hörte nur noch Justin schreien.

„Allison! Allison! Wach verdammt noch mal auf.“ 
Langsam versuchte ich mich zu bewegen. Dann spürte ich wie mir jemand eine Ohrfeige verpasste und ich riss meine Augen auf.
„Na endlich.“ , knurrte Selena.
Ich lag auf einem kalten Betonboden und hatte nur irgendein Nachthemd an, wie sie es früher immer anhatten. Selena hatte das gleiche wie ich an und ich zuckte auf.
„Was habe ich da an?“ , zitterte ich und Selena leckte sich über die Lippen.
„Ich habe es dir angezogen, beruhige dich.“ 
„Wo sind wir?“ , hackte ich weiter und Selena schnaubte.
„Ich weiß es nicht, das letzte was ich mitbekommen habe war, wie mich Jose in diesen Wagen gestopft hatte. 
„Was wollen die von uns?“ 
„Die machen Druck, damit Justin sein Geld zurück zahlt.“ 
Ich nickte.
„Aber wieso entführen sie uns dann?“ 
„Bei dir ist das doch offensichtlich oder?“ , murmelte Selena genervt und ich runzelte die Stirn. „Er liebt dich und die wissen das. Justin würde alles tun um dich hier rauszubringen. Der älteste Trick den es nur gibt.“
„Er würde auch alles tun um dich hier rauszubringen. Du bist ihm bestimmt genauso wichtig.“ 
„Lassen wir das Thema einfach und hoffen, dass dieser Scheiß hier bald endet.“
Selena wirkte gelassen was ich an ihr zu diesem Zeitpunkt wirklich bewunderte. Als ich versuchte aufzustehen, spürte ich einen stechenden Schmerz in meinem Bein und sackte sofort wieder auf den Boden.
Ach ja ich wurde angeschossen. 
„Das mit dem Aufstehen kannst du die nächsten paar Stunden vergessen.“ , bemerkte Selena und starrte an die Wand.
„Hast du irgendwelche Verletzungen?“ , fragte ich und Selena schüttelte den Kopf.
„Von diesen paar Kratzern werde ich schon nicht sterben.“
Es wurde ruhig und ich hörte eine Männer Stimme von draußen die Näher zur Tür kam. Ich sah zu Selena die immer noch gegen die Wand starrte, doch als die Tür aufgerissen wurde zuckte sie auf und sah dem dunkelhäutigen Typen ins Gesicht. Neben ihm stand eine Frau mit Kleidung in der Hand. 
Sie schmiss es uns hin.
„Zieht das an.“ , sagte sie kurz und knapp und schmiss die Tür wieder zu. 
Die Kleidungsstücke bestanden aus einer Jeans und einem Top.
„Wenigstens etwas normales.“ , murmelte Selena und entledigte sich ihres Nachthemdes.
Bei mir dauerte das Umziehen etwas länger, da ich mich nur schwer bewegen konnte und es ziemlich schmerzhaft war. 
Zehn Minuten später wurde die Tür wieder aufgerissen und die Frau und der dunkelhäutige Typ kamen auf uns zu. 
Der Typ packte mich am Arm und zog mich auf. Schmerzerfüllt piepste ich etwas, da es weh tat auf den Beinen zu stehen. 
„Leg den Arm um mich.“ , murmelte er leise und für kurze Zeit sah ich ihn misstrauisch an.
„Jetzt mach schon.“ , knurrte er und ich tat was er sagte. 
Dann humpelte ich der Frau nach und wir wurden in eine riesen große Lagerhalle gebracht. Dort waren weitere Männer, die in Gesprächen waren. Alle hatte eine Waffe in der Hand und ich fing wieder an zu zittern. Die würden mich doch nicht umbringen oder? 
Selena zickte etwas mit der Frau herum und schließlich blieben wir in der Mitte des Raumes stehen und ein Mann mit Lederanzug kam auf uns zu. Er hatte fettiges Haar und mehr als fünf Ringe an seinen Fingern.
Meine Nägel kratzen sich in den Rücken des Mannes, da ich immer wieder meine Balance verlor. 
„Seht an, Seht an wen haben wir den hier. Bieber´s Schlampen.“ 
Ich biss mir auf die Lippen und ich sah zu Selena, die sich ebenfalls ihre Beschimpfungen unterdrücken musste.
Der Typ kam näher an mich ran und wanderte mit seinem Blick zwischen mir und Selena.
„Dich kenne ich ja schon Selenita.“ , sagte er mit flackernden Augen. „Schade, dass wir uns unter diesen Umständen wiedersehen müssen.“ 
Er legte seine Finger an mein Kinn und er sah zu dem Typen.
„Du bist mir jedoch unbekannt, aber ich habe eine Ahnung wer du bist.“ , hauchte er gegen mein Gesicht und mir kam das Kotzen. „Du wirst auch wissen wer ich bin, mich kennt einfach jeder.“ , sagte er prahlerisch und somit schoss es mir.
„Carter.“ , knurrte ich und Carter fing an etwas zu grinsen.
„Schlaues Mädchen.“ , sagte er als er mir einen Klaps auf den Hintern verpasste. 
„Lass deine Pfoten von mir du Mistkerl.“ , ich konnte es mir nicht unterdrücken und Carter lachte.
„Da haben wir ja ein zickiges Kätzchen.“ 
Er legte seine Hand in die Innenseite meines Oberschenkel und ich konnte nicht anders und schlug auf seine Hand. 
Meine Strafe bekam ich schnell zu spüren, denn er verpasste mir eine heftige Ohrfeige und ich fiel zu Boden.
„Der Boss bin immer noch ich.“ , knurrte er. 
Carter kniete sich vor mich.
„Und wenn du nicht gehorchst kann ich dich ganz schnell zum Schweigen bringen.“
Als er das sagte brachte er seine Waffe hervor und hielt sie mir gegen den Kopf

Rollercoaster of my feelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt