Brett und Jenny

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Mit schmerzenden Knochen versuchte ich mich aus meinem Bett zu erheben, doch meine Arme knickten immer wieder unter meinem Gewicht zusammen. Seufzend zog ich mich letztendlich am Bettgestell in eine sitzende Position. Meine Sicht war leicht verschwommen und mein Kopf pochte, doch das war ich mittlerweile schon gewöhnt. Die letzten Wochen waren die reinste Hölle für mich. Der Druck der in der Schule auf mir lastete wurde zu Hause von meinen Eltern nur noch unerträglicher gemacht.

Sie erwarteten pausenlos gute Noten und wenn ich einmal nicht zu den Besten gehörte machten sie mir fürchterliche Vorwürfe, dabei tat ich doch alles was ich konnte. Meine Beziehung mit Brett litt leider auch schon unter der jetzigen Situation. Wir sahen uns nur och selten und ich hatte das Gefühl, als würde er sich immer weiter von mir entfernen.

Ächzend erhob ich mich und betrachtete mich im Spiegel. Ich hatte tiefe Augenringe und meine Haut war ungesund blass. Es war furchtbar mich so zu sehen und das alles nur weil ich meine Eltern stolz machen wollte. Mit schlurfenden Schritten ging ich nach unten in die Küche, in der mich bereits meine Mutter erwartete. Sie schenkte mir ein kleines Lächeln und wünschte mir einen guten Morgen, doch ich gab nur eine gemurmelte Begrüßung von mir.

" Und weiß du schon wie deine Zeugnisnoten sind?", fragte sie mich nach dem ich mich an den Esstisch gesetzt hatte. Ich schüttelte den Kopf und blickte auf meine im Schoß verschränkten Finger. "Vergiss nicht, dass Collage nimmt dich nur wenn du dich bemühst", sagte sie eindringlich und drehte sich zu mir. Sie durchbohrte mich förmlich mit ihren Augen, doch ich gab nur einen leisen Seufzer von mir.

Meine Mutter tat es mir gleich, stellte mir jedoch wenige Minuten später mein Frühstück vor die Nase. Dieses bestand aus 2 Stück Bacon und einem Toast mit Ei. Ich blickte es an und obwohl mein Bauch beängstigend laut knurrte schob ich es leicht von mir. Schon allein bei dem Gedanken mich auf etwas anderes als lernen zu konzentrieren wurde mir schon beinahe übel. Ich blieb noch einige Minuten sitzen und aß dabei etwas widerwillig die Hälfte einer Bacon scheibe.

Danach erhob ich mich schnell und stürmte schon regelrecht zurück in mein Zimmer. Kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen klingelte plötzlich mein Telefon. Etwas aufgewühlt schnappte ich es mir und ging dran. "Hey Honey", meldete sich mein Freund. Laut ausatmend begrüßte ich ihn ebenfalls. Meine Stimme hörte sich dünn und zerbrechlich an und genau so fühlte ich mich auch.

"Hast du Lust dich mit mir und dem restlichen Rudel zu treffen. Wir haben uns schon so lange nicht mehr gesehen," fragte er hoffnungsvoll. Es tat mir so unfassbar leid, doch ich musste lernen. Nächste Woche stand ein wichtiger Test in Biologie bevor. "Es..es tut mir leid, aber," tief ausatmend unterbrach ich mich selbst. Ich hasste mich in diesem Moment so verdammt sehr dafür, dass ich ihm schon wieder absagen musste. Doch bevor ich meinen Satz zu ende sprechen konnte, begann Brett wieder zu reden.

"Jenny ich liebe dich, aber du richtest dich mir diesem Lernmarathon noch zu Grunde. Denk darüber nach," damit legte er auf.

Mit Tränen gefüllten Augen blickte ich auf das stumme Handy in meiner Hand. Er hatte ja Recht, aber wie sollte ich das bitte meinen Eltern erklären. Da versteckte ich mich lieber weiter hinter meinen Lehrbüchern, als die enttäuschten Gesichter von ihnen zu sehen.

Wütend auf mich selbst schleuderte ich mein Telefon von mir und gab einen lauten Schrei von mir. Ich hatte einfach das Gefühl als würde mir alles aus den Händen gleiten und ich konnte rein gar nichts dagegen tun. Mit Tränen nassem Gesicht fegte ich alle Sachen von meinem Schreibtisch. Dabei tanzten schwarze Punkte vor meinen Augen, die bei jeder Sache die den Weg auf den Boden fand größer wurden, bis alles auf einmal schwarz wurde.

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Nach Luft schnappend schreckte ich hoch, wurde jedoch sofort von dem grellen Licht das in mein Gesicht schien zurück in die liegende Lage gezwungen. Ich versuchte meine Augen mit meiner Hand vor den Strahlen zu schützen, doch kaum hatte ich sie gehoben war das Licht verschwunden. Meine Hand die immer noch in der Luft schwebte wurde von einer anderen umschlossen. Da ich nicht wusste wer neben mir saß, geschweige denn meine Hand hielt versuchte ich sie aus dem Griff des Unbekannten zu befreien, doch dann vernahm ich plötzlich eine bekannte Stimme.

"Beruhig dich Honey," sprach Brett leise.

Ich musste einige Male blinzeln bevor sich meine Sicht soweit klärte, das ich meinen Freund erkennen konnte. Sein Gesicht war mit Sorgen erfüllt und schon allein bei seinem Anblick zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen. "Was ist passiert und wo bin ich?," fragte ich mit heiserer Stimme. Selbst bei den wenigen Worten die ich sprach kratzte mein ganzer Hals.

"Du bist zusammen gebrochen. Deine Mom hat dich in deinem Zimmer gefunden und ins Krankenhaus gebracht," beantwortete er meine Frage. Seine Finger strichen dabei immer wieder sanft durch meine Haare, wodurch sich all meine Härchen aufstellten. Ich brauchte ein paar Minuten um zu realisieren was Brett gesagt hatte, doch als mir bewusst wurde was er mir erzählt hatte weiteten sich meine Augen.

Mein Freund, der meinen veränderten Gesichtsausdruck bemerkt hatte strich beruhigend über meine Hand und blickte mich mit einem liebevollen Lächeln an. Doch kaum hatte ich dieses erwidert sah er mich ernst an. "Wie konnte das passieren Jenny?", fragte er mich. Mein Herz fing an zu rasen und mein Atem ging etwas schneller, doch ich musste es ihm endlich sagen. Er hatte die Wahrheit verdient. Ich atmete tief ein bevor ich begann zu sprechen.

"Ich hab dir doch schon mal davon erzählt wie versäßen meine Eltern sind, wenn es um das Thema Noten geht. Sie wollen immer das Beste aus mir rausholen. Anfangs verstand ich es ja noch, doch in den letzten Wochen wurde es immer schlimmer. Sie wollten das ich pausenlos lerne und mich für so viele Collages wie nur möglich bewerbe. ich habe versucht mich ihren Ansprüchen anzupassen, doch nach gewisser Zeit waren sie selbst damit nicht mehr zufrieden. Das führte dazu, dass ich selbst auch nicht mehr mit meiner Leistung in Einklang war. ich habe mir immer mehr abverlangt und habe dabei jedoch die wichtigsten Dinge vergessen. Mein Gewicht hat rapide abgenommen und meine Gesundheit auch."

Während ich geredet habe, hatte ich angefangen zu weinen. Dies bemerkte ich jedoch erst, als ich eine meiner Tränen auf meinem Arm spürte.

Brett der geschockt von meinem Geständnis war nahm mich fest in den Arm und flüsterte mir immer wieder beruhigende Sätze ins Ohr. Das Schlimmste stand mir jedoch noch bevor, denn ich musste es noch meinen Eltern erklären. Schließlich fand man seine Tochter nicht täglich bewusstlos in ihrem Zimmer.

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Hey Jenny/deletename  ich hoffe ich konnze deine Vorstellungen erfüllen. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben. Sollte jedoch etwas nicht stimmen kannst du es ruhig sagen:)

ᴛᴇᴇɴ ᴡᴏʟғ ᴘʀᴇғᴇʀᴇɴᴄᴇs/ɪᴍᴀɢɪɴᴇsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt