Kapitel 6

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Die zwei Wochen gehen viel zu schell vorbei. Es ärgert mich. Das Dylan das einfach entschieden hat. Jetzt bleibt mir nichts anderes übrig. Natürlich habe ich mich auch mit Lariel getroffen. Unsere Treffen sind allerdings immer kürzer geworden. Überall sind Wachen stationiert. Angestellte des Schlosses laufen herum, in Vorbereitung auf den Ball, der Heute Abend stattfinden soll.
Ich kann es wenigstens arrangieren, dass ich zu der Kleider Anprobe, der Prinzessin kommen darf. Mit der Erklärung, ich sei die einzige Weibliche Soldatin. So stehe ich als Wache zur Verfügung.
An der Wand gelehnt, stehe ich in Lariel's Zimmer und beobachte wie zwei Zofen sich ständig streiten, welches Kleid wie angezogen wird, welches Diadem besser passt, zu welchen Schuhen das niedlicher aussieht. Dementsprechend ist auch Lariel's Gesichtsausdruck. Sie wirkt genervt, was ich nur zu gut nachvollziehen kann. Sie wird ständig an- und ausgezogen. Dann zupft man hier an ihr rum, und pudert da ein wenig, schnürt das Korsett unter den Kleidern so eng, dass man meinen könnte Lariel kippt gleich wegen Sauerstoffmangel um. Ich habe Mitleid mit ihr. So langsam verliert sie die Geduld. Drei Stunden sind wir schon hier. Ohne eine Verschnaufpause. Lariel kann sich nicht einmal hinsetzen. Nach dem die beiden wieder anfangen zu streiten und zu diskutieren, verlassen sie das Zimmer, um etwas zu holen. Die schwere Hölzerne Tür fällt ins Schloss, und die braunhaarige Schönheit taumelt auf mich zu. "Ich kann nicht mehr", nuschelt sie und fällt mir in die Arme. Ich halte sie fest und streiche ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht, und sehe sie, voller Mitgefühl, an. "Ich würde dich ja gerne entführen, aber das würde jetzt wirklich auffallen..", sage ich leise. Sie vergräbt ihr Gesicht in meiner Oberweite, so wie sie das eigentlich immer macht. Und ich muss sagen, man gewöhnt sich dran. "Weiche heute nicht von meiner Seite, hast du verstanden..", befehlt sie murmelnd. Ich nickte. "Aber natürlich, nicht im Traum.." Sie lächelt und richtet ihren Blick zu mir hoch, sie möchte unsere Lippen vereinen, doch die zwei Chaotinnen platzen plötzlich rein. Ich stoße Lariel ein paar Zentimeter von mir weg, und lege meine Hand auf ihre Stirn. "Sind die Kopfschmerzen jetzt besser geworden, Prinzessin?", frage ich sanft und lasse meine kalte Hand auf ihrer Stirn ruhen. Sie versteht und nickt. "Ja, viel besser... Danke," antwortet sie. Sobald ich meine Hand von ihr löse, nehmen die zwei Elbinnen sie wieder in Beschlag. Lariel wirft mir einen flehenden Blick zu. Ich lächele und werfe ihr einen du-schaffst-das-schon Blick zu. Ich puste ihr noch zärtlich einen Kuss hinterher, und sie kichert.

Es vergehen weitere zwei Stunden. Dann ist sie endlich fertig. Sie ist wunderschön. Sie trägt ein fliederfarbenes Kleid, welches lange Ärmel hat und von den Schultern bis zum Handgelenk offen ist. Ein goldener Gürtel ziert ihre Schlanke Taille. Ihr Haar ist so schön und gelockt wie eh und je. Und ein Diadem, welches schimmert wie Abertausende Sterne am Himmel, schmückte ihre Stirn. Die Zofen sind hin und weg. Und ich? Ich kann nur starren. Sie ist so atemberaubend schön. Sie bemerkt meinen Blick auf sich ruhen. Ihre Augen schimmern und sie schenkt mir ein Lächeln. Sie bedankt sich bei den beiden, und schickt sie raus. Sie schließen die Tür hinter sich. Endlich Ruhe. Lariel kommt auf mich zu. "Na, gefällt dir was du siehst?", fragt sie mit einem spielerischen Unterton. Dabei lässt sie ihre Fingerspitzen an meiner Wange hinunter gleiten zu meinen Kiefer. Dann weiter runter über meinen Hals. Mein Herz fängt an wie wild zu pochen. Und ich bekomme eine Gänsehaut am Hals. Ich lächle und flüsterte. "Mir gefällt was ich sehe, sogar sehr" Sie kichert und spielt nun an meiner Bluse rum. "Ich würde dich auch zu gern in einem Kleid sehen", haucht sie. Dabei starrt sie auf den Knopf meiner Bluse, den sie dann vorsichtig aufknöpft. Würde ich das immer so tragen, muss ich angst haben Dylan über den Weg zu laufen. Und das wäre mir auch viel zu freizügig. Ja, es ist nur ein Knopf, aber so bin ich halt. "Irgendwann, bestimmt meine Prinzessin ~", gebe ich als Antwort zurück. Sie lächelt mich an. Ich habe auch nichts anderes erwartet. Dann ergreife ich meine Chance und lege sanft meine Lippen auf ihre. Sie erwidert den Kuss mit ihren weichen Lippen, und krallt sich an meine Bluse, und zieht mich leicht runter. Ich drehe sie so, dass sie nun an der Wand lehnt, und ich einen Arm neben ihrem Kopf platziere. Ihr Griff lockert sich nicht. Im Gegenteil. Der Kuss wird langsam inniger, und ich stupse leicht mit der Zungenspitze an ihre Lippen, um nach Einlass zu bitten. Sie gewährt ihn mir. Somit lasse ich meine Zunge leicht an ihrer entlang gleiten, und fange an sie zu kraulen. Dieser Kuss ist so leidenschaftlich wie schon sehr sehr lange nicht mehr. Ich habe das vermisst. Ihre Wärme. Ihre Nähe. Mein Herz schlägt so stark, ich muss befürchten, dass sie es hören könnte. Meine Wangen sind leicht rosa und unsere Augen sind geschlossen.
Nach einer Weile lösen wir uns voneinander. Ihr Blick ist nach unten gerichtet, als ich meine Augen aufmache. Ich kann nicht anders als sie anzusehen. Sie knöpft meine Bluse wieder zu. Ich lächle und nahm ihr Kinn sanft, und hebe ihren Kopf leicht an. Mit meinem Daumen streiche ich sanft über ihre Unterlippe. Sie schließt die Augen und wirkt jetzt viel entspannter. Ich lehne mich vor zu ihrem Ohr und flüstere: "ich liebe dich~" Ihre Wangen nehmen einen zarten rosa Ton an und sie lächelt. "Ich liebe dich auch Mey~..", haucht sie. Ich lächle. Ihre Augen schimmern. Ich nehme ihre Hand und führe sie zur Tür. "Ich begleite Sie zum Saal, wenn Sie gestatten Hoheit~" Sie nickt zustimmend. Ich nicke und öffne die Tür.

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My love is on ice // Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt