Als ich wach werde, befinde ich mich in einem viel zu warmen Zimmer. Dennoch liege ich auf etwas kaltem. Ich blinzle und stelle fest, dass der Raum zum Glück nur gedämmtes Licht hat. Ich schaue mich um. Ich bin beim Heiler. Dieses Zimmer kenne ich sehr gut. Als ich ein Kind war, bin ich hier sehr oft gewesen, da ich keine Kontrolle über meine Fähigkeiten hatte. Der Raum ist in braun- und grün Tönen gehalten. Kerzen brennen die auf magischer Weise in der Luft schweben und auf Bücherregalen stehen. Die Bücher sehen sehr alt aus, aber dennoch wertvoll und stahlen das vielseitige Wissen aus. Es gibt keine Fenster und der Raum ist wie eine Kuppel geformt. Es ist sehr gemütlich hier. Ein süßlicher Duft zieht durch das Zimmer und lässt einen ganz benebelt fühlen. Aber der Bärtige ist nirgends zu sehen. Stattdessen höre ich eine Stimme aus der dunklen Ecke. "Du bist wach..", stellt die männliche, tiefe, harte, und doch ruhige Stimme fest. Ich wende meinen Blick in die Ecke und meine Augen weiten sich. "Ma..Majestät..??", stottere ich. Der König steht nun vor mir und mustert mich. Sein Blick ist eiskalt und prüfend. "Du hast sicherlich einige Fragen. Du kannst sie gerne stellen. Allerdings kann ich mir denken was du fragen willst.", sagt er. Er hat langes braunes Haar, welches in einem wunderschönen Geflecht seinen Rücken hinab fällt. Seine Krone ist Silber und sein Gewand ebenso. Seine blauen Augen durchbohren mich förmlich. Seine spitzen Ohren passen sehr gut zu seinen markanten Gesichtszügen. Hohe Wangenknochen, eine spitze Nase und wohlgeformte Lippen. Seine Stimme klingt ruhig, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass er etwas wusste. Etwa das zwischen seiner Tochter und mir? Aber wie hat er das nur herausfinden können? Und seit wann?
"Du bist beim Heiler, was du sicherlich schon mitbekommen hast. Du konntest deine Kräfte nicht kontrollieren, da du noch geschwächt warst", erklärt er kurz und knapp. Ich nicke. "Habe ich jemanden in Gefahr gebracht, Sir?", frage ich vorsichtig. Seine Mundwinkel ziehen sich für Sekunden zu einem sanften Lächeln. "Nein, mach dir keine Sorgen. Du warst keine Gefahr." Da bin ich ja erleichtert. Ich atme tief durch. Moment. Ich habe ja gar keine Schmerzen mehr. Ich setze mich auf. "Ich bin hier weil ich möchte, dass du in den Thronsaal kommst, wenn du soweit bist. Lass dir Zeit", bittet er mich und dreht sich um, und verlässt das Zimmer, ohne auf meine Antwort oder eine Reaktion zu warten. Ich starre ihm noch lange hinterher.
Weiß er es tatsächlich? Was ist mit Lariel? Ist sie in Ordnung? Und wie lange liege ich hier eigentlich?
Diese und noch mehr Fragen schwirren in meinem Kopf umher.
Ich lasse mein Gesicht in meine Hände sinken. "Verdammt...!", murmle ich.
Ich hatte mir geschworen, nie wieder die Kontrolle zu verlieren.
Verärgert, ängstlich und nachdenklich schwinge ich meine Beine über die Kante der Liege, die übrigens aus Eis besteht, da ich damit in Berührung gekommen bin. Ich verlagere mein Gewicht auf meine Füße und stehe auf. Wahnsinn! Dieser alte Mann ist doch ein Genie. Mir ist nicht schwindelig und ich fühle mich besser.Auf dem Weg zum großen Saal denke ich viel nach, vor allem an sie. Es tut gut von den anderen, die mir entgegen kommen, gegrüßt und angelächelt zu werden.
Am Thronsaal angekommen, wird mir von den Wachen die große Tür geöffnet, und meine gute Laune verabschiedet sich als ich Dylan sehe.
Ja geil!
Aber meine Augen weiten sich als ich Lariel sehe. Sie Lächelt und ihre wunderschönen Augen funkeln. Man sieht ihr die Erleichterung an. Dann sehe ich zum König. Er sieht sehr majestätisch aus. "Danke, dass du so schnell wie möglich kommen konntest!", begrüßt er mich. Ich nicke und lächle kurz. "Sie haben mich herbestellt Euer Majestät?", frage ich. "Oh ja, das habe ich. Ich möchte etwas mit dir besprechen!", seine Miene wird ernst und seine Stimme hart. Ich schlucke den dicken Kloß runter. Oh oh.Er erhebt sich und hebt seine Stimme, was mich sehr erschreckte. "Auf die Knie!", befehlt er mir und ich folge diesem Befehl, mit dem Gesicht zu Boden gerichtet. Ich stütze mich auf mein linkes Knie, und lege einen Arm auf das Rechte. "Ich habe einen Auftrag für dich, Meylea!", fängt er an. "Vater..!", höre ich Lariel protestieren, doch er erhebt seine Hand und bringt sie somit zum schweigen. "Was wäre das für ein Auftrag, Sir?", frage ich. Was wird es wohl diesmal sein? Patrouille? Jemanden oder etwas abholen? "Ich möchte, dass du der Leibwächter von meiner Tochter wirst!", befehlt er. Und in diesem Moment rutscht mir mein Herz in die Hose. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet!
"Ja, Sir!", rufe ich mit fester Stimme. "Gibt es einen Grund, für diesen plötzlichen Entschluss, Eure Hoheit?", frage ich. "Allerdings! Die Zeiten haben sich geändert. Es ist gefährlicher geworden. Ich möchte nicht das meiner Tochter etwas zustößt!", erklärt er. Ich lächle. "Ich verspreche Ihnen, Sir, dass Ihrer Tochter, der Prinzessin nicht ein Haar gekrümmt wird!", versichere ich. Er lächelt. "Genau wie ich es von die erwartet habe!", sagt er stolz. "Du hast die Kräfte deiner Mutter, aber dein Talent, deinen Ehrgeiz und deine Treue von deinem Vater!", fügt er noch hinzu. Ich nicke. "Danke, Majestät. Ich weiß das sehr zu schätzen!", antworte ich und sehe auf. In das bezaubernde, überglückliche Gesicht meiner Prinzessin. Ihr Lächeln ist wie ein strahlen. "Du wirst immer an ihrer Seite sein! Wenn dir etwas auffällt, oder etwas vorgefallen ist, wirst du mir das sagen! Ich möchte nicht, dass ihr jemand zu nahe kommt!", befehlt er mir, was ich mit einem Nicken beantworte. "Ja, Verstanden!" Er nickt. "Ich vertraue dir, und nun erhebe dich!", beendet er seine Ansage. Ich richte mich auf.
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My love is on ice // Abgeschlossen
FantasyLiebe ist nicht immer einfach. Vor allem nicht wenn man auf Mädchen steht. Das muss auch die junge Elbin Meylea erfahren. Als Kriegerin verliebt in die wunderschöne Prinzessin ~ ❤️ ~ Drama ~ Romance ~ Girl X Girl ~ Fantasy