Kapitel 12

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Wir werden angestarrt. Aber wieso? Hat uns jemand mal gesehen und geplaudert? Oh nein. Weil ich mit der Prinzessin unterwegs bin, welche sich an meinen Arm klammert. Ich kann ihre besorgten Blicke spüren, und die neugierigen der anderen. Nun, vielleicht auch zurecht. Ich habe das Gefühl von Schritt zu Schritt zittriger und schwächer zu werden. Dadurch werden wir auch immer langsamer. Die Gänge ziehen sich ewig lange hin, wie die Schleimspur einer Schnecke.
Zum Glück kommt Dylan um die Ecke. Er ist also am Leben. Diese Tatsache lässt mich, erschreckender Weise, erleichtert aufatmen. Als er uns bemerkt, verbeugt er sich, den Blick zu Boden gewendet. "Guten Tag, Prinzessin!", grüßt er sie höflich. Er schaut auf und unsere Blicke treffen sich. "Kleines, ich sehe dir geht es Gott sei Dank besser", stellt er fest. Ich nicke, auch wenn es nur teilweise stimmt, und spüre wie Lariel bei dem Wort "Kleines" zusammen zuckt. Er lächelt. Typisches Dylan - Macho - Lächel. Ich rolle mit den Augen. "Dylan, hör zu, ich möchte mich bei bedanken. Du hast mein Leben gerettet", murmle ich, und werde nich blasser. Mir wird leicht übel, was mir das Reden ein wenig schwerer macht. ".. aber das heißt nicht das..", ich muss aufhören und atme schwer. Reden und atmen ist gerade irgendwie sehr anstrengend. Was ist los mit mir? "Mey?..", fragt Lariel besorgt. Ich atme tief durch. "... das wir uns niemals so gut verstehen werden, wie du es gerne hättest", fahre ich fort. Er kichert daraufhin nur. "Irgendwann wirst du auch mit mir sehr gut auskommen, Kleines", widerspricht er mir selbstsicher. Arroganter Mistkerl.
Lariel wird rot, allerdings vor Wut. "Das denke ich nicht!", fährt sie ihn an. Verwirrt und erstaunt sieht Dylan die Prinzessin an. "Bitte?!", fragt er nur, und scheint etwas perplex. Sie funkelt ihn weiter an. Da haben wir den Salat. Lariel lässt mich los und stapft auf ihn zu. Was trotzdem noch sehr anmutig und elegant aussieht. Ich lehne mich gegen die Wand. Meine Beine fangen an zu zittern und alles um mich herum beginnt sich zu drehen. Was ist los? Was passiert mit mir? Alle Geräusche hören sich gedämmt an, und verzerrt. Es nervt mich und ich schließe kurz meine Augen. Lariel diskutiert mit Dylan, allerdings kann ich nicht richtig verstehen was gesagt wird. Ich öffne meine Augen und sehe im Augenwinkel leicht verschwommen, wie sich etwas über die Wand zieht. Ich weiche erschrocken zurück, und taumle nach hinten. Eis?? Ich wirble herum und sehe zu Boden. Unter meinen Füßen breitet sich eine Eisschicht aus. Ich taumle weiter gehen die andere Wand die sofort gefriert. In dem Moment drehen Lariel und Dylan sich zu mir. "Meylea?!", rufen beide wie aus einem Munde. Meine Knie werden ganz weich, und bevor ich auf dem harten Steinboden aufkomme und ihn küsse, fängt Dylan mich auf. Sehr starke Arme. Nicht schlecht. Warte was?
Ich kann wieder meinen Namen hören. Ich hasse es wenn ich Schwäche zeige. Allerdings kann ich gerade nicht anders, da ich mich nicht Bewegen kann. Mein Brustkorb senkt und hebt sich langsam. Ich kann noch hören wie Dylan verzweifelt meinen Namen ruft, Lariel, die auf das Eis, welches sich weiter ausbreitet, aufmerksam macht, und dann wird alles Schwarz, und still.

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My love is on ice // Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt