Kapitel 16

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Ich komme gerade noch 'rechtzeitig' zur Teeparty der Holden Damen. Lariel und sechs weitere Prinzessinnen oder adlige Frauen sitzen zusammen an einem runden, weißen Tisch, welcher mit Kerzen und weißen Blüten geschmückt ist. Sehr edles Porzellan mit Tee oder Kuchen stehen in der Tischmitte. Sie sitzen alle da und kichern und quatschen und tratschen über Gott und die Welt. Ich könnte das nicht. So viel Getratsche und dieses gespielte freundlich sein, wenn du jemanden 'beleidigst' und dann noch zuckersüß lächelst. Oh nein das wäre ich nicht. Und wenn ich schon höre das Evelin's zartes biestiges Stimmchen höre, baut sich in mir schon ein sehr starkes Gefühl von Ungeduld und negativen Energien auf. Was kann denn daran so spannend sein, über die Fürsten und Könige und Prinzen zu reden, und welcher davon wohl am hübschesten sei, oder ein richtiger Gentleman ist, oder wohl am besten im Bett. Diese Themen...! Oder am besten sind immer noch die, die anfangen über die nicht anwesenden zu reden. "Oh habt Ihr letztens auf dem Frühlingsball Fräulein So und so's Kleid gesehen? Fürchterlich! Ihr Geschmack ist außerordentlich seltsam!" Oder "Habt Ihr schon gehört, dass die eine da versucht hat mit dem und dem zu flirten? So ein kleines Luder, wenn Ihr mich fragt!" Aber wenn sie dann wieder anwesend sind, sind sie die besten Freunde, und der schlechte Modegeschmack und das Flitchen-verhalten sind vergessen. Komisch.
Als Leibwächter stehe ich hinter meiner Prinzessin und beobachte das Geschehen. Von dem Gesprächsthema bekomme ich die Pest, und versuche somit nicht zuzuhören. Lariel ist ein einziger Blickfang, und es fällt mir schwer meinen Blick abzulenken. Sie trägt ein weißes Kleid, mit einem Rollkragen der aus spitze besteht und sich bis zum Dekolleté nach unten zieht. Sie hat keine Ärmel und ihr Haar trägt sie offen und lockig. Ein Silbernes Diadem ziert ihre Stirn und ihre Augen funkeln. Da versuche mal deine Konzentration zu behalten. Ich lächle stolz. Ich habe schon eine bezaubernd hübsche Freundin.
Gott sei Dank ist der Kaffeeklatsch in gut zehn Minuten vorbei, und die Damen verabschieden sich mit einem Küsschen hier und Küsschen da. Und Tschüss, da ist die Tür!
Nachdem auch die letzte verschwunden war, endlich, atme ich erleichtert auf. Ohne Worte verlassen Lariel und ich den Saal. Ich beiße mir leicht auf die Lippe und ziehe sie dann in einen dunklen Seitengang. Sanft drücke ich sie an die Wand und lehne meinen Arm neben ihren Kopf, an die kalte Steinmauer. Sie schaut zu mir hoch, mit einem belustigtem Funkeln in ihren Augen. "Evelin und Amania haben sich wieder vertragen~", raunt sie mir ins Ohr als sie mich sanft aber ruckartig zu sich runter zieht. Ihr verführerischer Blick zieht mich sofort in einen Bann, den man nur schwer bis gar nicht entkommen kann. "Du weißt, dass mir das ziemlich egal ist, oder?", hauche ich zurück. Sie grinst. "Und Sélia möchte Heiraten~", fährt sie fort, ohne auf meine Aussage zu achten. "Aus deinem Mund klingen die uninteressantesten Dinge sogar sehr anreizend!", raune ich. Sie lächelt. "Vielleicht weil du mir nicht widerstehen kannst!", gibt sie als Antwort von sich. "Das wird es wohl sein~", hauche ich gegen ihre Lippen. Sie legt ihre Hand an meinen Hinterkopf und zieht mich so in einen leidenschaftlichen Kuss. Ihre andere Hand ruht in meinem Nacken, während ich ihre Hüfte streichle. Zärtlich streichelt sie mit ihren Fingern über meine Haut, die unter ihren Berührungen zu brennen beginnt. Mein Herz schlägt immer schneller und mein Körper heizt sich auf.
Sanft lösen wir uns voneinander um Luft zu holen. "Mey?..", fragt sie murmelnd. "Ja?..~", stelle ich ihr keuchend die Gegenfrage. "Ich liebe dich~", flüstert sie und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Ich kichere. "Ich dich auch", hauche ich zurück. Sie lächelt. "Ich möchte es meinem Vater sagen", sagt sie plötzlich, und mein Herz setzt für Sekunden aus.

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My love is on ice // Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt