Kapitel 11

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"M-mey!? Du.. du weinst??", fragt Lariel mich erschrocken und fassungslos. Weine ich tatsächlich?
Meine Augen sind feucht und etwas warmes nasses fließt meine Wange hinunter. Tränen.
Ich weine tatsächlich. Vor ihr. Vor meiner Prinzessin. Ich habe mir geschworen niemals vor ihr zu weinen. Und jetzt.. jetzt lasse ich meinen Gefühlen freien Lauf.
Ich spüre wie mein Herz sich schmerzhaft zusammen zieht. Ich kann nicht gegen die Tränen ankämpfen, und lasse sie in Strömen über meine Wangen laufen. Meine Kehle gibt schluchzende Geräusche von sich und zieht sich zusammen, meine Schultern zittern auf und ab, was meine Rechte mit Schmerz erfüllt.
Warme Hände legen sich auf meine nassen Wangen. Lariel's Hände. Mit ihren weichen Daumen streichelt sie zärtlich meine Wangen, und trocknet diese. "Du bist wunderschön, aber du bist noch viel schöner wenn du lachst, und glücklich bist", haucht Lariel leise, mit sanfter und ruhiger Stimme. Daraufhin werden meine Wangen ganz warm und kribblig, und ich spüre die Röte, wie sie aufsteigt. "Bitte mach dir keine Sorgen, ja ", fährt sie fort. "Ich werde das mit meinem Vater klären", murmelt sie. "Aber er-..", fange ich an, doch sie legt sanft ihren Finger auf meine Lippen. "Ich werde so um unsere Liebe kämpfen, so wie du um mein Leben kämpfst ..", erklärt sie mir ruhiger Stimme. Auf einmal wird mir sehr heiß. Wie ungewöhnlich. Normalerweise ist mein Körper eiskalt. Trotzdem denke ich mir nichts dabei. Es sind bestimmt Gefühle. Schmetterlinge im Bauch. "L-lariel..", hauche ich leise. Sie lächelt sanft. "Mach dir keine Sorgen mein Liebling", sie streichelt über meinen Arm. "Ich kämpfe um meine Prinzessin" Sie gibt mir einen Kuss. Das habe ich vermisst. Ihre warmen weichen Lippen auf meinen. Sie passen so perfekt auf meine. Ich erwidere zärtlich und schlinge sachte und vorsichtig meine Arme um sie. Den Schmerz ignoriere ich gekonnt. Meine Augen schließe ich und versuche mich zu entspannen, aber irgendwas ist anders.
Normal verbrenne ich förmlich unter ihren Berührungen. Unter ihren Lippen. Doch jetzt sind sie nicht so warm. Aber warum?
Ich bin aber nicht die einzige, die das merkt. Lariel löst den Kuss auf und flüstert: "Mey, geht es dir gut? Du bist nicht so kühl wie sonst.." Ich nicke ganz leicht. "Mir geht es gut", entgegne ich. "Soll ich den Heiler holen?", fragt sie. Ihre Stimme hat wieder einen besorgten Unterton. Und ich schüttle nur den Kopf. Der Heiler ist ein sehr alter Mann mit langem weißen Haar und Bart. Er kennt jedes Gift, jede Krankheit und hat für alles eine Heilmethode. "Mir geht es gut", wiederhole ich mich. Ich hänge meine Füße über die Bettkante. "Was hast du vor??", fragt Lariel und weicht leicht zurück. "Ich muss mich bei jemandem bedanken..", murmle ich, und ich muss zugeben, dass ich das nicht gerne tue, zumindest nicht bei der Person. "Bei wem? Für was?", fragt sie weiter, mit Neugierde in ihrer Stimme. Bei Dylan. "Bei demjenigen, der mir das Leben gerettet hat, und dem ich verdanke, dass ich hier sitze",antworte ich und verlege meine Körpergewicht auf meine Füße. Ich taumle, und habe ein komisches Gefühl. Lariel hält mich an meinem linken Arm fest und stützt mich. "Du solltest dich nicht überanstrengen.. du sollst dich ausruhen..", warnt sie mich. Ich hole tief Luft. "Lariel.. bitte mach dir keine Sorgen",erwidere ich. Ich schätze mal,
dass sie nie aufhören wird sich Sorgen zu machen. Sie besteht darauf mich zu begleiten, na hoffentlich macht Dylan nichts dummes. Das letzte was ich jetzt gebrauchen kann, ist ein schmieriger Drecksack Dylan, und eine fuchsteufelswilde Lariel.

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My love is on ice // Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt