XI. Hidans Umstyling

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Ich werde ihn in meine Welt mitnehmen!

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"Ok, ich hab einen Plan. Ich muss nur ganz schnell was malen, dann können wir hier weg."

Papier habe ich keins, also beschließe ich, dass mein Büchlein stattdessen herhalten muss.

Mit meinem Pinsel ziehe ich hastig und nur ganz grob einige Linien, bis man auf dem Bild mein Zimmer erkennt.

"Warum malst du jetzt? Bist du komplett bescheuert?! Wir..."

Hidan verstummt und seine Augen fallen zu. Auch mir wird schwarz vor Augen...

Und mit einem Mal wache ich auf und sitze in meinem Zimmer auf dem Boden. Ich sehe mich um und entdecke neben mir Hidan.

Naja, viel eher liegt der immer noch abgetrennte Kopf neben dem leblosen Körper und wacht langsam auf.

"Hey, warte kurz hier. Und bitte sei leise, ich weiß nicht, ob meine Eltern zuhause sind."

Damit verlasse ich das Zimmer und laufe schnell hinauf in unsere Abstellkammer.

Zum Glück scheint niemand hier zu sein. Ich sehe mich um und entdecke schon nach kurzer Zeit den Koffer meiner Mutter. Da sie Ärztin ist, muss da drin irgendetwas zum Nähen sein!

Eilig schaue ich durch und finde tatsächlich eine sterile, gebogene Nadel und einen Wundfaden. Bingo!

Ich sprinte also die Treppe wieder hinunter und öffne die Tür zu meinem Zimmer.

"Also, Hidan" , beginne ich und halte das Nähzeug hoch, "So kopflos kannst du nicht bleiben.

Ich näh dir den Kopf wieder an, wenn du dich dafür an mich hältst, solange wir in meiner Welt sind. Für wie lange, weiß ich noch nicht.

Hier herrschen andere Regeln und Sitten als bei dir.

Heißt also: keine Ninjas, kein dämlicher Mantel, keine Sense und vor allem keine Opferungen! Ist das klar?"

Hidan öffnet den Mund, als wollte er protestieren, schließt ihn aber nach kurzen Überlegungen wieder und versucht wohl zu nicken, wobei er aus Versehen ein Stückchen zur Seite rollt.

"Also gut, ich schätze mal, Schmerzen kannst du aushalten, also..."

Vorsichtig knie ich mich neben ihn auf den Boden, lege seine Schultern vorsichtig auf meinen Schoß und nehme den Kopf hoch.

"Wachsen die Muskeln und Nerven eigentlich von selbst wieder zusammen?", frage ich neugierig, während ich den ersten Stich setze.

"Ja klar. Sonst würde das ja gar nicht funktionieren. Am Anfang ist das ganze noch etwas wackelig und steif, aber nach spätestens nem Tag bin ich wieder voll funktionsfähig!"

"Sehr gut", murmle ich und konzentriere mich wieder auf meine Stiche. Einige Male zuckt Hidan zusammen, und ein Mal quietscht er sogar vor Schmerz auf, wofür ich ihn natürlich herzlichst auslache.

Erleichtert atme ich auf, als ich den letzten Stich festgezogen habe, und schneide die übrige Schnur durch.

"So, ich hoffe, das hält", meine ich zu dem sich nun aufrichtenden Mann vor mir, während ich das Nähzeug ordentlich auf meinen Schreibtisch lege.

"Hier", sage ich und reiche ihm Stirnband und Kette, die ich zum Glück eingesteckt habe.

"Verdeck die Naht damit."

Hidan nickt und bindet sich sein Yuga- Stirnband um den Hals.

"Du... brauchst eindeutig andere Klamotten", stelle ich fest, nachdem ich ihn kurz gemustert habe.

"Aber warum denn? Der Mantel schaut doch gut aus!"

"Nein, er ist seltsam und auffällig. Und diese Hose erst!"

"Aber ich bin doch sonst auch unauffällig mit dem Zeug!"

"... denkst du." Damit mache ich auf dem Absatz kehrt und laufe eilig in das Zimmer meiner Eltern. Mal sehen...

Beim Durchstöbern des Schrankes finde ich eine schwarze Jeans und ein schlichtes weißes T- Shirt von meinem Vater. Dieser ist zwar etwas kleiner als der Ninja in meinem Zimmer, aber ich hoffe mal, es passt trotzdem.

"Hier!", rufe ich, als ich wieder zurückkomme, und werfe Hidan die Kleidung zu.

"Zieh dich um, ich warte draußen."

Ich schließe die Tür und warte. "Wann bringst du mich eigentlich zurück? Und warum hilfst du mir, wenn du doch zu Konoha gehörst?", ruft mir Hidan durch die Tür zu.

"Zurück können wir jederzeit. Nur hab ich momentan nicht wirklich Lust darauf, gleich wieder Welt zu wechseln, das schlägt nach ner Zeit auf den Magen.

Und ich helfe dir, damit nicht der ganze Verlauf der Geschichte in deiner Welt verändert wird. Ich gehöre nicht zu Konoha, ich bin neutral und versuche, das Chaos, das ich angerichtet habe, wieder zu beseitigen."

"W- was?!"

"Ach, vergiss es. Bist du fertig?", frage ich und öffne die Tür auf Hidans zustimmenden Ruf hin.

Da steht Hidan mitten im Raum, diesmal in halbwegs normaler Kleidung, jedoch trägt er immer noch diese hässlichen Schuhe mit den weißen Stutzen, und seine Sense hat er stolz über die Schulter gelegt.

"Nein nein nein... Sense weg. Und zieh diese furchtbaren Schuhe aus!"

Daraufhin blickt er mich nur verdutzt an. "Hör auf, mich so herumzukommandieren! Du bist nicht mein Vorgesetzter!"

"Solange du hier bist, schon! Du kennst dich hier nicht aus und landest ganz schnell in der Psychiatrie, wenn du jetzt Leute opfern gehst. Weg damit!"

"Nein! Reicht schon, dass du mir den Kopf abgeschlagen hast. Schön langsam reichts!"

"Hidan, ich kann dich auch ganz schnell wieder den Konohanins ausliefern!"

"Ich weiß, dass du das nicht tun wirst, weil du nichts durcheinanderbrin-"

"Haaaallo! Ich bin zuhause!", tönt plötzlich die Stimme meiner Mutter durchs Haus und wir verstummen.

Schnell flüstere ich:" Sense weg und Schuhe aus, sofort!", und glücklicherweise hört Hidan diesmal auf mich.

"Hallo Mama!", rufe ich zur Antwort, bedeutete Hidan, im Zimmer zu bleiben, und eile die Treppe hoch.

Dort steht meine Mutter mit einer großen Einkaufstasche. Ich umarme sie zur Begrüßung.

"Könntest du mir bitte schnell mit dem Einkauf helfen?"

"Klar", stimme ich zu und greife mir irgendwas aus der Tasche, als plötzlich ein lauter Knall aus meinem Zimmer tönt, gefolgt von aggressivem Fluchen und dem Fauchen einer Katze.

"Was war das? Die Katzen?", meint Mama besorgt und bevor ich sie aufhalten kann, geht sie runter, um nachzusehen.

Verdammt.

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Aezoaχ

Tagträume einer KünstlerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt